Anfang Juni war Christian Dorda zu seinem Antrittsbesuch im Stadion und sah da das 2:2, mit dem Ratingen 04/19 die vergangene Saison der Oberliga beendete und auf Rang sieben abschloss. Den damaligen Gegner trifft der seit 1. Juli neue Trainer der Ratinger nun wieder, und das gleich zweimal binnen sechs Tagen:
Der SC St. Tönis ist erst am Freitag ab 19.30 Uhr Gast in der Liga, bevor er am kommenden Mittwoch zur selben Uhrzeit Gastgeber für 04/19 im Achtelfinale des Niederrheinpokals ist. Nicht nur Dorda findet das schnelle Wiedersehen, das an Play-Offs im Eishockey erinnert und es so sonst im Fußball eigentlich nur im Modus einer Relegation gibt, „nicht so optimal“.
Der Ratinger Trainer hatte den Gegner zuletzt beim klaren 4:0-Heimsieg über TVD Velbert beobachtet, sein Gegenüber Bekim Kastrati war beim 1:1 zugegen, das 04/19 beim TSV Meerbusch mit einem regelrechten Chancenwucher produzierte. Da hatte sich der ehemalige Profi unter anderem von Fortuna Düsseldorf gleich beide Mannschaften anschauen können, im Falle des TSV half ihm das zumindest im Ergebnis nicht: St. Tönis verlor am Sonntag in der Liga daheim 2:3 gegen Meerbusch.
Da die Ratinger ihrerseits die Englische Woche mit einem 1:1 zu Hause gegen Spitzenreiter SpVg. Schonnebeck abschlossen, liegen sie vor dem Liga-Duell auf Platz sechs einen Zähler und Rang vor den Gästen am Freitagabend. Die Formkurve der beiden Kontrahenten ist nahezu identisch verlaufen, beide feierten Siege in den ersten sechs Pflichtspielen, bevor die Ergebnisse nachließen, was zu zwei Unentschieden und zwei Niederlagen bei 04/19 geführt hat und zu drei Niederlagen und einem Remis bei St. Tönis.
Gegen Schonnebeck schmerzlich bei den Ratingern vermisst wurde Tim Klefisch, der defensive Mittelfeldspieler hatte laut Dorda „das Kunststück fertig gebracht, in acht Saisonspielen fünf Gelbe Karten“ zu sammeln. Gegen St. Tönis kann sein „Sechser“, der ein wichtiger Teil der festen Achse des Trainers ist, wieder mitwirken. Dorda hatte den ziemlich ruckeligen Start im Aufbauspiel nicht auf Klefischs Fehlen zurückführen wollen, sondern eher den tiefen Rasen im eigenen Stadionausgemacht, der „nicht dazu beigetragen hat, guten und sauberen Fußball spielen zu können“. Er ergänzte aber über die Personalie auch: „Ich bin glücklich, wenn Klefisch wieder dabei ist.“
Der Ratinger ist Anfang August im Übrigen bereits auf den gegnerischen Torwart getroffen: in der Baller League. Dort stand Jan Fauseweh für den FC Nitro zwischen den Pfosten, der es bis ins Finalturnier am vergangenen Montag in den Düsseldorfer Dome geschafft hatte, wo rund 11.000 Zuschauer live und ein Zehnfaches im Stream dabei waren. Im Halbfinale unterlagen Fauseweh und sein Team den Göngry Allstars 6:7 im Elfmeterschießen. Klefischs Hollywood United wiederum hatte es nicht zum Final Four geschafft und war Anfang August dem FC Nitro 3:5 unterlegen. Ein Ergebnis, auf dessen Wiederholung der Ratinger nun sicher sowohl am Freitag als auch am Mittwoch verzichten kann.
Wem die Zeit zwischen dem Liga-Spiel und jenem im Pokal zwischen den beiden Klubs zu lang ist, der kann sich die Paarung im Übrigen am Sonntag noch einmal anschauen, wenn 04/19 den SC St. Tönis ab 11 Uhr in der A-Junioren-Niederrheinliga empfängt. Im Eishockey würde man so etwas Best-of-Three-Serie nennen.