2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Ratingen 04/19 spielt aktuell im 4-1-4-1-System.
Ratingen 04/19 spielt aktuell im 4-1-4-1-System. – Foto: Arno Wirths

Ratingen 04/19 hat eine hohe Qualität in der Zentrale

Der Ratinger Oberligist hat fast schon ein Überangebot im Mittelfeld, Trainer Martin Hasenpflug setzt daher auf ein 4-1-4-1-System. Am Wochenende steht ein Trainingslager an, zum Abschluss geht es gegen den Landesligisten SV Rot-Weiß Deuten. Komplett ist 04/19 nicht.

Beim 6:0-Sieg über Bezirksligist SV Solingen war die Torausbeute bei Ratingen 04/19 gleichmäßig verteilt: Drei Treffer erzielten Stürmer des Oberligisten – Yassin Merzagua war zweimal erfolgreich, Edwin Ramirez einmal –, für die anderen drei sorgten Mittelfeldspieler – Tim Potzler traf zweimal, Kapitän Erkan Ari einmal. Trainer Martin Hasenpflug ist ein erklärter Freund des Offensivfußballs, und das zeigt sich, selbst wenn er wie aktuell in der Vorbereitung auf die neue Saison nur mit einer Spitze spielen lässt: Im 4-1-4-1-System sind auch alle Mittelfeldspieler mit einer ordentlichen Portion Vorwärtsdrang ausgestattet.

Dazu gehört eine hohe Laufbereitschaft, um bei aller Offensivfreude eben nicht die Defensive zu vernachlässigen. Einer, der das den ersten Eindrücken nach beherrscht, ist Tim Klefisch. Der Zugang vom Absteiger 1. FC Monheim bewegt sich aus dem zentralen Mittelfeld in nahezu alle Ecken des Platzes, tauchte gegen Solingen beispielsweise in der 27. Minute auch im Strafraum auf und legte den Ball klug per Kopf vor das Tor, doch Merzagua vergab da die Chance auf seinen Hattrick.

Ein ausgewiesener Torjäger ist Klefisch nicht, in 28 Partien für Monheim gelang ihm ein Treffer, davor waren es für Turu Düsseldorf drei in 34 Spielen. Doch der 25-Jährige bringt das mit, was Hasenpflug in seinem System braucht. „Wir haben ihn schon lange beobachtet. Tim ist ein Spieler, der viele Zweikämpfe gewinnt, viele Balleroberungen im zentralen Mittelfeld hat und viel unterwegs ist“, erklärt der Trainer.

Gleiches könnte er auch über Ari und Daniel Nesseler sagen, hinzu kommen im zentralen Mittelfeld noch Emre Demircan als wohl bester Fußballer des Kaders, Gianluca Silberbach, der aber auch in der Innenverteidigung spielen kann, Ex-Profi Moses Lamidi, der in der Vorsaison seine Qualitäten auf der für den früheren Stürmer neuen Position bewies, und Simon Busch, der gegen Solingen als Rechtsverteidiger startete, nach der Pause aber für Nesseler vor die Abwehr rückte.

Wer mitgezählt hat: Das sind mehr Spieler als Positionen im zentralen Mittelfeld verfügbar sind. Auch deswegen ist Hasenpflug zum 4-1-4-1-System übergegangen: „Das haben wir letzte Saison schon in den letzten Spielen gemacht, und es hat gut funktioniert. Die ersten Testspiele jetzt haben gezeigt, dass wir gerade im Zentrum eine sehr hohe Qualität mit den neuen und den alten Spielern haben. Deswegen geht unsere Tendenz jetzt auch zum 4-1-4-1.“

Sechs Einheiten plus Spiel in dieser Woche

Das mit Sicherheit in dieser Woche weiter einstudiert wurde und wird. „Wir haben in dieser Woche sechs Trainingseinheiten plus das Spiel am Sonntag“, sagt Hasenpflug, der für das Wochenende ein Trainingslager angesetzt hat: Zwei Einheiten am Samstag, eine am Sonntagvormittag, ab 15 Uhr dann die Partie gegen den SV Rot-Weiß Deuten als Abschluss, nur zu den Mittagessen geht es in den Sportpark, alles andere steigt im Stadion. Die Gäste sind in der vergangenen Saison als 14. und damit Drittletzter aus der Westfalenliga abgestiegen und haben für die neue Landesliga-Saison einen neuen Trainer bekommen: Marcus Behnert, den wiederum Hasenpflug gut kennt: „Wir haben in der A-Jugend gegeneinander gespielt, damals war er Trainer von Arminia Klosterhardt und ist damit in die A-Jugend-Bundesliga aufgestiegen“, erklärt der Ratinger Coach.

Eine weitere Verbindung gibt es mit Ali Hassan Hammoud, den Behnert in der A-Jugend und in der Oberliga beim TV Jahn/Hiesfeld betreute, von wo der Stürmer vor der abgelaufenen Spielzeit den Weg nach Ratingen fand. Ein Wiedersehen am Sonntag gibt es allerdings nicht, Hammoud ist wie Innenverteidiger Mike Koenders im Urlaub. Aus diesem kehrt Lamidi am Sonntagmorgen zurück und ist deshalb noch keine Option für das Testspiel gegen Deuten, auch Demircan wird voraussichtlich nicht auflaufen: Aufgrund anhaltender Schmerzen im Sprunggelenk hat sich der Spielmacher am Donnerstag einer MRT-Untersuchung unterzogen. „Die erste Diagnose vom Arzt deutete nicht auf etwas Dramatisches hin, aber wir brauchen da Gewissheit“, betont Hasenpflug. Wieder dabei ist Georgios Touloupis, der gegen Solingen mit Knieproblemen ausgesetzt hatte.

Aufrufe: 021.7.2023, 12:30 Uhr
Georg AmendAutor