2024-05-08T14:46:11.570Z

Spielbericht
Die Ratinger haben das Topspiel gegen Schonnebeck klar für sich entschieden.
Die Ratinger haben das Topspiel gegen Schonnebeck klar für sich entschieden. – Foto: Karim Handrick

Ratingen 04/19 gewinnt das Spitzenspiel souverän

Die Ratinger schieben sich mit ihrem 4:1-Heimsieg über die SpVg Schonnebeck wieder am Gegner vorbei auf Rang zwei der Oberliga. Das ist die Krönung der Englischen Woche nach dem Viertelfinal-Einzug im Niederrheinpokal.

Den dritten Teil der Englischen Woche hat Ratingen 04/19 erfolgreich bestritten. Im Spitzenspiel der Oberliga gewann der Tabellendritte gegen den -zweiten SpVg Schonnebeck 4:1 (2:0). Mit vier Punkten aus zwei Duellen mit Spitzenreiter Sportfreunde Baumberg und nun Schonnebeck, das 04/19-Trainer Martin Hasenpflug zuvor als „aktuell stärkste Mannschaft der Liga“ geadelt hatte, sowie dem Einzug ins Viertelfinale des Niederrheinpokals ist die Ausbeute der Ratinger nahezu optimal.

Wie im Pokalspiel setzte Hasenpflug gegen Schonnebeck auf Phil Spillmann, diesmal wechselte er den Innenverteidiger aber nicht ein, sondern stellte ihn von Anfang an im defensiven Mittelfeld auf – auf der Position also, auf der wegen der Gelbsperre von Tim Klefisch eine Lücke war. Gegen den körperlich robusten Gast aus Essen zog der 04/19-Trainer also den kampfstarken Spillmann im Mittelfeld dem filigranen Spielmacher Emre Demircan vor.

Und der Schachzug ging auf. Die Ratinger suchten Spillmann immer wieder, der übernahm zunehmend Verantwortung, behauptete sich ein ums andere Mal in den Zweikämpfen, unter anderem gegen Schonnebecks Hünen Matthias Bloch. Nach sieben Minuten mahnte der Routinier lautstark: „Ratingen – schneller vom Ball trennen.“ Das mündete in der ersten guten Chance des Spiels: Spillmann übernahm den Aufbau selbst, 04/19 ließ den Ball gut laufen, bis Kapitän Erkan Ari im Strafraum war und von der Torauslinie flankte – Moses Lamidi nahm den Ball direkt, den Abpraller bekam Ali Hassan Hammoud, der den Ball aus sechs Metern aber abgefälscht über das Tor setzte (11.).

Ab da kam etwas mehr Zug in die Partie, auf der Gegenseite schoss Calvin Küper nach einem Einwurf aus dem Gewühl über das Tor (15.). Dann packte Bloch in Höchstgeschwindigkeit eine harte Grätsche gegen Spillmann aus und war mit Gelb noch gut bedient (16.). Der Schonnebecker Kapitän entschuldigte sich. Die Aktion nahm wieder etwas Luft aus der Partie, beide Mannschaften waren erkennbar um Spielkontrolle und Ballbesitz bemüht.

Es waren die Ratinger, die als erste wieder mehr ins Risiko gingen und das Spiel beschleunigten – mit Erfolg: Rechtsverteidiger Bo Lasse Henrichs legte den Ball zurück, Spillmann zog ab, den Flachschuss nahm Ari im Strafraum an und traf aus der Drehung zum 1:0 (27.). Es war das zweite 1:0 des Ratinger Kapitäns in Folge, schon im Pokal hatte er zu diesem Zwischenstand getroffen.

Die Platzherren blieben dran, Spillmann passte auf Lamidi, der den Ball in den Sprint von Philipp Baum legte – der Linksverteidiger schoss knapp vorbei (35.). Ein ähnliches Muster leitete das 2:0 ein: Lamidi auf Baum, doch diesmal fing Schonnebecks Verteidiger Thorben Kern den Ball ab – und spielte ihn statt auf seinen Torwart Lukas Lingk zurück direkt zu Hammoud, der mühelos erhöhte (37.).

Anders als im Pokalspiel ging es auch mit diesem Zwischenstand in die Pause, und nach dem Seitenwechsel machten die Ratinger schon den Deckel drauf: Ali Can Ilbay war im Schonnebecker Strafraum frei und schoss trocken in die kurze untere Ecke – 3:0 zu einem der besten Zeitpunkte im Spiel (48.). Ein wenig Spannung brachte kurz darauf 04/19-Torwart Dennis Raschka in die Partie, als er einen hohen Ball unterlief und Gianluca Silberbach auf der Linie klären musste (55.). Fünf Minuten später köpfte Conor Tönnies frei am Ratinger Tor vorbei, es hatte sich etwas Leichtsinn ins Spiel der Hausherren eingeschlichen. Und das bestrafte Marius Heck mit seinem Schuss in den langen Winkel zum 1:3 aus Sicht der Gäste (67.).

Das gab Schonnebeck Aufwind, bei den Gastgebern wurde es nun nach den 120 Pokal-Minuten am Mittwoch auch eine Kraftfrage. So wechselte auch die Kapitänsbinde zweimal, Ari übergab sie bei seiner Auswechslung an Spillmann, der sie Minuten später an Lamidi gab. Der eingewechselte Demircan vergab die große Chance auf die Entscheidung, als er den Querpass von Ilbay aus zwölf Metern über das Tor jagte (84.). Der ebenfalls eingewechselte Georgios Touloupis machte es besser und nutzte den Abpraller von Ilbays Schuss nach Lingks Parade mit seinem ersten Saisontor zum 4:1 (87.). „Das freut mich für Tulpi“, kommentierte Hasenpflug.

Die Maßnahme, Spillmann im Mittelfeld zu bringen, erklärte der Trainer: „Wir wussten, dass Schonnebeck große Spieler wie Bloch im Zentrum hat, Phil kann da etwas gegensetzen.Aber ein Sechser muss auch Fußball spielen können, und das kann er. Er hat das taktisch sehr gut umgesetzt und ein gutes Spiel gemacht – wie jeder andere auch.“

Hasenpflug ergänzte: „Wir haben einen Lauf und sind gut drauf. Das zeichnet sich jetzt schon ein paar Wochen ab. Das ist ein super Zwischenstand: Wir sind wieder Tabellenzweiter und im Viertelfinale des Pokals. Wenn uns vor der Saison jemand gesagt hätte, dass wir das nach dem zwölften Spieltag sind, hätten wir alle Juhu geschrien.“ Das taten er und sein Team nun auch nach Abschluss der Englischen Woche.

Aufrufe: 029.10.2023, 23:00 Uhr
Georg AmendAutor