Ratingen 04/19 gewinnt auch in Sonsbeck

Dabei mussten die Gäste einmal mehr einen defensiven Ausfall kompensieren, diesmal fehlte Phil Spillmann im Aufgebot. „Er war schon Freitag kränklich beim Training, hat dann noch mitgemacht, aber Samstag lag er ganz flach mit einer Erkältung“, berichtete Hasenpflug über seinen Innenverteidiger und fügte an: „Also haben wir das gemacht, was wir seit Wochen machen: die Abwehr umgebaut.“ Für Spillmann rückte Mike Koenders ins Zentrum und Tim Potzler auf die Linksverteidiger-Position.

Die Umstellungen machten sich aber nicht negativ bemerkbar. Vor rund 300 Zuschauern ging es mit einem torlosen Unentschieden in die Kabinen. Zwar hatten die Gäste die besseren Tormöglichkeiten, doch mit Jonas Holzum zwischen den Pfosten stand bei Sonsbeck ein sicherer Rückhalt im Kasten, der zweimal stark parierte. Ali Hassan Hammoud (18.) und der freistehende Erkan Ari (36.) scheiterten am gut aufgelegten Schlussmann. Wir hätten zur Pause schon mindestens 1:0 führen können“, befand Hasenpflug.

Auf Sonsbecker Seite kam lediglich Yechan Baek in eine gute Schussposition (7.). Ansonsten bissen sich Jamie van de Loo, Klaus Keisers und Co. an der gut gestaffelten Ratinger Defensive die Zähne aus. Aber auch die Hausherren hielten mit guter Zweikampfstärke dagegen. „Wir haben defensiv gut gestanden mit allen vier Abwehrspielern, aber auch das Mittelfeld hat gut zurückgearbeitet“, sagte Hasenpflug, dessen Torwart Dennis Raschka zwar viel mitspielen, aber keinen Ball abwehren musste.

Nach dem Seitenwechsel wurde der Favorit aus Ratingen stärker und schnürte die Sonsbecker in der eigenen Hälfte ein. „Wir haben zur Pause die Devise ausgegeben, dass wir geduldig bleiben müssen, ohne die Defensive zu vernachlässigen – dann werden wir unsere Chancen bekommen“, sagte Hasenpflug.

Das dauerte zwar, aber dann war es soweit: 04/19 kam über seine rechte Angriffsseite durch, Bo Lasse Henrichs spielte den Ball flach vor das Tor und Ali Hassan Hammoud vollendete am zweiten Pfosten. „Das war bitter. Nach einer Pressing-Situation von uns macht Ratingen das Tor. Da müssen wir cleverer agieren und auch mal ein taktisches Foul machen“, ärgerte sich der Sonsbecker Trainer Heinrich Losing. Sein Gegenüber sah es naturgemäß anders: „Für Ali Hammoud habe ich mich besonders gefreut. Er hat ein Näschen, wo der Ball hinkommen kann, hat immer viel geackert, aber dann nicht getroffen. Da machen sich Stürmer ja einige Gedanken. Jetzt hat er sich belohnt für seinen Fleiß. Ich hoffe, das ist noch einmal eine Initialzündung für ihn“, sagte Hasenpflug.

Sonsbeck machte nun auf, stellte auf eine Dreier-Kette um und schickte großgewachsene Spieler in den Ratinger Strafraum – doch die Gäste konnte die meisten Flanken verteidigen. In der 90. Minute setzte Sebastian Leurs einen Kopfball zwar noch an den linken Pfosten, doch dabei blieb es. „Zu null zu spielen ist immer ein gesamt-mannschaftlicher Erfolg. Wir sind froh, dass wir das jetzt zum zweiten Mal in Folge geschafft haben“, sagte Hasenpflug.

„Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Ratingen war bislang das stärkste Team, gegen das wir gespielt haben. Wir haben keine schlechte Partie, aber auch kein berauschendes Spiel gezeigt. Wir hatten zu viele Ballverluste in der Vorwärtsbewegung, und uns fehlten der Mut sowie die Durchschlagskraft in der Offensive“, fasste Losing zusammen.