Ratingen 04/19: Der erste Pokal-Wunsch ist schon erfüllt

Den hatten die Sportfreunde Baumberg 2013 gewonnen und dadurch ein Spiel in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals gegen den damaligen Zweitligisten FC Ingolstadt bekommen. „Weil damals Diebels als Hauptsponsor ausgestiegen ist, durften wir den Pokal behalten. Eigentlich ist es ein Wanderpokal“, erzählte SFB-Trainer Salah El Halimi mit leuchtenden Augen.

Während sein Team am Mittwoch beim Bezirksligisten VfR Krefeld-Fischeln im Achtelfinale des Nieder­rheinpokals klarer Favorit ist, sieht das bei Ratingen 04/19 anders aus. Das Team von Trainer Hasenpflug trifft ebenfalls am Mittwoch ab 19.30 Uhr auf den Liga-Konkurrenten ETB Schwarz-Weiß Essen, den man erst vor zweieinhalb Wochen in der Spielklasse mit 1:0 niederrang.

Immerhin: Es ist wieder ein Heimspiel für 04/19, das ist im Verbandspokal eine Seltenheit. Zuletzt durfte der Oberligist vor rund sieben Jahren im eigenen Stadion eine Pokalpartie bestreiten. In der vergangenen Saison des Wettbewerbs hätte es als klassentieferer Verein eigentlich schon im Halbfinale soweit sein müssen, aber Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen meldete seinerzeit Zweifel an, dass das millionenschwer modernisierte Ratinger Stadion alle Sicherheitsvorkehrungen erfüllen könne. So tauschte man das Heimrecht, 04/19 unterlag 1:3.

Die Reise bis ins Halbfinale hat Hasenpflug in der Vorsaison sehr gefallen, auch seinem Team hatte es Aufwind gegeben. Kein Wunder, dass der Coach nun vor dem aktuellen Achtelfinale sagt: „Wir haben durch das letzte Jahr Blut geleckt und gesehen, wie schön es ist, weit zu kommen. Wir geben Vollgas, dass wir das jetzt auch wieder schaffen. Der Pokal hat eine große Bedeutung für uns.“ Und Hasenpflug ergänzt: „Vor der Saison wurde ich gefragt, was für ein Los ich mir wünsche. Ich habe gesagt: Egal wen, Hauptsache mal wieder ein Heimspiel. Das haben wir jetzt.“

Das aber schwer werden dürfte, legt man die Eindrücke aus dem Liga-Duell zugrunde. „ETB gehört zu den Top-Mannschaften der Oberliga, auch wenn die Essener gerade im Mittelfeld der Tabelle stehen. Sie mussten auch erst neue Spieler integrieren“, urteilt Hasenpflug. „Am Wochenende haben sie mit 4:1 in der Liga gewonnen und kommen daher sicher mit breiter Brust zu uns. Jedes Spiel ist anders, aber gegen ETB ist es eine sehr schwierige Aufgabe. Wir gehen sie an und wollen unsere Erfolgsserie im Pokal fortsetzen.“

Mit dabei könnte wieder Emre Demircan sein, der Spielmacher hat seine Hochzeitsreise beendet. „Er wird schon fit sein“, glaubt Hasenpflug, schränkt aber auch ein: „Er war drei Wochen raus. Im Spiel gegen ETB musste ich ihn inder Halbzeit auswechseln, weil er krank war, dann haben wir ihn wegen der Hochzeit geschont, dann waren die Flitterwochen. Emre ist ein Unterschiedsspieler in der Liga, aber ich warte das Abschlusstraining ab, ob es schon für den Kader reicht.“ Eine Einsatzgarantie bekommt dagegen Torwart Dario Ljubic von seinem Trainer: „Er hat das in den ersten beiden Pokalspielen auch gut gemacht. Sollte nichts dazwischen kommen, sehe ich keinen Grund, da zu wechseln“, sagt Hasenpflug, der demnach den in der Liga zuletzt gesetzten Dennis Raschka schont.

Erkenntnisse aus dem Ligaspiel gegen ETB speziell will Hasenpflug nicht explizit nennen, führt aber generell „zwei Themen aktuell bei uns“ an, die sein Team spielerisch besser machen soll und nun verstärkt angehen werde: „Wir müssen kompakter stehen und durchs Zentrum torgefährlicher werden.“ Bei Letzterem könnte Demircan helfen, aber auch sonst hat Hasenpflug mit Kapitän Erkan Ari, Daniel Nesseler – dem Siegtorschützen gegen ETB zuletzt – und Tim Klefisch zentral ein starkes Aufgebot. Letzterer kann im Pokal spielen, wird aber in der Liga das Heimspiel gegen den neuen Tabellenzweiten SpVg. Schonnebeck am Sonntag gesperrt verpassen, weil er in Baumberg seine fünfte Gelbe Karte sah. Da hatte Hasenpflug später im Klubhaus deutlich Angenehmeres zu sehen bekommen.