2025-12-03T05:51:34.672Z

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Ein großer Faktor: Dano Evrard.
Ein großer Faktor: Dano Evrard. – Foto: Jette Oster

Rasanter Aufschwung des SV Rindern

SV Rindern: Mit nur acht Punkten aus den ersten acht Spielen hatte der Bezirksligist einen klassischen Fehlstart hingelegt. Inzwischen mischt das Team in der Spitzengruppe mit. Das hat auch mit einem Verteidiger in neuer Rolle zu tun.

Bezirksligist SV Rindern befindet sich aktuell in einer glänzenden Verfassung. Am vergangenen Freitag untermauerte das Team von Christian Roeskens seine starke Form mit einem 1:1 gegen Ligaprimus VfL Rhede. In Durchgang zwei hatte der Tabellenvierte von der Wasserburg sogar ein Chancenplus verzeichnet, was für Roeskens Anlass genug war, nach Abpfiff zu betonen, dass für ihn sogar ein Heimsieg drin gewesen wäre.

Vor einigen Wochen dürfte der Rinderner Trainer von solch einem Coup wohl nicht einmal geträumt haben. Nach dem 0:2 gegen Alemannia Pfalzdorf am siebten Spieltag lagen die Nerven bei den Rinderner Verantwortlichen blank – vier Tage später folgte an der heimischen Wasserburg noch ein 2:3 gegen den aktuellen Tabellenzweiten Sportfreunde Broekhuysen. Zu diesem Zeitpunkt stand der Vorjahresachte bei gerade einmal acht Punkten. Acht Spiele später hat der SV Rindern 26 Zähler auf dem Konto. Was hat sich in der Zwischenzeit verändert?

Dano Evrard startet durch

„Nach dem katastrophalen Spiel gegen Pfalzdorf, wo wir sowohl spielerisch als auch von der Einstellung her versagt haben, haben wir uns alle zusammengesetzt und Klartext gesprochen. Danach lief es deutlich besser“, sagt Christian Roeskens. Er macht die deutliche Leistungssteigerung vor allem an der wiedererlangten Stabilität in der Defensive fest. Ursächlich für diese Entwicklung ist auch die Rückkehr von Innenverteidiger Dano Evrard. Der Routinier, der Oberliga-Erfahrung aus seiner Zeit beim 1. FC Kleve mitbringt, hatte sich während der Vorbereitung verletzt und in der Folge die ersten acht Saisonspiele verpasst

„Dadurch, dass wir so viele Neuzugänge hatten, stimmte die Statik anfangs noch nicht so wirklich. Danos Rückkehr tat uns sehr gut. Wir haben um ihn eine stabile Viererkette gebaut“, sagt Christian Roeskens, der seine Achse mittlerweile gefunden hat. Den zweiten Platz in der Innenverteidigung bekleidet Finn Tiemer, der im Sommer vom RSV Praest an die Wasserburg gewechselt war. „Seitdem die beiden zusammenspielen, haben wir kaum noch Gegentore kassiert. Mit Marten Albrecht auf der Sechser-Position, der zuvor ein bisschen allein auf weiter Flur war, haben wir ein gutes Gerüst gebildet. Im Tor macht es Bjarne Janßen überragend“, sagt Roeskens. Ein weiteres Gesicht des Rinderner Aufschwungs ist Mika Winkler. Der gelernte Innenverteidiger ist über den zweiten Bildungsweg zum Mittelstürmer umgeschult worden – und macht seine Sache außerordentlich gut.

In seinen letzten acht Einsätzen war der 24-Jährige an sieben Treffern beteiligt, erzielte unter anderem das Siegtor im Auswärtsspiel beim Kevelaerer SV (1:0) und den Ausgleichstreffer gegen den VfL Rhede. Seine neuentdeckten Torjäger-Qualitäten erklärt sich Mika Winkler so: „Ein Verteidiger hat das Spiel vor sich und weiß daher ein Stück weit, wie ein Stürmer spielt. Ich bin nicht unbedingt der, der die meisten Meter macht – da machen die anderen gerne ein paar Späße drüber – aber ich kann zur richtigen Zeit am richtigen Ort stehen. Beim Abschluss überlege ich nicht lange.“

Mit seiner Trefferquote hat er auch seinem Übungsleiter imponiert, der Winkler bereits vor zwei Jahren ein paar Minuten in vorderster Front beschert hatte. „Er beweist auch im Training immer wieder, dass er einen Torriecher hat. Er kann sich gut in der Box bewegen und hat einen starken Offensivkopfball“, sagt Roeskens, der auch im letzten Spiel des Jahres auf die Qualitäten seines neuen Torjägers zählt.

Am Freitagabend, 20 Uhr, ist der SV Rindern beim Hamminkelner SV gefordert. In einem spektakulären Aufsteiger-Duell mit Viktoria Goch II hatte der Tabellensiebte von der anderen Rheinseite zuletzt mit 5:4 die Oberhand behalten. „Vom Gefühl her ist das fast eine schwierigere Aufgabe als das Spiel gegen Rhede, weil Hamminkeln zuletzt komische Ergebnisse erzielt hat. Ich erwarte einen guten Gegner und ein spannendes Spiel“, sagt Christian Roeskens.

Aufrufe: 012.12.2025, 08:00 Uhr
RP / Nils HendricksAutor