Robert Schöttl übernimmt zur neuen Saison mit dem TSV Neuried II eine anspruchsvolle Aufgabe. Diese nimmt der ambitionierte 31-Jährige aber gerne an.
Robert Schöttl ist erst seit etwas mehr als einem halben Jahr beim TSV Neuried, in dieser Zeit war er aber schon in mehreren Funktionen gefragt. Nach Kontaktaufnahme durch den Sportlichen Leiter der Neurieder Fußballer und Geschäftsführer des Hauptvereins, Oliver Beer, übernahm er im Winter interimsweise die – letztlich erfolglos – um den Klassenerhalt in der Bezirksoberliga kämpfenden U19-Junioren.
Als im Sommer die Trainersuche bei der ersten Herrenmannschaft stockte, war Schöttl gemeinsam mit Beer zwischenzeitlich für das Bezirksliga-Team verantwortlich. „Ich habe von Anfang an gesagt: Wenn im Verein Hilfe gebraucht wird, bin ich da“, stellt Schöttl klar.
Das passt zum Naturell des 31-Jährigen, der sich als Teamplayer sieht. Schon bei seinem Ex-Verein TSV Milbertshofen war er stets dort, wo er gebraucht wurde, vom D-Jugend-Co-Trainer über C- und B-Jugend bis zur ersten Mannschaft bekleidete er diverse Übungsleiterämter. Nun ist es seine Aufgabe, in Neuried eine Lücke zu schließen, die sich in den vergangenen Jahren nahezu im Halbjahreszyklus aufgetan hat.
Ein Trainer nach dem anderen übernahm die zweite Mannschaft, die vorwiegend aus jungen Talenten besteht und inzwischen auch offiziell unter dem Namen U23 fungiert. Mal empfahlen sich die Trainer bald für höhere Aufgaben wie Maximilian Zgud-Schoeppner oder Alem Besirevic, die jeweils als Coach zur Ersten aufrückten, mal orientierten sich die Übungsleiter anderweitig wie Georg Bakalorz oder Florian Adam oder brauchten eine Pause wie das Vater-Sohn-Gespann Efecan und Taner Ölmez.
Auch für Schöttl dürfte es bei der Reserve der Grün-Weißen keine einfache Aufgabe werden, angesichts eines eher kleinen Kaders der ersten Mannschaft und einiger Abgänge eine schlagkräftige Truppe zu formen – und gerade die Urlaubszeit macht sich in einem Kreisklasse-Team noch etwas mehr bemerkbar als in höheren Ligen.
Ein Testspiel hat die Neurieder U23 gut drei Wochen vor dem ersten Saisonspiel in der Kreisklasse 3 München gegen den SV Aubing am 31. August bisher noch nicht bestritten. Dennoch möchte Schöttl sein neues Amt positiv angehen. Ihm gehe es darum, die Spieler bestmöglich zu fördern, sagt der 31-Jährige, der sich selbst als kommunikativen Trainer bezeichnet.
Pünktlichkeit und Disziplin sind die Basis. Wenn ich 35-mal zehn Minuten zu spät komme, dann habe ich am Ende der Saison ziemlich viel Trainingszeit verpasst.
Robert Schöttl über eine der Anforderungen an seine Spieler
Gleichzeitig ist ihm aber daran gelegen, dass seine Jungs es nicht zu locker angehen lassen. „Ich verlange auch viel“, betont der Chefcoach und stellt klar, bei welchen Punkten es keine Kompromisse gibt: „Pünktlichkeit und Disziplin sind die Basis.“ Ein Beispiel: „Wenn ich 35-mal zehn Minuten zu spät komme, dann habe ich am Ende der Saison ziemlich viel Trainingszeit verpasst.“
Der Münchner selbst kann kaum genug Zeit auf dem Fußballplatz verbringen, sieht sich außer den Partien der Neurieder Ersten auch gerne Amateurspiele in Landes- oder Bayernliga an. Mittelfristig möchte er gerne mal „so hoch wie möglich“ (Schöttl) trainieren. Der B-Lizenz-Inhaber sieht Neuried auch für seine persönliche Entwicklung als das richtige Umfeld an, da er dort die Möglichkeit habe, einem Bezirksliga-Trainer über die Schulter zu schauen. (te)