2024-04-23T13:35:06.289Z

Spielvorbericht
Ein Fest für die Fans war das Hinspiel zwischen dem Gautinger SC und dem TSV Pentenried am Donnerstag. Über 400 Zuschauer staunten über das turbulente 4:4-Unentschieden.
Ein Fest für die Fans war das Hinspiel zwischen dem Gautinger SC und dem TSV Pentenried am Donnerstag. Über 400 Zuschauer staunten über das turbulente 4:4-Unentschieden. – Foto: Andrea Jaksch

Psychologie spricht für TSV Pentenried mit "Fußballgott Wiedemann"

Fußball-Relegation zur Kreisklasse

Nachdem der TSV Pentenried im Relegationshinspiel am Donnerstag gegen den Gautinger SC nach einem 0:4 zur Pause noch ein 4:4 machte, sprechen der Heimvorteil und die Psychologie im Rückspiel für das Team von Trainer Magnus Piele.

Pentenried/Gauting – An die letzte Mannschaft, die gegen den Gautinger SC gewinnen konnte, erinnere man sich noch heute, hatte Michael Möhwald, Kapitän und Fußball-Abteilungsleiter des TSV Pentenried, seinen Mitspielern vor den Relegationsspielen gegen den GSC eingebläut – und das, obwohl die Römerfelder 2015 lediglich gegen die zweite Mannschaft des GSC gewonnen hatten. Der lang ersehnte Derby-Erfolg gegen die erste Mannschaft des Lokalrivalen ist Pentenried im Relegations-Hinspiel am Donnerstagabend in Gauting nicht gelungen. Das 4:4-Unentschieden fühlte sich für die Gäste nach 0:4-Halbzeitrückstand aber trotzdem ein wenig an wie ein Sieg. „In der zweiten Halbzeit haben wir sie überrollt. Gauting hatte am Ende Glück, dass sie nicht noch verloren haben“, sagte TSV-Trainer Magnus Piele nach Schlusspfiff und ergänzte: „Ich freue mich jetzt schon auf das Rückspiel.“

Durch das Ergebnis hat der A-Klassist nun die nicht nur psychologisch bessere Ausgangsposition für die Partie am Pfingstsonntag (15 Uhr, Am Römerfeld). Denn anders als in den europäischen Klub-Wettbewerben gilt in den Relegationsspielen des Bayerischen Fußballverbandes (BFV) noch die Auswärtstor-Regel. „Wir müssen gewinnen. Es kann zwar alles passieren, aber ein 5:5 wird es wohl nicht werden“, weiß GSC-Coach Bernd Ziehnert.

Entsprechend war die Laune beider Mannschaften und ihrer Anhänger nach Schlusspfiff. Während aufseiten der Gautinger Ratlosigkeit herrschte, wie man einen derart klaren Vorsprung noch aus der Hand geben konnte, beglückwünschten sich die Pentenrieder für ihren couragierten Auftritt nach dem Seitenwechsel und feierten besonders den als „Fußballgott“ besungenen Ex-Landesligaspieler Quirin Wiedemann.

Bereits im ersten Durchgang hatte er sich als einer der wenigen Spieler nicht von der Kulisse mit über 400 Zuschauern beeindrucken lassen und sich gegen die drohende Niederlage gewehrt. Im zweiten Durchgang war Wiedemann dann nicht mehr zu bremsen. Der beim Landesligisten TSV Gilching-Argelsried in der Regel in der Abwehr eingesetzte 27-Jährige warf sich in jeden Zweikampf und war an nahezu allen gefährlichen Aktionen beteiligt. Besonders das Zusammenspiel mit dem feinen Techniker Tuncay Karaduman, wie Wiedemann Doppel-Torschütze, bereitete der Hintermannschaft des GSC immer wieder große Probleme. Beide müssen die Gautinger im Rückspiel besser in den Griff bekommen, wenn sie sich die Trostrunde am Donnerstag gegen den SV Germering oder den SV Haspelmoor ersparen wollen. GSC-Kapitän Julian Feser ist jedoch zuversichtlich, dass ihnen das auch gelingen wird. „Wir haben gegen Pentenried noch nie verloren, und das werden wir beibehalten“, sagte Feser und kündigte an: „Wir gewinnen. Und am besten zu Null.“

Dabei wird es auch darauf ankommen, wie die Gautinger diesmal mit ihren konditionellen Problemen umgehen werden. Vorbeugend viel zu tauschen, erwies sich von außen betrachtet als eher kontraproduktiv. „Ich glaube, wir haben zu früh zu viel gewechselt“, bemängelte auch Feser. Um dafür zu sorgen, dass sich die Pentenrieder rückblickend nur an das Relegations-Hinspiel gerne erinnern, könnte die Devise im Rückspiel aus Gautinger Sicht eher heißen: Auf die Zähne beißen, solange es geht – schließlich kommt es in einem solchen Spiel oft mehr auf den Kopf an als auf die Beine.

Aufrufe: 04.6.2022, 05:11 Uhr
Tobias EmplAutor