2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Der FC Wegberg-Beeck schwört sich auf das wichtige Spiel in Ahlen ein.
Der FC Wegberg-Beeck schwört sich auf das wichtige Spiel in Ahlen ein. – Foto: Michael Schnieders

Premiere: FC Wegberg-Beeck reist erstmals schon am Vortag an

Regionalliga West: Im Nachholspiel trifft der FC Wegberg-Beeck am Samstag auf Rot-Weiss Ahlen.

Am Samstag steht für den FC Wegberg-Beeck das so wichtige Nachholspiel beim direkten Konkurrenten Rot Weiss Ahlen an. Erstmals in der Beecker Regionalligageschichte verbindet der FC das mit einer Übernachtung. Bei einem Sieg würde Beeck auf Platz 14 klettern.

Seit 2015 spielt Beeck immer wieder mal in der Regionalliga – die aktuelle Saison ist die fünfte des FC in dieser 4. Liga. Eines war bislang aber wie in Stein gemeißelt: Egal, wie weit der Weg zu einem Auswärtsspiel auch ist – angereist wird erst am Spieltag. So fuhr vergangenen Samstag bereits um 8.30 Uhr Beecks Bus vom Waldstadion ins rund 260 Kilometer entfernte Rödinghausen ins tiefste Ostwestfalen – die wie immer weiteste Auswärtsfahrt der Saison.

Zum Ahlener Wersestadion sind es immerhin auch gut 170 Kilometer, und da tritt der FC am Samstag am Tag der Nachholspiele der Kellerkinder an. Denn in den beiden noch ausstehenden Hängepartien der Liga steht sich am Samstag in zwei Direktduellen das Schlussquartett der Liga gegenüber: Beeck eben in Ahlen, und der SV Lippstadt erwartet Schlusslicht SSVg Velbert. Bei einem Sieg in Ahlen würde Beeck die U23 Borussia Mönchengladbachs überholen und so auf den definitiv rettenden Platz 14 klettern. Gewinnt Beeck nicht und siegt Lippstadt, würde Beeck auf den ersten sicheren Abstiegsplatz 16 zurückfallen – an Brisanz für den Abstiegskampf sind diese beiden Spiele kaum zu überbieten.

Hoffen auf ein "paar Prozent"

Und weil die Bedeutung dieses Spiels so immens ist, gibt es in Beeck eine Premiere: Erstmals in seiner Regionalligageschichte reist der FC bereits am Vortag an. „Wir können so richtig ausgeruht in dieses so wichtige Spiel gehen. Wir hoffen, dass wir so noch ein paar Prozent mehr rausholen können“, erklärt Beecks Interimscoach Mike Schmalenberg – und schiebt nach: „Wir sind unserem Hauptsponsor Werner Tellers mega dankbar, dass er das ermöglicht.“

Tellers hatte seine Bereitschaft dazu auch schon fürs Rödinghausen-Spiel signalisiert – da schlug ­Beecks sportliches Leitungsteam das Angebot aber noch freundlich aus. „Das können wir ja nicht jedes Mal machen, und Rödinghausen war nun auch mal ein anderes sportliches Kaliber. Mit Ahlen sind wir aber auf Augenhöhe, und daher macht es für dieses Spiel auch wirklich Sinn“, sagt Schmalenberg.

In der Tat: Sollte Beeck absteigen, würde anschließend in keiner ernst zu nehmenden Analyse das 1:5 von Rödinghausen als entscheidende Niederlage angeführt werden – die Partie im Ahlener Wersestadion hat das Potenzial dazu aber schon weit eher. „Die Jungs waren auch alle für die Übernachtung, da mussten wir am Sonntag, als die Entscheidung fiel, keine Überzeugungsarbeit mehr leisten“, führt Schmalenberg weiterhin aus. Anfang der Woche buchte dann Beecks Sportlicher Leiter Friedel Henßen das Sport- und Tagungshotel Maifeld im rund 30 Kilometer von Ahlen entfernten Werl – in Ahlen selbst fand sich keine geeignete Unterkunft.

Intensive Vorbereitung

Beecks Ablaufplan sieht nun wie folgt aus: Am Freitag startet im Waldstadion um 15.30 Uhr das Abschlusstraining. Etwa gegen 17.30 Uhr fährt dann der Bus Richtung Werl ab. Die Ankunft ist für etwa 20 Uhr vorgesehen, um 20.30 Uhr gibt es Abendessen, verbunden mit der Gegnervorstellung. Im Anschluss steht Zeit zur freien Verfügung, die Nachtruhe beginnt um 23 Uhr.

Am nächsten Morgen steht auf dem Indoor-Soccer-Platz des Hotels ab 8.30 Uhr Dehnen und Fußballtennis auf dem Programm, ab 9 Uhr gibt es Frühstück. Danach steht gegen 11.10 Uhr ein gemeinsamer Spaziergang an, an den sich die Mannschaftssitzung anschließt. Um 12 Uhr folgt die Abfahrt nach Ahlen, die Ankunft dort wird gegen 12.30 Uhr sein. Das Spiel beginnt wie gewohnt um 14 Uhr, nach dem Spiel geht es direkt auf den Heimweg.

„Den wollen wir nach Möglichkeit natürlich mit drei Punkten im Gepäck antreten“, bekräftigt Schmalenberg – es wären erst Beecks Auswärtspunkte vier bis sechs. Bislang holte der FC aus 13 Auswärtsspielen nur drei Punkte – der 2:1-Sieg beim Lieblingsgegner SC Wiedenbrück.

Nur Wilms fällt aus

Verzichten muss Beeck auf Sechser und Routinier Sebastian Wilms, der in Rödinghausen seine fünfte Gelbe Karte sah. Entweder Julio Torrens oder Joel Cartus dürften für ihn spielen. „Auf alle Fälle müssen wir wieder viel galliger in die Zweikämpfe gehen, als das in Rödinghausen der Fall war“, fordert Schmalenberg.

Das Hinspiel gewann Beeck 2:1. Nach dem 0:1 durch den mittlerweile achtfachen Saisontorschützen Ömer Uzun gelang Beecks Stürmer Marc Kleefisch kurz danach binnen zehn Minuten ein sehenswerter Doppelpack. Dreh- und Angelpunkt im Ahlener Spiel war Luka Tan­kulic. Vergangenen Samstag, beim für Ahlen reichlich enttäuschenden 1:1 im westfälischen Derby gegen den FC Gütersloh, fehlte der Routinier (vier Tore, acht Assists) allerdings.

Die gerade zum Ende hin reichlich hektische Partie hatte auch noch ein unschönes Nachspiel: Ahlener Fans versuchten, den Gästeblock zu stürmen – die Polizei musste massiv eingreifen. Generell spielte Ahlen zuletzt zweimal 1:1, verlor davor aber vier Spiele in Serie, darunter die Sechspunktespiele gegen Lippstadt (1:2) und in Velbert (2:3). Aktuell hat Ahlen auf Beeck so vier Punkte Rückstand, könnte also selbst bei einem Sieg nicht an Beeck vorbeiziehen. Trainer der Rot-Weißen ist seit Anfang des Jahres Björn Joppe – den kennt man in Beeck noch aus seiner Zeit beim Bonner SC.

Aufrufe: 022.3.2024, 20:45 Uhr
Mario EmondsAutor