2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht
Jubeltraube im Pokalfinale: Die Penzberger feiern das Tor zum 3:0 – wohlwissend, dass das schon eine Art Vorentscheidung ist.
Jubeltraube im Pokalfinale: Die Penzberger feiern das Tor zum 3:0 – wohlwissend, dass das schon eine Art Vorentscheidung ist. – Foto: Weber

Pokalsensation? Nicht mit dem FC Penzberg! Kantersieg in Unterzahl

Ein halbes Dutzend gegen SC Gröbenzell

Der FC Penzberg kann Pokal. Das hat er mehrfach bewiesen — und nun auch im Zugspitzfinale beim SC Gröbenzell. Auch eine Unterzahl stoppte das Team nicht.

Penzberg – Das schönste Geschenk gab’s ausgerechnet vom Gegner. Die Gastgeber aus Gröbenzell würdigten den Penzberger Pokalsieg mit einer Ration Freibier. Was nochmals für einen Stimmungsschub bei der Kabinenparty sorgte.

Gröbenzell erwies sich nicht nur als fairer Verlierer, sondern auch als exzellenter Gastgeber. Von Blasmusik bis Grill – „das war eine tolle Finalatmosphäre“, sagt Simon Ollert, der Coach des 1. FC Penzberg. Seine Fußballer genossen das Drumherum und lieferten dann selbst noch die passende Show. Mit 6:0 gewann der Bezirksligist das Finale der Zugspitzgruppe.

Wunschziel SpVgg Unterhaching in der Hauptrunde

In der Hauptrunde des Toto-Pokals warten nun höherklassige Kracher auf den FCP. Wer nächster Gegner werden soll, steht für die Coaches fest. „Wir wünschen uns ganz klar Unterhaching. Da hätten wir richtig Lust drauf. Alleine wegen unserer Vergangenheit“, sagt Simon Ollert stellvertretend auch für Assistent Maximilian Bauer. Voraussichtlich steigt diese Partie in der Woche vor Punktspielstart Ende Juli. Der Gegner wird noch ausgelost. „Wir gehen das mit viel Euphorie an“, sagt der Trainer.

Dafür hat das Ergebnis gesorgt. Wobei: „So entspannt war das Spiel nicht“, betont Ollert. Penzberg in Person von Mirko Ramcic machte sich den Nachmittag selbst schwerer als nötig. Bei einer 2:0-Führung flog der Abwehrmann mit Rot vom Feld. Auf dem großen Rasen in Gröbenzell eine doppelte Hypothek. „Schwere Beine, lange Laufwege“, erklärt der Trainer. Penzberg glich das numerische Defizit mit Einsatz aus. „Die Jungs wollten unbedingt Pokalsieger werden“, sagt Ollert. Außerdem habe man endlich einmal das Lehrgeld der vergangenen Wochen gegen Spielglück eingetauscht. Passiert dem FCP auch nicht so häufig.

Penzberg macht den Sack noch vor der Pause zu

Mit zwei schön anzuschauenden Distanztreffern von Ramcic und Josef Siegert eröffnete Penzberg. „Hat uns Sicherheit gegeben“, sagt Ollert. Das 3:0 direkt vor der Halbzeit (Durim Gjocaj) sah der Coach dann als Schlüsselmoment, weil er Gröbenzells Sturm- und Drangphase konterte.

Hälfte zwei prägte Penzbergs Effizienz. „Wir haben aus fast allen Chancen ein Tor gemacht.“ Besonders freute sich die Mannschaft für Uros Puskas, dem ein Doppelpack gelang. „Wir wissen alle, was der die letzten Monate mitgemacht hat“, sagt Simon Ollert. Der Serbe pendelt zwischen Penzberg und der Heimat. Dort wohnen Kind und Familie, während er in Deutschland arbeitet und nach einer Bleibe sucht, um gemeinsam hierher zu ziehen. „Wie viel er im Stich lassen muss“, sagt sein Coach. Der FCP sei für Puskas wie eine Ersatzfamilie. Umso emotionaler fiel der Jubel bei seinen beiden Treffern aus.

Nach der Partie gab’s für die Pokalsieger Medaillen. Daheim im Nonnenwald aßen sie noch bei Vereinswirt Samir Azizi, ehe ein Teil zum Feiern nach München aufbrach. „Daran kann man sich gewöhnen“, schwärmt Simon Ollert. „Das gibt einen Schub.“ Die Penzberger haben Großes vor. Wie man richtig feiert, wissen sie auf alle Fälle schon.

Statistik: 1. SC Gröbenzell 0:6 1. FC Penzberg

Tore: 0:1 (14.) Ramcic, 0:2 (24.) Siegert, 0:3 (45.) Gjocaj, 0:4 (74.) Puskas, 0:5 (81.) Huber (Elfmeter), 0:6 (90.) Puskas.

Gelbe Karten: Gröbenzell 2.

Rote Karte: Penzberg: Ramcic (37.).

Schiedsrichter: Peter Strobl.

Zuschauer: 250.

Aufrufe: 01.5.2023, 13:56 Uhr
Andreas MayrAutor