Pokalfinale: Rot-Weiß mit starker Antwort

In der ersten Hälfte neutralisierten sich beide Mannschaften, deren Trainer zunächst jeweils mehrere Stammspieler für den Aufstiegskampf (Darmstadt) beziehungsweise den Schlussspurt um den Klassenerhalt (Griesheim) schonten. Nach einem Fangfehler von RW-Keeper Niklas Köpke vergab Ali Kazimi allerdings die Chance zur Griesheimer Führung (31.). Auf der Gegenseite sorgte einzig ein Distanzschuss von Paul Schmieder für Gefahr (35.).

Im zweiten Durchgang nahm die Begegnung mehr Fahrt auf und wurde nickliger. Obwohl die Rot-Weißen Größenvorteile hatten, ging die Viktoria ausgerechnet nach einem Eckball in Führung: Younes Laguenaoui nickte den Ball dynamisch zum 1:0 ein (58.).

Anders als beim 2:5 im Vorjahres-Finale geriet der Verbandsligist nach dem Rückstand aber nicht aus der Bahn. Im Gegenteil, die Antwort war stark: Der kurz nach der Pause eingewechselte Ali Gün legte vor Viktoria-Schlussmann Nino Suserski im richtigen Moment für den mitgelaufenen Schmieder quer – das 1:1 (64.). Drei Minuten später sicherte sich Gün erneut einen Scorerpunkt: Diesmal über links drang er in den Griesheimer Strafraum ein, wo ihn Michael Adusei stolpern ließ – Elfmeter! Den Strafstoß drosch Kapitän Patrick Bohn zum 2:1 unter die Latte (67.).

In der Schlussphase brachte der Hessenligist Stürmer Patrick Stumpf, der nach zwei Ecken auch für Unruhe sorgte. Zweimal kratzten die Darmstädter den Ball von der Linie, ehe sie nach einer langen Nachspielzeit jubeln durften. „Die Reaktion nach dem 2:1 war gut, mit dem Wechsel von Gün hatte ich ein glückliches Händchen“, sagte RW-Trainer Dominik Lohrer. „Der Rest war Leidenschaft. Es war heute wieder ein Spiel des Verbundes, alle Spieler haben funktioniert!“ Erstmals seit dem Abstieg in die Verbandsliga 2016 gewannen die Darmstädter wieder den Pokal.

Die Griesheimer, die im Finale auf den Einsatz von Kapitän Nick Volk verzichteten, haben in der Hessenliga am Sonntag das wichtige Kellerduell beim SV Weidenhausen vor der Brust. Am Mittwoch und Donnerstag liefen die Partien der Konkurrenz so gut für die Viktoria, dass sie (sofern sich Hessen Kassel in der Regionalliga hält) rechnerisch nicht mehr direkt absteigen kann, aber noch einen Punkt zum Verhindern der Relegation braucht.

RW Darmstadt: Köpke – Uzun, Kalbfleisch, Bohn, Höhl – Lerch, Pepe, Schmieder, Sancak, Mustefa – Tala – eingewechselt wurden Gün, Wembacher, Gruner.

Viktoria Griesheim: Suserski – Adusei, Schumacher, Böger, Arslan – Oriana, Diachuk – Aykir, Egri, Laguenaoui – Kazimi – eingewechselt wurden Starck, Jander, Stumpf.

Schiedsrichter: Sorg (Brensbach). Tore: 0:1 Laguenaoui (58.), 1:1 Schmieder (64.), 2:1 Bohn (67./Foulelfmeter). Zuschauer: 450 (bei Croatia Griesheim).