2024-04-19T07:32:36.736Z

Pokal
Auf dem Weg zum 2:0: Lennart Grimmer (weißes Trikot) lässt die Waldalgesheimer Baris Yakut (rechts) und Yudai Baba stehen und zieht gleich ab. Der Wormser, normalerweise Rechtsverteidiger, erzielte auch den dritten Treffer seiner Mannschaft. 	Foto: Mario Luge
Auf dem Weg zum 2:0: Lennart Grimmer (weißes Trikot) lässt die Waldalgesheimer Baris Yakut (rechts) und Yudai Baba stehen und zieht gleich ab. Der Wormser, normalerweise Rechtsverteidiger, erzielte auch den dritten Treffer seiner Mannschaft. Foto: Mario Luge

Pokal: Grimmers Pokalmärchen

Der Wormser Angreifer erzielt zwei Treffer beim 3:1-Sieg der Wormatia in Waldalgesheim

WALDALGESHEIM. Am Ende hatte der vermeintliche Favorit die Nase vorne. Im Achtelfinale des Fußball-Verbandspokals setzte sich Wormatia Worms bei Alemannia Waldalgesheim mit 3:1 durch. Alle Tore fielen vor 312 Zuschauern an der Waldstraße bereits vor dem Pausentee.

Der Schrei war über den gesamten Platz zu hören. „Jaaaa Männer, gut so”, feuerte die Alemannia-Bank ihre Spieler auf dem Rasen an. Der Oberligist verströmte in den Anfangsminuten absolute „Pokalatmosphäre”. Flutlicht an, die Zuschauer dicht an den Banden hinter dem Spielfeld und zwei Mannschaften, die sich zumindest zu Spielbeginn auf Augenhöhe begegneten. Mit „Alemannia-Fußball”, Leidenschaft und Körperlichkeit, hielt Waldalgesheim dem favorisierten Team aus der Nibelungenstadt Paroli. Der Wormser Regionalligist, der auf mehrere Stammspieler zunächst verzichtete, tastete sich nur langsam nach vorne – stach dann aber eiskalt zu. Einen Freistoß von Anil Gözütok aus dem Halbfeld köpfte Abwehrchef Jean-Yves Mvoto kraftvoll in die Maschen zur Gästeführung (9.).

Ähnliche Situation knapp zehn Minuten später: Wieder VfR-Freistoß aus dem Halbfeld, der Ball landet bei Lennart Grimmer und der haut den Ball aus spitzem Winkel sehenswert unter die Latte – 2:0. Ein Nackenschlag für die Hausherren und ein Spielverlauf, der den Wormsern in die Karten spielte. Waldalgesheims Co-Trainer Sascha Kraft, der den erkrankten Marcel Fennel vertrat, frustriert: „Wir spielen gut und trotzdem steht es 0:2. Das ist dann halt die Wormser Qualität. Aber insgesamt kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat toll gespielt.”

Chance zum Anschluss fast aus dem Nichts

Aus dem Nichts bot sich dem Heimteam die große Chance zum Anschlusstreffer. Nach einem Missverständnis zwischen Mvoto und VfR-Schlussmann Luca Pedretti hatte Alemannia-Stürmer Shane Wheeler nur noch das leere Tor vor sich, schoss den Ball aus 18 Metern aber rechts am Pfosten vorbei (34.). Was Effizienz bedeutet, belegte die Wormatia kurz darauf. Zwar scheiterte Melvyn Lorenzen zunächst an der Latte (36.), dann nutzte aber der Mann des Tages, Lennart Grimmer, einen Patzer von Alemannia-Schlussmann Pasquale Patria, schnappte sich die Kugel und traf zum 3:0. Die Pokalsensation? Spätestens zu diesem Zeitpunkt lag sie nicht mehr in der Luft.

Oder doch? Wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff traf Wheeler dann doch noch und nickte eine Flanke von Lukas Manneck zum 1:3 ins lange Eck. Wormatia-Trainer Max Mehring befand: „Die erste Hälfte von uns war richtig gut. Der Rest dann nicht mehr so, aber wichtig ist im Pokal das Ergebnis und das stimmt.”

In der zweiten Hälfte brachte sich das Heimteam durch Unachtsamkeiten weiter in Bedrängnis. Nach einem misslungenen Rückpass von Manneck lief Shehada auf das Alemannia-Tor zu (55.), scheiterte aber an Alemannia-Schlussmann Patria und nutzte auch wenige Minuten später eine riesige Chance nicht – wieder nach einem Fehler der Waldalgesheimer im Aufbauspiel. Die Wormatia ging schludrig mit ihren Torchancen um. Auch der eingewechselte Nils Fischer vergab frei vor dem Tor eine „Hochprozentige” (64.). Auf der Gegenseite verpasste das Heimteam den Anschluss über Baba (67.) und Can Özer (80.) nur knapp – auch deswegen fehlte dem Spiel in den restlichen Minuten die Spannung.

Großer Wermutstropfen für die Hausherren: Kurz vor Schluss verletzte sich Serdal Günes am Knie. Und musste minutenlang behandelt werden. Kraft: „Das ist das Schlimmste am heutigen Abend.”


SV Alemannia: Patria, Günes (83. Braun), Kishi, Platten, Baba (69. Gräff), Manneck, Neal, Schmitt (79. Pfenning), Yakut, Wheeler, Özer.

Wormatia Worms: Pedretti Ferjani, Grimmer, M’voto, Reuss, Gözütok (71. Sommer), Münn (70. Hacke), Oliveira Damaceno, Torres (46. Fischer), Lorenzen (46. Marx), Shehada.



Aufrufe: 012.10.2022, 21:00 Uhr
Stefan Mannshausen und Mario LugeAutor