Mit dem Duell zwischen Alemannia Aachen und Viktoria Köln erlebt der Mittelrheinpokal am Samstag (16:30 Uhr) seinen Höhepunkt. Im Sportpark Höhenberg kommt es zum Finale zwischen zwei Drittligisten – ein Novum seit Einführung der eingleisigen 3. Liga im Jahr 2008. Die Aachener reisen mit 4300 Fans nach Köln, um den Pokal aus dem Vorjahr erfolgreich zu verteidigen und die Spielzeit mit einem Titel zu veredeln.
Für die Mannschaft von Trainer Heiner Backhaus stellt das Endspiel den Abschluss einer soliden Drittligasaison dar, die die Alemannia mit 50 Punkten auf Platz zwölf beendete. Viktoria Köln sicherte sich mit einer herausragenden Rückrunde Rang sechs und damit die beste Platzierung seit dem eigenen Drittliga-Aufstieg 2019.
In Köln trifft der achtfache Mittelrheinpokalsieger Aachen auf den Rekord-Finalgewinner Viktoria Köln, der den Pokal bislang siebenmal gewann – bei sieben Finalteilnahmen. Die Historie spricht leicht für die Mannschaft von der „Schäl Sick“, die drei der bislang fünf K.o.-Duelle mit der Alemannia für sich entschied. Zuletzt jedoch hatte Aachen im Finale 2023 das bessere Ende für sich.
Die Favoritenrolle im diesjährigen Endspiel liegt dennoch bei der Viktoria, die nicht nur mit einem starken Saisonendspurt überzeugte, sondern auch ligaweit mit Offensivqualität auffiel. Gleich drei Spieler erzielten jeweils 13 Tore – darunter der erst 18-jährige Said El Mala, Leihgabe vom 1. FC Köln, der sich zum besten Newcomer der Liga aufschwang.
Trainer Heiner Backhaus bereitete seine Mannschaft unter Ausschluss der Öffentlichkeit auf den Endspielgegner vor. „An die geballte Offensivkraft und spielerische Stärke des Gegners haben wir unter der Woche im Training entsprechend angeknüpft“, wird Backhaus in der Vereinsmeldung zitiert. „Wenn wir gegen sie spielerisch mithalten wollen, wird es schwer. Das ist eine Top-Mannschaft, die genau weiß, was sie kann. Die darfst du nicht spielen lassen.“ Seine eigenen Stärken sieht der Coach im Charakter seiner Mannschaft: „Wir kommen mit Einstellung, mit Haltung, mit Mentalität. Wir sind genau so heiß wie der Gegner und wir haben noch eine Rechnung aus dem Liga-Rückspiel offen.“
Im Halbfinale setzte sich die Alemannia in einem umkämpften Spiel gegen Fortuna Köln durch. Der Weg ins Finale war insgesamt steinig, doch Backhaus will vor dem Endspiel nicht zurückschauen: „Die Spiele dort haben uns etliche Nerven und Körner gekostet. Aber jeder Spielverlauf ist ein Stück weit erklärbar. Wir wollen nicht mehr darüber nachdenken und viel mehr diesen Grell, den wir gegen Fortuna Köln im Halbfinale hatten, auch ins Finale mitnehmen.“
Personell ließ sich der 43-Jährige nicht in die Karten blicken. „Wir werden eine Top-Aufstellung haben, die genau zum Gegner und zum Finale passt.“ Für Stammkeeper Jan Olschowsky, der sich im Ligaspiel in Wiesbaden eine Gehirnerschütterung zuzog, gab es jedoch Entwarnung.
Vor einer stimmungsvollen Kulisse – der Sportpark Höhenberg ist mit rund 8300 Zuschauern ausverkauft – wollen die Aachener ihre Saison mit dem Titel krönen. Schiedsrichter der Partie ist Luca Marx aus Brühl. Unterstützt wird er von seinen Assistenten Tarik Damar und Jens Grage. Sven Landgraf fungiert als vierter Offizieller.
Die Partie ist Teil des bundesweiten „Finaltag der Amateure“ und wird live in der ARD-Sportschau übertragen.