
0:2 gegen Kottern: Der Fußball-Bayernligist FC Pipinsried hat die Relegation zur Regionalliga verpasst.
Fassungslosigkeit und Entsetzen herrschte am Samstag um genau 15.53 Uhr in der Pipinsrieder Küchenstadel-Arena: Der FC Pipinsried verlor nicht nur das letzte Saisonspiel gegen den TSV Kottern 0:2, sondern verpasste damit auch die Relegation zur Regionalliga. Er konnte nach zehn Heimsiegen den elften nicht folgen lassen.
Weil der punktgleiche SV Erlbach in Kirchanschöring mit 0:4 verlor, hätte den Pipinsriedern ein Punkt gereicht, um die Aufstiegsrelegation zu erreichen. So aber geht Erlbach in die Relegation – wegen des gegenüber Pipinsried gewonnenen direkten Vergleichs. Meister und Direktaufsteiger ist der FC Memmingen. Pipinsried ist nur Tabellenvieter, hat mit drei Niederlagen in den letzten vier Spielen alles verspielt.
Im entscheidenden Spiel fiel dem hoch gehandelten Klub aus dem Dachauer Landkreis nichts ein – wie schon in den Partien beim FC Ismaning (1:3) und SV Erlbach (0:3). Kotterns Trainer Martin Dausch brachte es in der Pressekonferenz auf den Punkt: „Ihr hättet noch mal 90 Minuten spielen können, ihr hättet kein Tor geschossen.“
Sein Pipinsrieder Pendant Sepp Steinberger sagte zur nicht vorhandenen Torausbeute seiner Mannschaft: „Man muss akzeptieren, wir haben 180 Minuten am Saisonende kein Tor gemacht. Wir hätten eins machen müssen in Erlbach. Heute, glaube ich, hätte wir auch eins machen können. Dann bin ich mir sicher, hätten wir auch ein zweites gemacht.“ Hat seine Mannschaft aber nicht, entsprechend bitter fällt das Saisonende aus.
Der Gast aus dem Allgäu musste kurzfristig auf seine beiden Offensivakteure Matthias Jocham und Kevin Haug verzichten. „Wir haben unsere Taktik umgestellt und sind tiefer gestanden – und es hat funktioniert“, so Trainer Dausch. Wie in den Wochen davor liefen die Pipinsrieder ins offene Messer.
Obendrein waren die Gegentore haarsträubend. Beim 0:1 (8.) versuchte Keeper Max Retzer den Ball am eigenen Fünfer – unter Druck – zu spielen, anstatt ihn nach vorne zu dreschen. Der abgefälschte Ball fiel Maximilian Bär vor die Füße. Bär schob dann locker aus zwölf Metern ein.
Vor dem 0:2 (54.) leistete sich Alexander Lungwitz einen kapitalen Fehlpass an der Mittellinie. Achim Speiser fing den Ball ab, lief ein paar Meter und netzte aus 40 Metern an dem weit vor dem Tor stehenden Max Retzer vorbei ein.
Anschließend hatte der FCP einige Einschussmöglichkeiten, allerdings hatte man immer das Gefühl, dass die Pipinsrieder nicht treffen würden, was auch am starken Kotterner Keeper Antonio Mormone lag.
Unterdessen wurde bekannt, dass mit Michael Bachhuber der beste Vorlagengeber der Bayernliga in den letzten Jahren den FCP wieder verlassen wird. Gleiches gilt für Torwart Max Retzer, Co-Trainer Wiggerl Räuber, Daniel Zanker, Stefan Ilic und Albert Rachin. Offen scheint die Zukunft von Außenverteidiger Angelo Mayer und Tim Greifenegger zu sein, die einstmals Gesichter des FCP gepriesen wurden.
Mit Trainer Sepp Steinberger wird es wohl auch in der kommenden Saison weitergehen. Die Tendenz gehe in diese Richtung, so der Sportliche Leiter Johannes Müller.
Großes Interesse besteht seitens des FCP am Torjäger des Landesligisten FC Ehekirchen, Maximilian Schmidt, sowie an Fabian Bühler vom Bezirksligisten TSV Gersthofen, der mit 35 Treffern auf sich aufmerksam gemacht hat. Es wird sich also das Spielerkarussell in den nächsten Wochen wieder drehen.