Der neue Trainer von Ratingen 04/19 ist ein alter Bekannter: Peter Radojewski übernimmt den Oberligisten wieder und soll ihn von Rang neun aus weiter nach oben führen. Bereits vom 13. März 2014 bis zum 19. September 2016 war der heute 55-Jährige Chefcoach in Ratingen, betreute das Team also in 921 Tagen und in 95 Spielen. Er holte im Jahr 2016 auch Erkan Ari zu 04/19, mit dem er nun zusammenarbeitet, denn der 37-Jährige bleibt auch nach der Entlassung des bisherigen Chefcoaches Christian Dorda Co-Trainer.
Ari war seinerzeit von ETB Schwarz-Weiß Essen nach Ratingen gewechselt, und genau dahin führt nun die erste Dienstreise für das neue 04/19-Trainergespann: Am Sonntag geht es um 14 Uhr im Stadion Uhlenkrug los. Acht Punkte Vorsprung haben die sechstplatzierten Gastgeber, die unlängst Trainer Damian Apfeld verloren haben, der aus persönlichen Gründen zurücktrat. Radojewski soll die Ratinger wieder in die Erfolgsspur setzen und sie auch auf das Viertelfinale im Niederrheinpokal gegen Regionalliga-Spitzenreiter MSV Duisburg vorbereiten, das Mitte November ausgetragen werden soll.
Dass der Familienvater überhaupt frei war, um Dordas Nachfolge zu übernehmen, ist erstaunlich. Der Ex-Profi von unter anderem Fortuna Düsseldorf und Hannover 96 war erst zum 1. Juli neuer Trainer bei Regionalliga-Absteiger SSVg Velbert geworden und hatte sein Amt überraschend am 21. August wieder niedergelegt aus persönlichen Gründen.
Am Dienstag nahm 04/19-Präsident Jens Stieghorst, der vom Oberliga-Team „seit Wochen keine überzeugenden Auftritte“ und eine „Tendenz nach unten“ gesehen hatte, Kontakt mit Radojewski auf, am Mittwochmittag sagte er zu. „Ich habe nicht lange überlegt, denn – wie lange soll man warten? Wenn es Gespräche gibt, ist das Interesse des Vereins ja gegeben“, sagt der Coach, der seine Aufgabe in Ratingen so definiert: „Der Mannschaft wieder die Stärke einzuimpfen, die ich meine, in der Vergangenheit gesehen zu haben. Sie hat nicht zu Unrecht vergangene Saison lange oben mitgespielt, und nun ist sie sogar noch verstärkt worden. Einige Spieler spielen nicht auf dem Niveau, das sie können. Das müssen sie wiederfinden.“
Dafür möchte Radojewski „viele Einzelgespräche“ führen und nichts Kompliziertes machen, sondern „an den Basics arbeiten“. Seine Auftaktpartie bei ETB am Sonntag sieht er als „schwere Aufgabe“, nachdem er sich einige Spiele des Kontrahenten angesehen hat, und findet: „Das Schönste wäre, wenn wir am Sonntag direkt als Mannschaft auf dem Platz stehen und eine anständige Leistung zeigen, egal, wie das Ergebnis ist. Obwohl ich mir natürlich ein positives Ergebnis wünsche, auch für die Mannschaft.“
Radojewskis Vorgänger verliert kein böses Wort über 04/19: „Es waren schöne vier Monate in Ratingen, das sind alles super Jungs, die mehr Punkte verdient gehabt hätten“, sagt Dorda unserer Redaktion. „Ich bin mir sicher, dass sie aus der Ergebnisdelle schnell rauskommen, weil sie einfach mehr Qualität haben als Tabellenplatz neun.“ Daran muss ab sofort Radojewski arbeiten.