2024-05-02T16:12:49.858Z

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Meister: (h.v.l.): Paul Christian, Maximilian Schretter-Haas, Manuel Eidenschink, Luis Fischer, Torwart Paul Röhrig, Hannes Steigenberger, Leonhard Strobl, Trainer Benedikt Fischer, Cornelius Dieterich, (M.v.l.) Samuel Linzner, Simon Seidl, Korbinian Vogt, Jonas Marggraf, Philipp Hanika, David Ostler, (v.v.l.) Florian Ostler, Co-Trainer Tobias Weber.
Meister: (h.v.l.): Paul Christian, Maximilian Schretter-Haas, Manuel Eidenschink, Luis Fischer, Torwart Paul Röhrig, Hannes Steigenberger, Leonhard Strobl, Trainer Benedikt Fischer, Cornelius Dieterich, (M.v.l.) Samuel Linzner, Simon Seidl, Korbinian Vogt, Jonas Marggraf, Philipp Hanika, David Ostler, (v.v.l.) Florian Ostler, Co-Trainer Tobias Weber. – Foto: Privat

Perfekter Abschluss: U19 des SV Ohlstadt holt Titel – nächste Saison gibt es das Team nicht mehr

„Als Dorfverein brauchst du das nicht jedes Jahr“

Es war schon längst dunkel im Ortsgebiet und der Schalter in Ohlstadt auf Nachtbetrieb. Mit einer Ausnahme: Die Sportanlage am Boschet gönnte sich vergangenen Mittwochspontan eine Verlängerung der Sperrstunde.

Ohlstadt – 15 Spieler genossen mit zwei überglücklichen Trainern das Gemeinschaftsbad im gleißenden Flutlichtkegel. Und das völlig zurecht. Soeben hatte der SV Ohlstadt durch einen 5:0-Erfolg gegen die SG Münsing-Ammerland/Höhenrain mit seiner U19-Mannschaft den größten Erfolg der jüngeren Vereinshistorie errungen: den Meistertitel in der Kreisklasse.

Schnell machten kleinere Video-Clips die Runde, inflationär geschossene Handyfotos als natürliches Beiwerk verstanden sich von selbst. Diesen Moment festzuhalten, war durchaus bedeutsam. Denn – und das ist das Kuriose an der Geschichte – das erfolgreiche Team wird es in der kommenden Saison nicht mehr geben. Ebenso wenig wie eine A-Jugend in Ohlstadt. Geschuldet den demografischen Gegebenheiten im Ort. Mit Ausnahme von Korbinian Vogt, der als jüngerer Jahrgang weiter für die B-Jugend spielberechtigt ist, hat der komplette Kader das Nachwuchs-Austrittsalter erreicht. Zwei Akteure hören mit dem Fußball auf. Dennoch dürfen sich die beiden Herrenmannschaften des SVO auf frisches Blut für die kommende Dekade freuen.

Als Titelträger in den Herrenbereich zu übersiedeln, schadet der Laufbahn gewiss nicht. Das Potenzial des Teams schätzt Trainer Benedikt Fischer durchaus wert. Drei oder gar vier Akteure könnten sich losgelöst postpubertärer Schübe und unter dem Gesichtspunkt erforderlichen Athletikfortschritts durchaus im Kader der Ersten Mannschaft wiederfinden. „Auch wenn der Sprung in die Kreisliga groß ist“, sagt Fischer. In der Reserve als Minimum wären „auf lange Sicht“ sogar alle Neu-Senioren gut aufgehoben.

Das tolle Ende dieser Saison war zur Winterpause nicht annähernd abzusehen. Der SVO lag auf Rang fünf, die Teams aus Gauting und Schäftlarn machten sich auf den Weg in die Kreisliga. Geschuldet dem Modus, der zwei Einfachrunden und eine Neuanordnung zum Zwischenzeugnis vorsah. Ohne die beiden Spitzenmannschaften und die drei Absteiger FC Kochelsee Schlehdorf, SG Oberland und SC Percha sowie mit Aufsteiger Weilheim ging es in den zweiten Teil der Spielzeit. Fischer, der die U19 im vierten Jahr betreut, macht den kleinen Kader und eine längere Absenz von Paul Röhrig als einzig vorhandenen Tormann für die durchwachsene Hinserie verantwortlich. Nach der Winterpause standen die Zeichen aber schnell auf Attacke.

Ausfälle waren kaum mehr zu beklagen und enge Spiele, die im Herbst noch mehrheitlich mit einem Remis endeten, wurden allesamt gewonnen. „Wir haben uns als Truppe weiterentwickelt“, sagt Fischer, der heuer in der Trainingsarbeit Unterstützung von Tobias Weber erhielt. Während dieser fortan für die B-Jugend zuständig sein wird, nimmt Fischer, der sich jüngst erstmalig über Nachwuchs freuen durfte, eine Auszeit. Dass der SVO kommende Spielzeit ohne A-Jugend auskommen muss, ist für ihn eine unverrückbare, gleichwohl absolut nicht tragische Tatsache. „Als Dorfverein brauchst du das nicht jedes Jahr.“

In diesem Kontext verweist der Coach darauf, dass sich der Großteil der Gegner aus Spielgemeinschaften zusammensetzt. In Ohlstadt laufen hingegen ausnahmslos reine SVO-Teams auf. Und das soll entgegen der allgegenwärtigen Entwicklung im Amateurfußball auch so bleiben. Nicht zuletzt dafür hat sich der Verein infrastrukturell so gut aufgestellt. Die taufrischen Meisterehren sind der beste Beweis. (or)

Aufrufe: 024.5.2023, 06:55 Uhr
Oliver RabuserAutor