Auswärtspunkt am 17. Spieltag. Der TSV Grünwald erzielt im Bayernligaspiel beim FC Ismaning den Ausgleich in der Nachspielzeit, verliert aber drei Spieler.
Grünwald – Später Jubel, Personal-Frust und Schiedsrichter-Ärger: Das 2:2 (1:0) zwischen dem FC Ismaning und dem TSV Grünwald war für die Gäste eine Partie der gemischten Gefühle.
TSV-Coach Rainer Elfinger sah „in der ersten Halbzeit ein klassisches 0:0-Spiel“. Umso ärgerlicher, dass es trotzdem 1:0 für Ismaning stand. Einen Grünwalder Abspielfehler im Aufbau nutzten die Hausherren nach schnellem Umschalten durch Adam Zouaidi (45.). „Wir haben die Räume dann nicht mehr geschlossen bekommen, das war ein Geschenk“, beklagte Elfinger den überflüssigen Treffer mit dem Pausenpfiff.
Der Trainer brachte zum zweiten Durchgang mit Alessandro Cazorla einen Stürmer für Mittelfeldmann Leon Sammer, und diese Maßnahme zahlte sich aus: Der Joker köpfte nach einer Ecke zum 1:1 ein (62.). „Er war von Anfang an gut drin“, lobte Elfinger seinen Angreifer, der seinen Teil zur Steigerung des TSV beitrug: „Die zweite Halbzeit hat komplett uns gehört“, so Elfinger, der einerseits mit dem Abschlusspech haderte („Drei-, viermal ging der Ball ganz knapp daneben oder drüber.“), andererseits aber auch mit Schiedsrichter Marcel Klein (FC Perlach). Der hatte beim Saisonfinale im Mai in Holzkirchen in der Schlussphase Rot gegen Elfinger, seinen Torwart Lukas Brandl und den damaligen TSV-Sprecher Jochen Joppa gezückt. Diesmal regte sich Elfinger das erste Mal richtig auf, als Cazorla nach seiner Ansicht regelwidrig gestoppt wurde, sich aber befreien konnte, drauf und dran war, alleine aufs Tor zuzumarschieren und dann wegen angeblichen Stürmerfouls zurückgepfiffen wurde. „Unglaublich“, so der TSV-Coach.
Doch es kam noch schlimmer für die Grün-Weißen: Marcel Kosuch musste nach einem Foul mit Verdacht auf doppelten Bänderriss vom Feld. „Das ist richtig bitter“, klagte Elfinger. Dann verletzte sich auch noch Bleron Pirku. Abgesehen davon, dass auch hier nach Grünwalder Ansicht ein Ismaninger Foul ungeahndet blieb, versuchte der junge Verteidiger humpelnd weiterzuspielen statt liegenzubleiben und so für eine Spielunterbrechung zu sorgen. Ismaning nutzte die Situation zum Gegenangriff und ging mit der einzigen Chance der zweiten Halbzeit durch Vito Liuzza mit 2:1 in Führung (85.).
Doch die Grün-Weißen wehrten sich, Gabriel Wanzeck glich per Kopf nach einer Ecke von Nicholas Helmbrecht aus (90.+1). Der Jubel über das 2:2 wurde allerdings durch einen weiteren personellen Verlust getrübt: Marco Bornhauser sah Rot. „Er kriegt vor der Ismaninger Bank einen Ellbogencheck, der nicht gepfiffen wird, wird noch provoziert und sagt dann ein paar Worte. Da könnte man in der 96. Minute mit dem Kapitän auch anders reden als Rot zu geben“, kritisierte Elfinger auch hier den Unparteiischen. Insgesamt war die Partie für den Trainer schwierig einzuordnen: „Es ist schon toll, wenn man da noch einen Punkt holt, aber es war sehr verlustreich.“
FC Ismaning - TSV Grünwald 2:2 (1:0) TSV Grünwald: Brandl - Bornhauser, Pirku (87. Starke), Wanzeck, Müller, Matijevic (69. Kadiric), Sammer (46. Cazorla), Mitterhuber, Shabani, Leugner, Kosuch (79. Helmbrecht) Tore: 1:0 Zouaidi (45.), 1:1 Cazorla (62.), 2:1 Liuzza (85.), 2:2 Wanzeck (90.+1) Rot: Bornhauser (90.+6, grobe Unsportlichkeit)