Palatia Limbach hat das Finale um den Sparkassen-Saarlandpokal erreicht. Dramatischer hätte die Partie auf dem Kunstrasenplatz am Neunkircher Ellenfeld-Stadion kaum laufen können. Gastgeber Borussia Neunkirchen glich in der Nachspielzeit die Gäste-Führung aus, um dann in der Verlängerung vier Gegentore zum 2:6 (2:2, 0:1) kassieren. Limbach ist nun im DFB-Pokal, wenn der 1. FC Saarbrücken in der Dritten Liga mindestens Vierter wird - oder wenn sie das Finale gegen den FC Homburg gewinnen. Das zweite Halbfinale zwischen Homburg und Saarbrücken ist am kommenden Dienstag
So ein dramatisches und spannendes Saarlandpokal-Halbfinale gab es noch nie. Auf dem Kunstrasenplatz am Neunkircher Ellenfeld-Stadion standen sich Ex-Bundesligist Borussia Neunkirchen und Saarlandliga-Aufsteiger FC Palatia Limbach gegenüber. Auch in der Tabelle der Schröder-Saarlandliga trennen die beiden nur ein Rang. Die Gäste gingen kurz vor der Pause durch einen Treffer von Tom Koch in Führung. Dustin Lill baute diese in der 54. Minute aus. Vor den 1.150 Zuschauern auf dem restlos gefüllten Nebenplatz-Gelände kamen die Hausherren unter tosendem Jubel in der 67. Minute durch Nico Christmann zum Anschluss. Christmann war es dann auch, der den letzten Angriff in der vierten Minute der Nachspielzeit mit dem 2:2-Ausgleich beendete - Verlängerung. Hier erwies sich der Gast als stärkeres und kaltschnäuzigeres Team, innerhalb von neunzehn Minuten trafen die Kirkeler gleich vier Mal. Julian Bauer erzielte die Führung (100.), Tim Mohr baute diese acht Minuten später aus, dann schlug Lukas Höh noch zwei Mal zu. Zunächst zum 2:5 (109.) und schließlich zum 2:6-Endstand (118.). Der Jubel bei den zahlreichen Palatia-Anhängern kannte keine Grenzen, der Einzug ins Pokalfinale ist der größte Erfolg der Vereinsgeschichte. Und es kann noch besser kommen. Sollte der 1. FC Saarbrücken der Endspielgegner sein und bleiben die Malstatter in der Dritten Liga unter den ersten Vier, ist die Palatia auch bei einer Pokal-Niederlage im DFB-Pokal. Der zweite Finalgegner wird am kommenden Dienstag zwischen dem Regionalligisten FC Homburg und dem 1. FC Saarbrücken im Homburger Waldstadion ermittelt.
Riesige Enttäuschung herrscht hingegen bei Borussia Neunkirchen. Der finanziell angeschlagene Traditionsverein hätte die Einnahme aus der DFB-Pokalqualifikation (man rechnet mit 400.000 Euro) sicher gut zur Linderung der finanziellen Not gebraucht. Trainer Jan Berger sagte am Donnerstagmorgen: "Wir sind über das Ausscheiden auf eine solche Art und Weise alle geschockt. Wir machen in der Nachspielzeit das 2:2, kassieren dann nach einem Konter das 2:3. Dann trifft Tim Mohr mit einem Traumtreffer zum 2:4, wenn eine Kamera da war, müsste das in die Auswahl "Tor des Monats" kommen. Dann war es natürlich schwer, wir mussten komplett aufmachen. Wir müssen uns davon schnell erholen, wir haben ja noch ein paar Ligaspiele zu bestreiten".
In der Schröder-Saarlandliga müssen beide Teams am Sonntag wieder ran. Die Limbacher empfangen bereits um 13 Uhr die Zweite des FC Homburg, zwei Stunden später will Borussia Neunkirchen im Ellenfeld gegen den SC Reisbach Frustbewältigung betreiben.