Olching meistert Talent-Aderlass - Überraschend gute Hinrunde trotz einiger Abgänge

Olching – Darauf haben wohl nur die verwegensten Olching-Anhänger gehofft. Nachdem die Mannschaft in der Saison 2022/23 erst kurz vor Saisonende den Klassenerhalt fix gemacht hatte und neben zahlreichen Leistungsträgern auch noch Chef-Trainer Martin Buch verloren hatte, mischen die Amperstädter ganz oben in der Landesliga mit. Aber von vorne.

Die Partie am letzten Spieltag gegen den FV Illertissen II wurde zu einem großen Abschiedsfest. Den Klassenerhalt hatte die Buch-Truppe in der Woche zuvor gegen Hollenbach eingetütet. Und so standen die zahlreichen Abgänge im Mittelpunkt: Filip Vnuk (SV Heimstetten), Benedikt Wiegert (FC Pipinsried) und Ruben Milla Nava (Kirchheimer SC) zog es allesamt eine Klasse höher in die Bayernliga. Die beiden Routiniers Sebastian Heiß (SV Sulzemoos) und Dominik Dierich (TSV Geiselbullach) wollten ihre Karrieren etwas tiefer ausklingen lassen. Und Coach Martin Buch verabschiedete sich in eine verdiente Pause mit der Familie.

Neue Coaches arbeiten „auf Augenhöhe“

Diese Lücken zu füllen wurde die Aufgabe des zum Chef beförderten Andreas Zorn und des vom SV Mammendorf gekommenen Co-Trainers Felix Mayer. Wobei die Aufgabenteilung nicht so strikt ist, wie es die Bezeichnungen vermuten lassen. Beide betonen: „Wir machen das auf Augenhöhe.“ Und was auch immer das ist – es funktioniert. Obwohl sich die Amperstädter nur mit Spielern aus der Bezirks- und Kreisliga sowie aus der Kreisklasse verstärkten, setzten sie zu einer der besten Hinrunden in der Vereinsgeschichte an – auch zur Überraschung der Vereinsverantwortlichen. „Unser Ziel kann nur Klassenerhalt heißen“, hatte Abteilungsleiter Peter Helfer vor der Saison gesagt.

Doch zur Winterpause stehen die Olchinger auf Platz sechs. Mit bis zu zwei Spielen weniger als die Teams vor ihnen könnte der SCO theoretisch sogar mit dem Tabellenführer gleichziehen. Doch eben jene Partien könnten für die Olchinger noch zu einem Problem werden. Im eh schon eng getakteten Spielplan drohen einige englische Wochen. (Thomas Benedikt)