Der SV Bruckmühl trat erneut personell geschwächt in der Landesliga Südost an. Beim VfR Garching gab es am Ende die dritte Niederlage im vierten Spiel.
Bruckmühl – Dass das vierte Jahr in der Landesliga Südost für den SV Bruckmühl das bislang schwerste werden würde hatte sich bereits weit vor Saisonstart abgezeichnet. Als klar wurde, dass es im Sommer 2024 zum großen personellen Umbruch bei der ersten Mannschaft kommen würde, stellten sich die Verantwortlichen schon fest darauf ein, dass es mit dem runderneuerten Kader sowie dem neuen Trainerteam wohl auf einen Abstiegskampf bis zum Saisonende hinauslaufen wird. In diesem befindet sich der SVB nach der dritten Niederlage im vierten Ligaspiel in dieser Spielzeit am Sonntag auch weiter.
Beim VfR Garching zeigte die Mannschaft des Trainerduos Felix Scherer und Marco Schmidt eine engagierte Leistung, belohnte sich aber wieder einmal nicht und stand am Ende erneut mit leeren Händen da. Der SVB gestaltete die Partie weitestgehend ausgeglichen, auch wenn der klar favorisierte Bayernliga-Absteiger insgesamt aber doch dominanter agierte. Die Hintermannschaft der Gäste stand stabil und ließ, bis auf wenige Ausnahmen, nur Schüsse aus der Distanz zu. Somit befanden sich die Bruckmühler bis in die Crunchtime auf Kurs, zum zweiten Mal in Folge einen Punkt zu holen und dabei ohne Gegentor zu bleiben.
„Wir waren wieder einmal nicht hoffnungslos unterlegen“, stellte Abteilungsleiter Michael Straßer heraus. Fünf unaufmerksame Minuten brachten den SVB am Ende allerdings erneut um den Lohn. Zehn Zeigerumdrehungen vor dem Ende drückte VfR-Stürmer Felix Günzel eine Flanke von Riccardo Basta am langen Pfosten über die Linie und brachte die Bayernliga- und teilweise sogar Regionalliga-erfahrenen Garchinger doch noch in Führung. Bruckmühl warf in der Folge alles nach vorne. Das brachte dem VfR-Team Räume. Rejan Kryezi und Ismaila Coulibaly schraubten das Ergebnis mit einem Doppelschlag nur wenige Augenblicke später in die Höhe.
Defensiv präsentierte sich der SVB erneut über weite Strecken solide. Doch vor allem offensiv fehlt es noch immer, wie schon in der Vorbereitung, an Durchschlagskraft. Erst ein Tor erzielten die Rot-Weißen bislang. Trotz nur einem Punkt aus den ersten vier Spielen spricht Straßer dem Trainerteam weiterhin das Vertrauen aus. Dieses sei noch immer zu „hundert Prozent“ ungebrochen, ebenso wie der Glaube an die Mannschaft, die eine der jüngsten und unerfahrensten der Liga ist. Elf neue Spieler stehen nach dem Umbruch im Kader. Mit Leon Schalli, Niklas Macek, Lukas Huber, Quirin Bartl, Vinzenz Egger und Lukas Steidl feierten bereits sechs Akteure in den ersten vier Partien ihr Debüt in der sechsthöchsten Spielklasse. Weitere junge Spieler sollen demnächst noch folgen. Für Egger waren es sogar die ersten Einsätze im Herrenbereich. Zudem bestreiten etwa Albin Krasnic, Genti Krasniqi und Luis Jovanovic ihre erste Saison als erweiterte Stammspieler. Dementsprechend viel Entwicklungszeit räumt die sportliche Führung der jungen Mannschaft, die sich zudem weiterhin noch in einer internen Findungsphase befindet, ein.
Diese wurde bislang auch von einem extremen Verletzungspech gestört. Gegen den VfR Garching mussten die Trainer auf elf Spieler verletzungsbedingt verzichten. Zudem fehlte Thomas Mühlhamer, der sich im Urlaub befindet. Somit musste Trainer Scherer erneut aus Mangel an Alternativen über 90 Minuten als Spieler aushelfen. Diese Notlösung soll schnellstmöglich beendet werden. Straßer sieht bei der Verletzungsthematik langsam Licht am Ende des Tunnels.
Ersatztorwart Maximilian Gröbmeyer saß gegen Garching nach überstandenen Hüftproblemen wieder auf der Bank. Mühlhamer gab in Pullach nach fast einjähriger Leidenszeit sein Comeback. Der Innenverteidiger wurde kurz vor dem Ende eingewechselt und kam zuvor 45 Minuten lang bei der Zweiten zum Einsatz. Das Eigengewächs soll in absehbarer Zeit wieder eine wichtige Rolle auf dem Platz übernehmen. Neuzugang Huber, der ebenfalls als Leistungsträger eingeplant ist, befand sich seit geraumer Zeit wieder im Mannschaftstraining und konnte gegen Garching endlich sein Debüt für den SVB geben.
Die nächste Möglichkeit, die Entwicklung in die richtige Richtung voranzutreiben, gibt es für die Elf von der Mangfall am kommenden Samstag. Dann geht es ab 14:30 Uhr vor heimischem Publikum gegen den TSV Kastl wieder um Zählbares. Dieses Mal hoffentlich mit dem besseren Ende für den SVB. (Alexander Nikel)