Kreisklassist führt bis in die Nachspielzeit, dann dreht Altenerding die Partie.
„Der Pokal hat seine eigenen Gesetze“. Und beinahe hätte Kreisklassist TuS Oberding eine echte Sensation im Toto-Pokal-Viertelfinale feiern können, wäre da nicht die Nachspielzeit gewesen. Die zwei Klassen höher spielende SpVgg Altenerding schrammte knapp an der Blamage vorbei und darf nun nach dem 2:1-Erfolg immer mehr vom großen Pokal-Los in der kommenden Saison träumen. Übersteht man auch die folgenden beiden Runden, könnte man im nächsten Jahr Teams wie 1860 München, Unterhaching oder Ingolstadt im Sepp-Brenninger-Stadion begrüßen.
Aus Landkreis-Sicht war das Spiel ein Finale, schließlich standen sich die letzten beiden Vertreter des Landkreises gegenüber. Trainer Pedro Locke resümierte nach dem dramatischen Finish: „Wir hatten über die gesamte Spieldauer mehr Ballbesitz als der Gegner, der es aber gut gemacht und wenig zugelassen hat.“
Zu Beginn des ersten Durchgangs kam Altenerdings Jeremy Bauer zu einer ersten Großchance. Aus kurzer Distanz verfehlte der den Kasten aber mit einem etwas zu hoch angesetzten Abschluss. Zur Pause stand es daher torlos 0:0. Beide Trainer verzichteten in den ersten 45 Minuten, wie angekündigt, auf mehrere etatmäßige Stammkräfte, um der zweiten Garde die Gelegenheit zu geben, sich zu zeigen und gleichzeitig die Kräfte der Stammspieler für das kommende Wochenende zu schonen.
Nach dem Wechsel brachten beide Übungsleiter nach und nach ihr Stammpersonal ins Spiel. Doch in Führung gehen sollte in der 76. Spielminute etwas überraschend der Außenseiter, weil Tim Götze einen Einwurf annahm, auf das Tor zulief und den Ball im kurzen Eck unterbrachte.
„Da haben wir uns schon Hoffnungen auf ein Weiterkommen gemacht, es waren ja nur noch wenige Minuten zu spielen“, berichtet TuS-Sprecher Franz Humpl. 90 Minuten haben die Oberdinger tatsächlich ohne Gegentor überstanden. Alle Oberdinger und ihre Fans sehnten den Schlusspfiff von Schiedsrichter Julian Schaub herbei, doch die Nachspielzeit musste noch gespielt werden.
Und als Sebastian Gruber nach einem starken Solo eine Ecke für die SVA herausholte, nutzte das der Favorit eiskalt aus. Sie führte zum umjubelten Ausgleich durch Samuel Kronthaler, der trocken einnetzte (90.+1). Die 100 Zuschauer an der Oberdinger Sportanlage stellten sich nun bereits auf ein Elfmeterschießen ein, denn eine Verlängerung gibt es im Toto-Pokal nicht. Doch nochmal kam der Ball in den TuS-Sechzehner zum eingewechselten Pedro Flores. Der versenkte das Spielgerät humorlos flach im rechten Eck (90.+3). Altenerding drehte somit durch zwei Lucky Punches in der Nachspielzeit die Partie und zieht in die nächste Runde ein.