2025-12-03T05:51:34.672Z

Allgemeines
– Foto: Mehmet Dedeoglu Dedepress

"Ob ich weiterhin als Cheftrainer arbeiten darf, liegt beim Verein"

Im letzten Spiel des Jahres verliert die SG Union Klosterfelde in der NOFV-Oberliga Nord mit 1:5 bei der TSG Neustrelitz.

Die SG Union 1919 Klosterfelde hat das Fußballjahr 2025 mit einer klaren Auswärtsniederlage beendet. Beim 1:5 in der NOFV-Oberliga Nord bei der TSG Neustrelitz war der Aufsteiger von Beginn an im Hintertreffen und konnte trotz zwischenzeitlichem Aufbäumen nicht mehr entscheidend ins Spiel finden. Interimstrainer Mesut Özcan sprach von einer „Lehrstunde“, die sein Team nun verarbeiten müsse.

Ein Start, der sofort schmerzt
Bereits in der Anfangsphase zeigte sich, dass die SG Union personell angeschlagen und kaum eingespielt in dieses Auswärtsspiel gehen musste. Mehrere Stammkräfte fehlten, das Team musste auf vielen Positionen neu formiert werden – und Neustrelitz nutzte diese Unsicherheiten eiskalt aus.

Manuel Härtel brachte die TSG bereits in der 11. Minute in Führung. Zehn Minuten später erhöhte er auf 2:0. Zwei frühe Rückschläge, die Klosterfelde sichtlich verunsicherten. Interimstrainer Mesut Özcan benannte die Ursachen klar: „Es war eine sehr schwere Partie für uns, da wir aufgrund von gesundheitlichen Problemen und Gelbsperren die Mannschaft nahezu komplett umstellen mussten. Der Gegner agierte deutlich abgezockter und nutzte zwei individuelle Fehler eiskalt, um in Führung zu gehen.“

Ein Foulelfmeter bringt das 0:3 – Union wacht zu spät auf
In der 34. Minute verwandelte Manuel Härtel einen Foulelfmeter zum 3:0 – ein frühes Resultat, das das Kräfteverhältnis des Abends widerspiegelte. Erst nach diesem Treffer fand Union besser ins Spiel, wirkte entschlossener und präsenter.

Mesut Özcan erkannte die späte Steigerung, wies jedoch auf die Konsequenzen hin: „Nach dem 3:0 sind wir zu spät wach geworden und haben unsere eigenen Chancen nicht konsequent verwertet.“

Brando bringt Hoffnung – doch Neustrelitz antwortet sofort
Nach dem Seitenwechsel startete Klosterfelde mutig. Irfan Brando verwandelte in der 53. Minute einen Foulelfmeter zum 3:1 und schien das Momentum auf die Seite des Aufsteigers ziehen zu können. Doch nur zwei Minuten später traf Luis Inderwisch zum 4:1 – ein erneuter Nackenschlag, der den zarten Hoffnungsschimmer sofort zunichtemachte. Neustrelitz blieb effizient und bestrafte jeden Fehler im Umschaltmoment.

Özcan betonte genau diese Qualität des Gegners: „Der Gegner blieb an diesem Tag extrem effizient und bestrafte jeden Konter. Für uns war es eine Lehrstunde, aus der wir lernen müssen.“

Neustrelitz setzt den Schlusspunkt – Union bricht spät ein
In der 90. Minute traf der eingewechselte Anrijs Tomass Kmetjuks zum 5:1-Endstand. Ein Ergebnis, das hoch wirkt, aber die fehlende Tiefe im Kader schonungslos offenlegte.

Özcan benannte dies unmissverständlich: „Deutlich spürbar war außerdem die fehlende Kader-Tiefe, besonders wenn zentrale Spieler in der Mittelfeldachse, der Abwehrchef, der Kapitän sowie der zweite Mittelstürmer neben dem Flügelspieler aufgrund langfristiger Verletzungen ausfallen.“

Ein Trainer, der Verantwortung übernimmt und nach vorne blickt
In bemerkenswerter Offenheit sprach der Interimstrainer über die Situation des Teams – und auch über seine eigene Rolle: „Bei einem solchen Ergebnis gibt es nicht viel zu sagen: Am nächsten Tag fragt niemand mehr, wie das Spiel genau gelaufen ist. Für uns heißt es jetzt, die Wunden zu lecken, uns aufzurappeln und mit einer guten Vorbereitung in die Rückrunde zu starten.“

Zudem deutete Özcan an, dass der Verein vor wichtigen personellen Entscheidungen steht: „Wie der Verein in den kommenden Tagen agieren wird, wird sich sicherlich bald herauskristallisieren, sowohl in Bezug auf personelle Entscheidungen als auch auf die Trainerfrage.“

Sein eigener Anspruch bleibt unverändert selbstbewusst: „Ob ich weiterhin das Vertrauen erhalte und als Cheftrainer arbeiten darf oder ob ein neuer Trainer das Ruder übernimmt, liegt nun beim Verein. Aufgrund unserer Spielweise und der erzielten Ergebnisse bin ich jedoch überzeugt, ein gutes Portfolio für diese Position abgegeben zu haben.“

Die Tabelle: Union beendet das Jahr auf Platz acht
Mit 20 Punkten aus 16 Spielen steht Klosterfelde auf Rang acht und damit im gesicherten Mittelfeld. Die deutliche Niederlage ist ein Rückschlag, doch der Blick nach oben ist weiterhin möglich: Der Abstand auf Platz fünf beträgt lediglich fünf Punkte.

Aufrufe: 012.12.2025, 23:20 Uhr
redAutor