Der TSV Großhadern sorgt mit dem ersten Heimsieg gegen den FC Fürstenried pünktlich zum Wies’n-Auftakt für gute Stimmung und liefert bei hochsommerlicher Hitze eine erstaunlich coole Darbietung.
Die trotz durchwachsenen Saisonstarts leicht favorisierten Gäste aus Fürstenried kamen zunächst etwas besser ins Spiel, kombinierten gefällig, bekamen aber ihre Aktionen letztlich nicht zu Ende gespielt.
So brachte auf der Gegenseite ein Standard die Führung für die Haderner, die bis dahin nicht nennenswert vor dem Gästetor vorstellig geworden waren. Ein weiter Einwurf von Saber Akpo wurde im Sechzehner mit dem Hinterkopf auf den sträflich freistehenden Peter Bader verlängert, der ungehindert einschieben konnte (16.). Eine Variante, die in der Vergangenheit bereits häufiger zum Erfolg führte.
Nur vier Minuten später hatten nicht wenige der Heimfans bereits den Torschrei auf den Lippen, als Haderns Spielertrainer Andy Weber nach feiner Einzelleistung nur noch den gegnerischen Torwart vor sich hatte, diesen mit einer Körpertäuschung austanzte und den Ball mit der Innenseite an den rechten Pfosten setzte. Was für eine Chance, bereits früh im Spiel die Weichen auf Sieg zu stellen!
Auf der Gegenseite hatte Fürstenrieds Stürmer Aykac den Ausgleich gegen seine ehemaligen Kollegen auf dem Fuß, setzte die Kugel aber satt ans Lattenkreuz. Glück für den TSV in dieser Situation.
Die Fürstenrieder hatten nun wieder Oberwasser und in der 35. Minute erneut Aluminium-Pech, als Satilmis‘ Kopfball nach schöner Flanke an den linken Pfosten klatschte.
In der Folge wurde das Spiel hitziger, speziell die Gäste aus Fürstenried rieben sich nun immer wieder in Diskussionen mit dem Schiedsrichter auf.
Dieser sah sich in der 40. Minute gezwungen, auf Strafstoß für den TSV Großhadern zu entscheiden, nachdem Offensivspieler „Bobby“ Sadat Sayed nach schöner Körpertäuschung im Strafraum regelwidrig zu Fall gebracht wurde.
Kapitän Michi Pautz übernahm die Verantwortung und scheiterte am Torwart. Das allgemeine Entsetzen der Haderner Fans wich aber schnell großer Erleichterung, weil Torjäger Andy Weber den Nachschuss reaktionsschnell im Tor unterbrachte. Die 2:0-Halbzeitführung war perfekt!
In der zweiten Hälfte, die die Gäste aus Fürstenried aufgrund einer in der 44. Minute gegen Yontar verhängten Zeitstrafe zunächst in Unterzahl angehen mussten, sahen die Zuschauer eine zunehmend zerfahrene und von vielen Unterbrechungen geprägte Partie. Der Wille, den Rückstand aufzuholen, war den Gästen nicht abzusprechen, zu ungenau agierten sie aber häufig in der Hälfte der Haderner. Dennoch sollte ihnen in der 64. Minute in Person von Stürmer Satilmis der Anschlusstreffer gelingen.
In der Folge scheiterten die Fürstenrieder Bemühungen aber zumeist an eigenen Undiszipliniertheiten oder wie bei einer Doppelchance in der 69. Minute am glänzend aufgelegten TSV-Keeper Christian Winklmeier, der innerhalb von Sekundenbruchteilen zweimal blitzschnell auf der Linie reagierte.
Es wäre wohl etwas vermessen, die Leistung der jungen Haderner Truppe, in denen neben Keeper Winklmeier vor allem die Mittelfeldspieler Bader und Geburtstagskind Geronimo „Gegi“ Heutling herausragten, als cool oder abgeklärt zu bezeichnen. Aber anders als in der Vergangenheit häufig zu sehen, war es vor allem der Gegner, der sich von der hitzigen Atmosphäre, zu der er selbst maßgeblich beitrug, mehr und mehr aus dem Tritt bringen ließ. Alles in allem ein überraschend reifer Auftritt des „neuen“ TSV, der die Hoffnung auf eine sorgenfreie Saison nährt.
Beim anstehenden Wies’n-Besuch zumindest dürfte zurecht ausgelassene Stimmung herrschen.
Ein Wort noch zum jungen Schiedsrichter Julian Dunkel, der in einem sicher nicht einfach zu leitenden Spiel nie seine Linie verlor, auch im Strafmaß absolut nachvollziehbare Entscheidungen traf und in der Kommunikation mit den teilweise sehr emotionalen Spielern stets, so zumindest die Wahrnehmung von außen, den richtigen Ton traf – Respekt!
Autor Oliver Schnitzer