Habach konnte gegen Waldperlach wenig Leistung zeigen. Trainer Michael Stoßberger ist lediglich mit den Leistungen des Keepers Noah Praczek zufrieden.
Habach – Zwischen Habach und dem Debakel stand ein Mann. Vor nicht ganz einem Jahr war Noah Praczek aus Murnau zum ASV gewechselt. Weil er beim TSV keine langfristige Perspektive auf den Platz im Tor hatte und weil er genau das in Habach aufgezeigt bekam. Was die Verantwortlichen in ihm sahen, bewies er gegen Waldperlach. „Dank ihm nur 0:3“, sagte Michael Stoßberger. „Wir hätten uns auch über sechs oder sieben nicht beschweren dürfen.“ Als einziger seines Teams erreichte Noah Praczek seine Bestform, der Rest kam nicht einmal an eine durchschnittliche heran.
Der Trainer fand deutliche Worte für das, was der ASV bot, legte aber auch seine fürsorgliche Art nicht ab. „Mir tut es leid für die Mannschaft“, sagte Stoßberger. Bezogen auf die Leistung konnte er sie aber nicht in Schutz nehmen. „Von A bis Z ungenügend. Das war desaströs. So kennst du sie überhaupt nicht.“
Der Gegner spielte eine gewichtige Rolle. Während die Waldperlacher am Anfang der Saison mit einer Rumpftruppe durch die Bezirksliga tingelten und viel verloren, befinden sie sich gerade auf dem Vorwärtstrend. Stoßberger adelte den Gegner gar: „Die stärkste Mannschaft, die in Habach war“ – und damit sind Klubs wie Penzberg oder Planegg inkludiert. Aufgebaut auf einer starken Fünferkette zogen die Gäste ihr Spiel auf, das von Ballsicherheit geprägt war. Vorne drin hatten sie mit Luca Mancusi einen exzellenten Ballverteiler, der die schnellen Leute um ihn herum einzusetzen wusste. Das 1:0 und 2:0 fielen praktisch nach derselben Schablone. Über außen brachen die flinken Gäste durch, in der Mitte vollstreckten sie, erst Robert Valanzano (14.), in Hälfte zwei dann Mancusi (61.).
Zur Pause traf Stoßberger in der Kabine auf ein beinahe apathisches Aufgebot. „Ich war maßlos enttäuscht“, sagte der Coach. Zumal sich in Hälfte zwei nichts änderte. Das dritte Tor der Waldperlacher legte auch noch der ASV auf, als er einen Ball im Mittelfeld auf Daniel Wittmann abspielte. „Da siehst du, dass wir von der ersten bis zur 90. Minute nicht auf dem Platz waren“, klagte Stoßberger. Nach der Partie übte sich der Trainer in Contenance. Ihm war wichtig, nun „nicht auch noch reinzuhauen“.
„Wir schimpfen nicht auf sie, stehen voll hinter ihnen.“ Das Spiel ist auch deshalb leichter abzuhaken, weil er seine Mannschaft nicht wiedererkannte. „Sie waren in einer ganz anderen Welt.“ Aus dieser wird er sie im Training herauszuholen versuchen. Der Coach kündigt einen Philosophiewechsel an: Sie sollen ab sofort noch mehr so auftreten wie ihr Trainer in seiner aktiven Zeit. „Jetzt wird gegrummelt. Am Montag erleben sie, wie ich mein ganzes Leben gespielt habe.“ (Andreas Mayr)