Vor einem Jahr verpasste er den Löwen eine deutliche Klatsche mit dem SV Sandhausen – nun ist Danny Galm ins Visier des Drittliga-Dinos geraten. So tickt er.
Eine deutliche Niederlage am Samstag in Bielefeld – und die Tage von Argirios Giannikis beim TSV 1860 dürften gezählt sein. Unsere Redaktion präsentiert exklusiv den Namen eines heißen Nachfolgekandidaten. Er war Jugendspieler bei den Löwen (2001/02), Jugendtrainer bei den Bayern (2021 bis 23) und hat den TSV 1860 München auch schon als Drittliga-Coach besiegt. Die Rede ist von Danny Galm (38), aufgewachsen in Unterfranken, in Hoffenheim unter Julian Nagelsmann zum hungrigen Trainer gereift („Erfolg ist Besessenheit“) - seit seinem Aus beim SV Sandhausen (23. Oktober 2023) ohne Anstellung.
Galm brächte die Erfahrung von zwölf Drittligaspielen ein. Nach dem Abstieg des SV Sandhausen hatte er den langjährigen Zweitligisten übernommen, legte mit dem radikal umgebauten Team aber einen Stotterstart hin: vier Siege, vier Unentschieden, vier Niederlagen. Mit dem 3:0 gegen 1860 (mit Maurizio Jacobacci) am vierten Spieltag 2023/24 hatte er Hoffnung auf einen sofortigen Wiederaufstieg geweckt (Platz vier), wurde aber acht Spieltage später von Sportdirektor Matthias Imhof, einem früheren 1860-Idol, entlassen (Platz elf). Galm gilt als ehrgeiziger Coach, kommunikativ, taktikversessen – ein unverbrauchter Typ, mit dem heißen Pflaster München vertraut. Sein Bruder Fabian (34) arbeitet als Nachwuchsscout beim FC Bayern, doch der „falsche“ Stallgeruch soll nicht ein weiteres Mal einem hoffnungsvollen Trainer zum Nachteil gereichen – nach Tobias Schweinsteiger, der für Präsident Robert Reisinger als Jacobacci-Nachfolger zu „rot“ war.
Einen Namen in der Szene machte sich Galm, als er in Hoffenheim und später auch beim FC Bayern die Werte des heutigen Bundestrainers Nagelsmann an den Nachwuchs vermittelte. „Ich will, dass meine Mannschaft lebt, dass sie Feuer entfacht“, wird der frühere Amateurspieler (u.a. VfB II, Stuttgarter Kickers, Frankfurt II) im Buch „Kicken wie die Profis“ zitiert (Autor: Kai Psotta). Für Kommunikation müsse man daher auch als Trainer offen sein: „Ich bin klar. Aber es gibt auch die Meinung des Spielers. Es gilt nicht nur meine Meinung und fertig.“
Alle, die erfolgreich sein wollen, müssen zuvor leiden. Nur die, die leiden, sind erfolgreich.
Danny Galm (38).
Den Fußball-Lehrer machte Galm mit der Abschlussnote 1,2 (2021). Und unter den vielen Talenten, die er entdeckte, förderte und formte, sind aktuelle und angehende Nationalspieler. Zum Beispiel der Ex-Hoffenheimer Maximilian Beier (jetzt BVB, von Galm in Cottbus entdeckt) – oder Paul Wanner, der als Bayern-Leihgabe aktuell beim 1. FC Heidenheim für Furore sorgt. Galms Devise: „Alle, die erfolgreich sein wollen, müssen zuvor leiden. Nur die, die leiden, sind erfolgreich.“ Zuletzt litten bei 1860 vor allem die Fans – das könnte sich aber mit Galm ändern.