2024-06-03T07:54:05.519Z

Allgemeines
– Foto: Jani Pless

Normannia wieder in der Spur – und wie

Gmünder Oberligist lässt dem Zweiten Hollenbach nicht den Hauch einer Chance

Es ist schon beachtlich, mit welchem Selbstverständnis der 1. FC Normannia Gmünd in das Duell gegen den Tabellenzweiten, FSV Hollenbach, gegangen ist – mit zwei 1:3-Niederlagen nacheinander im Gepäck. Mit 2:0 hat sich die Mannschaft von Zlatko Blaskic gegen die Hollerbacher durchgesetzt und hat sich am Ende fast noch ärgern müssen, nicht noch das 3:0 gemacht zu haben. „Das spielt aber am Ende natürlich keine Rolle und wäre auch schon der einzige Kritikpunkt. Das war einfach stark, was die Mannschaft, vor allem im Defensivverhalten, abgerissen hat“, hat Blaskic grundsätzlich nichts auszusetzen gehabt.

Im Rahmen der Ballmania geriet der Coach dann nach diesem eindrucksvollen Erfolg regelrecht in sportlichen Freizeitstress. Zunächst ging es für ihn mit Teilen der Mannschaft zu den Drittliga-Volleyballerinnen der DJK, danach dann wieder zurück in den Schwerzer, in dem nebenan in der Halle am Abend die Oberliga-Handballer gegen Heiningen im Derby spielten.

Am späten Samstagabend dann setzte er sich noch an den Rechner, um den kommenden Gegner, den SV Oberachern, zu analysieren, denn das ist der Gegner an diesem Dienstag. „Da bleibt dann nicht viel Zeit, um sich den aktuellsten Stand zu besorgen, so geht es dann bis in die Nacht“, so Blaskic achselzuckend. Unter anderem dieser Enthusiasmus des Trainers ist es, der seine Mannschaft auf jede Mannschaft perfekt vorbereitet erscheinen lässt – der bisherige Erfolg, 18 Punkte nach zehn Spielen und Tabellenplatz sechs, unterstreicht dieses akribische Arbeiten.

Auch diesmal hatte ihm seine Mannschaft wieder zugehört. Die Hollenbacher reisten als Zweiter der Tabelle an, waren klar favorisiert – die Gmünder Hausherren aber waren es, die das Spiel von Beginn an dominierten. „Wir sind wirklich sehr dominant aufgetreten, mit einer starken Defensivarbeit. Für uns war es wichtig, nach diesen beiden Niederlagen zuletzt, wieder in die Spur zu kommen“, so Blaskic.

Das sollte gelingen. Bereits in der ersten Minute war es Henrick Selitaj, der knapp vorbeizog. Der 18-Jährige war ohnehin eine der auffälligsten Gmünder Akteure. Seine Freistöße sorgten für stete Gefahr. Zunächst scheiterte Calvin Körner am Hollenbacher Schlussmann Philipp Hörner (12. Minute), dann köpfte Alexander Aschauer knapp daneben (15.). Kurz darauf spielte Kelecti Nkem Marvin Gnaase frei, der durch war, jedoch knapp am langen Eck vorbeizielte (22.).

Kurz vor der Führung wäre die Führung eigentlich überfällig gewesen. Wieder war es Körner, der mit einem wuchtigen Kopfball den Winkel anvisiert hatte, doch Hörner fischte den Ball noch überragend ab (34.). Der anschließende Eckball dann aber brachte die Führung. Selitaj fand Aschauer, der zur verdienten Führung einköpfte (35.).

Besser als die zweite Halbzeit dann kann man ein Spiel dann vermutlich nicht beginnen. Vom Anspiel weg ging es ganz schnell. Einen Pass verlängerte Aschauer mit der Hacke zu Gnaase, der wieder frei durch war, diesmal aber cool blieb und zum 2:0 einnetzte (46.). In der Folge dann kamen natürlich die Hollenbacher stärker auf, fanden aber nur wenige Lösungen, die zwingenden Chancen blieben aus, was an der defensiven Umsetzung der Normannen lag.

Vor allem Topstürmer Hannes Scherer nahm man im Kollektiv aus dem Spiel. „Er hatte keine Chance, in wichtigen Bereichen haben wir ihn stets gedoppelt. Er sagte mir hinterher, dass der FSV in dieser Partie chancenlos gewesen sei. Das hört man dann doch gerne“, sagt Blaskic. Tatsächlich aber blieben die Gmünder in der zweiten Halbzeit auch weiter weg vom FSV-Tor. Wenn sie dann mal Richtung gegnerischen Sechzehner unterwegs waren, wählten sie die komplizierte Variante oder spielten zu häufig hin und her, was Blaskic bemängelte. „Da hätten wir schon die Möglichkeit gehabt, zuzuschließen, habe wir aber nicht. Nach der Partie dann macht das aber auch nichts“, sagt Gmünds Trainer.

Den umtriebigen Selitaj musste er schließlich in der 65. Minute gelb-rot-gefährdet vom Feld nehmen. Bereits in Backnang wurde der junge Mittelfeldakteur des Feldes verwiesen, das sollte sich nicht wiederholen. „Er ist 18 Jahre jung, da verzeihe ich ihm einiges. Mal ein Dribbling zu viel, mal etwas hitzig im Zweikampf, das lernt er alles noch. Er ist aber ein starker Spieler und mit seinen jungen Jahren schon jetzt sehr wichtig für uns“, lobt Blaskic den Flügelflitzer.

FCN: Ellermann – Avigliano, Körner, Rössler, L. Molinari – Grupp (87. Caliskan), Kianpour – Nkem (84. Scheible), Gnaase (85. Kaspar), Selitaj (65. N. Molinari) – Aschauer (90.+1 Lekaj)

Tore: 1:0 Aschauer (35.), 2:0 Gnaase (46.)

Aufrufe: 01.10.2023, 15:06 Uhr
redAutor