Mario Bilger und Patric Gutknecht haben den FVS Sulzfeld bereits letzte Saison zu einem beachtlichen vierten Rang in der Kreisklasse A geführt. Nach fünf ungeschlagenen Partien 2024/25 erweckt es den Anschein, als dass die Sulzfelder nochmals einen Schritt nach vorne gemacht haben. In diesem Zusammenhang ist es selbstverständlich ein Vorteil, dass es in der Sommerpause keinen Abgang, dagegen aber mit Burak Özdemir (Türkspor Eppingen) und Benjamin Palesch (SV Adelshofen) zwei erfahrene Neuzugänge gegeben hat.
"Natürlich willst du dich jedes Jahr ein bisschen verbessern", sagt Bilger, der die Hoffnung hat, "unter die ersten drei, vier Teams zu kommen." Die bisherigen Auftritte bilden dafür zumindest eine Grundlage, auf der es die nächsten Schritte zu gehen gilt. "Kurioserweise war unser erstes Saisonspiel, als wir 2:0 gegen Zaisenhausen gewonnen haben, unser schlechtestes", sagt der 36-Jährige. Es folgten drei Remis, in denen stets kurze Schwächephasen einen Dreier kosteten. Am denkwürdigsten ist in diesem Zusammenhang das 4:4 beim FC Eschelbronn zu nennen.
Trotz Führung lag der FVS dort zur Pause mit 1:4 zurück. "Die 20 Minuten vor der Halbzeit waren vogelwild", konstatiert Bilger, der danach aber den Hut vor seinen Schützlingen ziehen musste, "denn auswärts in Eschelbronn aus einem Drei-Tore-Rückstand noch ein Unentschieden zu machen, ist eine beachtliche Leistung." Beinahe wäre sogar das ganz große Comeback gelungen, doch eine Großchance in der Nachspielzeit blieb ungenutzt.
Die reifste Vorstellung gab es in der zurückliegenden Partie gegen den FC Weiler mit einem souveränen 3:1-Sieg, der laut dem Coach, "auch ein, zwei Tore höher für uns hätte ausfallen können." In dieser Begegnung sah er zum ersten Mal, "90 konstante Minuten von uns ohne irgendwelche Schwächephasen."
Da Weiler zudem als Mitfavorit auf die Meisterschaft gehandelt wird, haben die Sulzfelder gleichzeitig ein Ausrufezeichen gesetzt, das sie am kommenden Samstag unterstreichen wollen. Ausgeruht dank des zurückliegenden spielfreien Wochenendes und gestärkt durch den ein oder anderen Rückkehrer in den Kader, ist das Kerwespiel gleichzeitig ein Topspiel der Kreisklasse A.
Mit dem TSV Ittlingen schlägt ein Kandidat für ganz oben beim FVS auf (Anpfiff, 15.30 Uhr). Das sieht auch Bilger so: "Ich habe die Ittlinger ganz klar auf dem Zettel und nach allem, was ich bisher gehört habe, werden sie auch sicher oben mit dabei sein." Der ehemalige Regionalliga- und Oberliga-Spieler des FC Nöttingen glaubt, dass das Duell mit Ittlingen ein weiteres ist, "das uns zeigen wird, wo wir stehen im Vergleich zu den Spitzenmannschaften." Sollten die Sulzfelder auch hier nicht als Verlierer vom Feld gehen, werden sie sich vorerst im Kreis der Spitzenteams festsetzen.
Bilger hat sich an seine Rolle als Coach von außen gewöhnt. Selbst spielen ist derzeit nicht möglich. "Wenn ich im Training mal ein paar Minuten mitspiele, fühlt es sich gut an", verrät er und führt weiter aus, "aber Stand jetzt hätte ich überhaupt nicht die Fitness, um die Wege zu gehen, die unser Spiel von mir fordern würde." Mit seiner Sehnenverletzung war er bereits bei verschiedenen Ärzten und Physios und sagt: "Das Problem ist, dass die Reizung immer wieder auftritt."