NLZ-Vergleich: FC Bayern überragt – Lichtblicke bei 1860 München, Ingolstadt und Haching

München – Wer hat die beste Jugend Oberbayerns? Bei 1860 München, dem FC Ingolstadt und bei der SpVgg Unterhaching schafften zuletzt viele Talente den Sprung zu den Profis, in der A- und B-Jugend überragt der FC Bayern München. Durch die neu gegründete DFB-Nachwuchsliga gibt es jetzt noch mehr direkte Duelle. Wir geben einen Überblick über die Hinserien der U19 und U17 der vier oberbayerischen Profi-Teams – und über eine Vielzahl an Talenten.

Bayern-Nachwuchs überragt in DFB-Nachwuchsliga – Haching und 1860 in der Hauptrunde

Die Gruppe G der U19-DFB-Nachwuchsliga dominierte die U19 des FC Bayern – trotz Doppelbelastung durch Youth League. Nur bei zwei Remis – gegen die Junglöwen und den SSV Ulm – ließ der FCB überhaupt Punkte liegen. 21 Spieler des U19-Kaders liefen bereits für ihre U-Nationalmannschaft auf.

Die erfolgreichsten Scorer der Vorrunde waren Felipe Chavez (sieben Tore, elf Vorlagen), Tim Binder und Magnus Dalpias (jeweils acht Scorer). Zudem machen die theoretisch immer noch für die A-Jugend berechtigten Adam Aznou (FC Bayern), Paul Wanner (1. FC Heidenheim) und Maurice Krattenmacher (SSV Ulm) bereits im Profi-Fußball auf sich aufmerksam.

Rang zwei der Nachwuchsliga belegte die SpVgg Unterhaching – auch dank des erfolgreichsten Torjägers eines oberbayerischen Teams im neuen Ligaformat. Cornelius Pfeiffer traf achtmal. Im November wurde der 18-Jährige bereits in der zweiten Mannschaft getestet. Mit Noah Markulin stand im Toto-Pokal gegen 1860 zudem wieder mal ein Talent aus der A-Jugend bei den Profis auf dem Platz. Der 18-jährige Konstantin Heide und die vom FC Bayern geliehenen Gibson Nana Adu (16) und Maximilian Hennig (18) sind dagegen fester Teil des Profi-Kaders. Zahlreiche weitere U19-Talente sammelten Spielpraxis im Bayernliga-Team von Marc Endres.

U19 des TSV 1860 schießt Ingolstadt im Entscheidungsspiel ab

Auf Rang drei – und damit als letztes Team für die Hauptrunde um die deutsche Meisterschaft qualifiziert – landete der TSV 1860 München. Im entscheidenden Duell am letzten Spiel gegen den FC Ingolstadt zogen die Löwen dank eines beeindrucken 4:0-Erfolgs gerade noch so am Schanzer-Nachwuchs vorbei. Ein weiteres Highlight: Das 2:2 im Derby gegen den FC Bayern, als Keeper Miran Qela zunächst stark hielt und in der 94. Minute den Ausgleich selbst erzielte.

Beim FCI überzeugten dafür in der 3. Liga zuletzt zwei Talente der U19: Die beiden 18-jährigen Deniz Zeitler und Elias Decker kamen in den letzten fünf Drittliga-Spielen unter Sabrina Wittmann zum Einsatz. „Elias Decker hat in den bisherigen Einsätzen gut performt und auch in der Nationalmannschaft ein gutes Feedback bekommen“, sagte Wittmann über den Defensivspieler, der in dieser Saison achtmal in der DFB-Nachwuchsliga spielte. Bei den Löwen wäre Nachwuchshoffnung Lukas Reich ebenfalls spielberechtigt in der U19, gehört aber zum Stammpersonal von Argirios Giannikis.

Bayern bei U17 ohne Makel: 1860 München und Haching verpassen Hauptrunde

Auch bei den U17 ist der FC Bayern München nicht nur in Bayern das Maß aller Dinge. Alle 14 Spiele der Vorrunde gewann die Mannschaft von Patrick Kaniuth. Das gelang deutschlandweit weder in der U19 noch in der U17 keinem anderem Team. Absoluter Überflieger bei den Münchnern? Lennart Karl. Der 16-Jährige knipste in 14 Spielen 23-mal und durfte inzwischen bereits unter Vincent Kompany mittrainieren. Mit Chivano Wijks, Mike Wisdom, Leeron Danioko und Cassiano Kiala liefen zudem vier weitere aktuelle U-Nationalspieler für den FCB auf.

Hinter dem FC Bayern reihen sich in der U17-DFB-Nachwuchsliga die Teams in umgedrehter Reihenfolge wie in der U19 ein. Der FC Ingolstadt 04 zieht als Zweiter in die nächste Runde ein. Manuel Distl sticht statistisch heraus. Der 16-Jährige sammelte acht Scorerpunkte in acht Einsätzen und durfte bereits bei der U19 ran.

Österreichischer Nationalspieler überzeugt bei 1860 München – Bender-Elf mit Problemen

1860 München hat dagegen die Hauptrunde verpasst – auch weil die Junglöwen keines der oberbayerischen Derbys gewannen. Bester Scorer war der österreichische U-Nationalspieler Loris Husic. Der Junglöwen-Kapitän spielt im zentralen Mittelfeld und traf in zwölf Einsätzen sechsmal. Unterhachings U17 tat sich dagegen bei der Rückkehr in die höchste deutsche Jugendspielklasse schwer.

Die Elf von Lars Bender holte in 14 Spielen nur elf Punkte. Aber: Mit Wesley Krattenmacher, der Bruder von Maurice, schaffte nach Gibson Nana Adu der nächste 16-Jährige – zumindest einmal – den Sprung in den Drittliga-Kader. Bester Torschütze der Vorstädter B-Jugend war David Michelini (sieben Treffer), der bereits in der U19 debütierte.