Die Lage ist relativ aussichtslos. Die SV Hönnepel-Niedermörmter steht mit nur einem Punkt auf dem Konto und bereits elf Zählern Rückstand zum Relegationsrang am Tabellenende. Doch Trainer Nikolay Glouhtchev, der nach wenigen Spieltagen die Nachfolge von Dirk Slis angetreten hat, will sich noch nicht damit abfinden, dass es das für sein Team in der Gruppe vier der Bezirksliga schon gewesen sein soll.
Der Coach hat nach wie vor die Hoffnung, dass noch etwas zu retten ist auf dem bebenden Acker. Der zweite Abstieg in Folge ist für ihn deshalb noch nicht beschlossene Sache. „Warten wir noch ein paar Wochen ab. Wenn die ersten sechs Spiele nach der Winterpause vorbei sind, dann werden wir endgültig wissen, woran wir sind“, sagt Glouhtchev.
Das mag nach Durchhalteparolen klingen, sieht der Trainer aber nicht so. Der ehemalige Oberliga-Spieler glaubt daran, dass er die SV Hönnepel-Niedermörmter fußballerisch noch nach vorne bringen kann, wenn er, wie es jetzt in der Vorbereitung auf Teil zwei der Saison der Fall ist, konzentriert mit der Mannschaft beim Training an taktischen Dingen feilen kann. „Wir werden uns verbessern“, sagt er. Die Frage ist nur, ob das auch reicht, um nicht doch hinter ins Kreisliga-Oberhaus zu müssen. Schließlich muss eine Menge besser werden.
Der Tabellenletzte wird auf jeden Fall mit zwei neuen Feldspielern in den Rest der Saison gehen. Vom A-Ligisten DJK Rhede ist der 30-jährige Mittelfeldspieler Jeffrey Saccoh zur SV Hö.-Nie. gewechselt. Zudem ist Lennard Haps, früher für die A-Junioren des 1. FC Kleve am Ball, nach einer Pause wieder am Ball. „Sie helfen uns auf jeden Fall“, sagt der Trainer.
Glouhtchev hatte sich zwar fünf oder sechs neue Akteure mit Bezirksliga-Erfahrung gewünscht, um die Karre noch aus dem Dreck zu ziehen. „Aber selbst wenn wir diese Verstärkungen erhalten hätten, wäre es für uns sehr schwer geworden“, sagt der Trainer, der es nicht für ausgeschlossen hält, „dass sich bei uns personell noch etwas tut“.
Drei Testpartien hat der Bezirksligist mittlerweile bestritten. Am Dienstagabend gab es eine 1:2-Niederlage beim SV Rees. „Da waren wir nicht gut, was auch daran lag, dass die Mannschaft ein strammes Programm hinter sich hatte und einige Akteure fehlten. Wir konnten deshalb kaum wechseln“, sagt Glouhtchev. Zuvor habe die Leistung bei den Erfolgen gegen die A-Ligisten SSV Rheintreu Lüttingen (3:1) und TuB Bocholt II (6:1) aber gestimmt. „Da konnte man sehen, dass die Mannschaft bereits Fortschritte gemacht hat“, so der Trainer.
Er bestreitet mit seinem Team jetzt noch ein Testspiel beim A-Ligisten RWS Lohberg (Samstag, 25. Januar, 16 Uhr), ehe es in der Meisterschaft mit der Nachholpartie gegen den Titelanwärter Viktoria Goch weitergeht. „Man muss kein Fußball-Experte sein, um zu wissen, dass wir gegen Goch nicht der Favorit sind“, sagt Glouhtchev. Das Ziel sei es, sich gut zu verkaufen. Die SV Hönnepel-Niedermörmter will dann zeigen, warum der Trainer noch an ein Fußball-Wunder glaubt.