2024-06-17T07:46:28.129Z

Spielbericht

Niederpöllnitz holt sich Punkt zum Klassenerhalt

Es war für Niederpöllnitz das fünfte Auswärtsspiel in Folge. Die Bilanz: Ernüchternd bei 4 Niederlagen und einem Sieg.

Diesmal sollte es wieder etwas Zählbares auf die Habenseite geben...

BERICHT von Harry Suhr // SV BW Niederpöllnitz

Dazu wechselte Trainer Beck auf drei Positionen im Vergleich zum Rüdersdorf-Auftritt. Mumini (Rot gesperrt), Rohde und J. Rezwani standen nicht in der ersten Elf, dafür waren Hilbert, Poser und Blinde wieder mit dabei. Der FSV ohne Baudach, Kullak und Rother mit dem festen Willen, das 0:3 gegen den ZFC aus dem letzten Spieltag vergessen zu machen. Der Druck war zweifelsohne bei den Gästen, die wussten, dass ein Punkt letztlich zum Klassenerhalt reichen würde.

Niederpöllnitz begann erschreckend harmlos. Bereits nach 60 Sekunden hätte es eigentlich den Wecker geben müssen, denn Losaevs Schuss krachte gegen die Lattenoberkante. Und 5 Minuten später bereits die nächste Großchance, Hinrichs Schuss vom Elfmeterpunkt wird abgeblockt, der Nachschuss geht weit vorbei. Mein lieber Scholli - eine Auftaktphase des FSV, die die Trainerbank der Gäste einfrieren ließ und die Mannschaft auf dem Platz leider gleich mit. Denn es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis das Nicht-Annehmen des Spiels, die fehlende Laufbereitschaft, die unglückliche Zweikampfführung und die erschreckende Bilanz in angekommenen und technisch gut angenommenen Pässen bestraft werden würde. Und so kam es, wie befürchtet: 9 Minuten waren gespielt (allerdings nur und ausschließlich vom FSV), da erlief sich Röhricht eine feinen Steckpass und hatte gegen Konrad Liehr leichtes Spiel. Frühzeitig erkannte Beck, wo der Haase am tiefsten im Pfeffer lag und wechselte die Verantwortlichkeiten zwischen Kurz und Hilbert. Niederpöllnitz fiel in der Folge durch eine wirklich gute Chance auf: Eine Kopfballablage von Blinde bekommt Ahmadi vor die Füße, aber Sischka hält großartig im 1 gegern 1 (15.). Es bleib die Ausnahme, denn auch nach 20 Minuten lieferten die Gäste feinsten Alibifußball ab, der Trainer Beck, seine Co´s und die Fans verzweifeln ließ. Der FSV hatte ein wenig den Griff gelockert, frei nach dem Motto: Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss. Und das war bei weitem keine atemberaubende Höhe. 32 Minuten waren vergangen, als die bedauernswerte Assitentin ihren ersten gravierenden Fehler zuließ. Meuselwitz, deutlich im Abseits nach vorn spielend, setzt Losaev ein und der spitzelt dann - dass allerdings technisch gekonnt - das Leder ins linke Eck. Liehr erneut ohne Abwehrchance und sauer wir ein Glas Spreewaldgurken. Wieder war niemand zuständig für die Aufgaben Angreifen - Stören - Zweikampf - Abdrängen usw. Die Pause nahte und Kurz signalisierte nochmals, dass es für ihn nicht weitergehen könnte. Bereits nach 17 Minuten war er gefoult worden und hatte sich bis dahin noch in den Dienst der Mannschaft gestellt. Für ihn kam J. Rezwani.

Es hatte viel zu besprechen gegeben in der Niederpöllnitzer Kabine. Ein Torschuss, keine Ecke, zahllose Fehler und Ungereimtheiten ... Der FSV führte völlig zurecht 2:0 und Aussicht auf Besserung für die Gäste gab es nach der Auswechslung von Kurz, dem logischer Weise nach hinten Ziehen von Vogel in Punkto Offensivgestaltung weniger. Aber: Hört! Hört! Anscheinend hatte Trainer Beck in der Kabine die richtigen Worte gefunden. Niederpöllnitz kam gegen deutlich nachlassende Gastgeber stark in den zweiten Durchgang hinein. Alles, was man vor der Pause vermisst hatte, wurde nun demonstriert und die Trainerbank konstatierte: Na also, die Jungs können ja doch Fußball spielen. Auch wenn die erste Chance den Hausherren durch Hinrichs Schlenzer gehörte. BW nun mit den afghanischen Antreibern, die überall auf dem Feld herumwuselten und mit direktem Kurzpassspiel ihre Mitspieler mitnahmen. Leider fühlte sich die junge Assistentin nun animiert, völlig wild die Fahne zum Abseits zu heben. Zwei Angriffe wurden abgewunken, beim dritten Versuch überstimmte sie ihr Chef, Schiedsrichter Adam, ließ völlig zurecht weiterspielen und J. Rezwani spielte auch weiter, während die FSV-Abwehr sich an die Assistentin gehalten und mit Spielen aufgehört hatte. Nur noch 2:1 und Niederpöllnitz witterte Morgenluft. Drückte und drängte, hatte gleich mehrere Torabschlüsse, die der gute Sischka noch entschärfen konnte. Beim Doppelschlag des Kapitäns war er chancenlos. Zweimal wurde Müller klasse freigespielt und plötzlich lag BW 3:2 vorn. Was für eine Wahnsinnsentwicklung der Partie! Trainer Graf allerdings sah das weniger amused, was sich da seine Hintermannschaft an Freiräumen für die Gegner erlaubte und peitschte nun seinerseits seine Mannen an, wenigstens ein Unentschieden zu holen. Das klappte dann auch noch, als Gentzsch eine Aufsetzer über den nassen Rasen jagte und zum 3:3-Endstand traf. Beide Mannschaften hatten in einer nervenaufreibenden Endphase noch ihre Möglichkeiten - aber am Ende war das Unentschieden das gerechteste der Ergebnisse.
Aufrufe: 026.5.2024, 10:28 Uhr
Gerhard SuhrAutor