2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die SG Kaarst geht als Favorit ins Neusser Frauen-Turnier.
Die SG Kaarst geht als Favorit ins Neusser Frauen-Turnier. – Foto: Sebastian Harbke

Neuss: Frauen haben noch Lust auf die Halle

Während das Interesse an der Kreishallenmeisterschaft der Männer in der Corona-Pause bei der Mehrheit erloschen ist, feiert das Turnier für Fußballerinnen am Sonntag sein Comeback. Gespielt wird in der neuen Halle in Büttgen.

In Mönchengladbach ist die Hallenstadtmeisterschaft traditionell eine ganz große Nummer, daran hat auch die Corona-Pandemie nichts geändert. Die Endrunde am vergangenen Wochenende war mal wieder ein echtes Stimmungshighlight. Nächste Woche steigt in Viersen-Dülken zum 31. Mal das Hallenmasters, bei dem die besten Teams der Region aufeinandertreffen.

Doch im Rhein-Kreis Neuss ist das einst ebenfalls große Interesse am Budenzauber eingeschlafen, weshalb Kreisvorsitzender Dirk Gärtner vorigen November das (vorläufige?) Aus des Turniers verkündete. Die heimischen Frauenteams sehen das allerdings anders, sie haben noch Lust auf den Hallenkick. Ihre Endrunde feiert nach der bislang letzten Auflage Anfang 2020 am Sonntag in der neuen Büttgener Dreifachhalle am Risgeskirchweg ihr Comeback.

„Wir haben eine Umfrage unter den heimischen Vereinen gemacht, die Frauenfußball anbieten. Und die klare Mehrheit hat sich für eine Teilnahme ausgesprochen“, erklärt Brigitte Reuß-Tannigel, die im Kreisverband für die Fußballerinnen zuständig ist. Ludger Vernaleken, der in Gestalt des Niederrheinligisten SG Kaarst aktuell das ranghöchste Kreisteam trainiert, erklärt, wieso die Kaarsterinnen dabei sind. „Hallenfußball macht einfach Spaß. Und die Spielerinnen, für die das aus unterschiedlichen Gründen nichts ist, die laufen eben nicht auf.“ Auch Norbert Jurczyk, Vorsitzender des in der Landesliga spielenden SV Glehn, ist ein Fan des Bundeszaubers: „Das Argument des erhöhten Verletzungsrisikos sehe ich nicht. Wir konnten wegen der Witterung beispielsweise noch gar nicht draußen trainieren und nehmen das Turnier gerne als Teil der Vorbereitung mit.“ Abgesagt haben nur die SG Rommerskirchen/Gilbach, RW Elfgen und der SV Rosellen, wobei das Fernbleiben der Rosellenerinnen als Tabellenführer der Landesliga mit Blick auf die Attraktivität der Endrunde besonders schmerzt. „Ihr Argument war, dass sie zu diesem Zeitpunkt das Training noch nicht wieder aufgenommen haben“, sagt Brigitte Reuß-Tannigel.

Insgesamt nehmen sieben Vereine teil, damit zwei Vierer-Vorrundengruppen gebildet werden können, stellt Ausrichter SG Kaarst zwei Mannschaften. Das Besondere: Die Spiele der anderen Teams in Gruppe B gegen die Zweitvertretung der SG zählen zwar für die Platzierungen, doch die Kaarsterinnen können nicht einen der beiden ersten Ränge belegen. Gespielt wird von der Vorrunde bis zum Finale einmal zwölf Minuten, zum Einsatz kommen ein sprungreduzierter Futsalball und Handballtore, Banden werden nicht genutzt. Geht der Ball ins Aus, wird er eingerollt. Titelverteidiger ist übrigens die Spvg Gustorf/Gindorf, die sich bei der bislang letzten Auflage 2020 in der Neusser Stadionhalle im Endspiel gegen den SC Grimlinghausen mit 1:0 durchsetzte. Damals gingen die Gustorferinnen allerdings noch unter komplett anderen Voraussetzungen ins Rennen, mischten in der Landesliga vorne mit und stiegen am Ende der Saison sogar in die Niederrheinliga auf. Inzwischen spielt die Truppe von Trainer Dirk Wistuba nur noch auf Kreisebene und geht als Außenseiter ins Rennen.

Klarer Favorit auf den Titel ist beim Turnier-Comeback als ranghöchstes Team die SG Kaarst. Eine Rolle, die Trainer Ludger Vernaleken gerne akzeptiert, doch er verweist darauf, dass in der Halle alles passieren könne. „Wenn eine Mannschaft 1:0 in Führung geht und sich mit den kleinen Handballtoren nur noch hinten reinstellt, wird es schwer. Da kannst du auch als höherklassiges Team schnell ausscheiden.“ Bislang hat sein Team zwei Trainingseinheiten in einer Soccerhalle absolviert. Zwei mehr als die Glehnerinnen, die dennoch mit einem gewissen Ehrgeiz anreisen. „Das Wichtigste ist der Spaß, aber wir wollen natürlich auch Spiele gewinnen“, sagt Norbert Jurczyk.

Aufrufe: 013.1.2024, 09:00 Uhr
RP / David BeinekeAutor