2024-12-12T09:48:02.892Z

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Marcel Zalewski soll den TuS Xanten wieder in die Spur bringen.
Marcel Zalewski soll den TuS Xanten wieder in die Spur bringen. – Foto: n.b.

Neuer TuS-Xanten-Coach: „Ich konnte einfach nicht Nein sagen“

Der 38-jährige Marcel Zalewski erklärt, wie er den kriselnden Bezirksligisten TuS Xanten wieder in die Spur bringen möchte.

Seit Samstag ist beim TuS Xanten der Nachfolger für den vor wenigen Tagen zurückgetretenen Levin Bardehle gefunden. Der Weezer Marcel Zalewski übernimmt das Ruder beim kriselnden Fußball-Bezirksligisten und wird am Sonntag erstmals an der Seitenlinie stehen. Im Gespräch erläutert der 38-jährige, warum er die Aufgabe annimmt, wie er den Kader einschätzt und wie er die verunsicherte Mannschaft wieder nach oben führen will.

Marcel Zalewski, Sie waren bisher als Spieler und Trainer größtenteils im Fußballkreis Kleve/Geldern aktiv. Wie kam es dazu, dass Sie nun am Fürstenberg aufgeschlagen sind?

Marcel Zalewski Der Sportliche Leiter Marvin Braun hat sich vor zwölf Tagen telefonisch bei mir gemeldet. Wir haben kurzfristig einen Termin bei ihm zuhause ausgemacht und uns lange unterhalten. Wir hatten beide schnell das Gefühl, dass wir vom Fußballsachverstand auf einer Wellenlänge sind. Es war einfach durchweg positiv. Auch das zweite Gespräch mit dem Abteilungsleiter Nils Gilleßen lief sehr gut. Dann ging alles flott und ich habe am Samstag meine Zusage gegeben.

War die Pause nach dem Rückzug des 1. FC Kleve II zu lang?

Zalewski Ich konnte einfach nicht Nein sagen. Als ich noch vor wenigen Wochen gefragt worden bin, ob ich mir noch mal was vorstellen kann, hätte ich das noch nicht gedacht. Ich habe mich pudelwohl gefühlt und viel Zeit mit meiner Familie verbracht. Aber wenn ich überzeugt werde, habe ich immer gesagt, dann könnte es was werden.

Sie haben den TSV Weeze einst in die Bezirksliga geführt und machten auch in Straelen und Hönnepel-Niedermörmter Halt. Wie würden Sie ihre Trainer-Vita in wenigen Sätzen beschreiben?

Zalewski Es gab Höhen und Tiefen in meiner Laufbahn. In Weeze konnte ich mit der A-Jugend die Meisterschaft in der Leistungsklasse feiern, später gelang uns der Aufstieg mit der ersten Mannschaft in die Bezirksliga. In Straelen mit der U19 und bei Hö.-Nie. lief es anfangs gut, doch später folgten aufgrund der fehlenden Qualität leider nur Niederlagen. Und zum Rückzug in Kleve: Der Verein und ich haben alles versucht, aber am Ende hat es nicht geklappt, was ich so auch noch nie erlebt habe.

Das Kreispokalspiel des TuS gegen den TV Asberg am Dienstagabend haben Sie aber noch vom Rand verfolgt, richtig?

Zalewski Das stimmt. Ich habe mich den Jungs schon mal vorgestellt, aber noch nicht gecoacht. Ohne vorherige Trainingseinheiten wäre das schwierig gewesen. Offiziell geht es am Mittwoch mit einer Besprechung und dem ersten Training los. Am Freitag steht noch eine Trainingseinheit an und am Sonntag dann das schwierige Heimspiel gegen Bedburg-Hau.

Wie schätzen Sie den Kader ein?

Zalewski Der Kader ist bezirksligatauglich und hat eigentlich das Potenzial, um die oberen Tabellenplätze mitzuspielen. Alle Jungs bringen viel Qualität mit. Einige Spieler im Team haben in der Vergangenheit bereits Erfahrungen in höheren Jugendligen wie der Niederrheinliga, der Bundesliga sowie im Seniorenbereich bis zur Oberliga gesammelt. Das Team hat in den vergangenen Jahren stets zu den Top Fünf der Bezirksliga gehört und konnte im Sommer nochmals gezielt verstärkt werden.

Die Realität ist eine andere. Wie packen Sie die verunsicherten und nicht gerade vor Selbstvertrauen strotzenden Spieler im Abstiegskampf an?

Zalewski Ich bin ein Trainer, der direkt und klar kommuniziert. Disziplin und klare Ansagen stehen bei mir an erster Stelle, da gibt es keine Samthandschuhe. Wir werden sofort mit hoher Intensität ins Training einsteigen, um die nötige Härte und Einstellung zu entwickeln. Zudem will ich den Spielern das Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten zurückgeben und ihnen zeigen, dass sie das Potenzial haben, sich aus dieser Situation zu befreien.

Gab es bereits Kontakt zu Ihrem Vorgänger Levin Bardehle und werden Sie noch einen Co-Trainer mitbringen?

Zalewski Bislang gab es noch keinen Kontakt zu meinem Vorgänger. Ich gehe die Aufgabe ganz unvoreingenommen an, um die Mannschaft mit einem frischen Blick kennenzulernen. Ich übernehme erst einmal alleine das Ruder. Eventuell gibt es jemanden, der später dazukommen könnte. Da ist aber noch nichts in trockenen Tüchern.

Und Ihre Spielerkarriere? In den vergangenen Serien standen Sie bei Ihren ehemaligen Vereinen immer wieder auch unregelmäßig als Spieler auf dem Platz, zuletzt auch achtmal für den B-Ligisten Union Kervenheim.

Zalewski Damit ist jetzt Schluss. Ich spiele nicht weiter. Ich möchte mich voll und ganz auf die Aufgabe beim TuS Xanten konzentrieren.

Fabian Kleintges-Topoll
stellte die Fragen

Aufrufe: 020.10.2024, 08:00 Uhr
Fabian Kleintges-TopollAutor