2024-05-02T16:12:49.858Z

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Pero Vidak (l.) folgt in Planegg auf Andreas Budell.
Pero Vidak (l.) folgt in Planegg auf Andreas Budell. – Foto: SVP

„Neuer Impuls“ – Pero Vidak beerbt Coach Budell beim SV Planegg-Krailing

Budell nach Lauf in der Rückrunde enttäuscht

Trotz der bislang erfolgreichen Rückrunde verlängert der SV Planegg-Krailling den Vertrag mit Trainer Andreas Budell am Saisonende nicht.

Planegg – Der Coach ist enttäuscht, geht aber im Guten mit dem Verein auseinander. Sein Nachfolger ab dem Sommer steht bereits fest – und hat höherklassige Erfahrung.

Irgendwie hatte Andreas Budell es schon geahnt. „Ich hatte schon so ein Gefühl, weil das Gespräch mit mir recht spät gesucht wurde“, berichtet der Trainer von Fußball-Kreisligist SV Planegg-Krailling. Dennoch hatte er Hoffnung, auch über das Saisonende hinaus als Chefcoach an der Hofmarkstraße weitermachen zu dürfen. „Wegen des Laufs in der Rückrunde mit dem Spirit im Team und der aktuellen Trainingsbeteiligung“, zählt der 36-Jährige die Argumente für seine Person auf. Im Zukunftsgespräch machten die Vereinsverantwortlichen um Abteilungsleiter Michael Kraus und den Sportlichen Leiter, Martin Woytalla, Budell dann aber direkt klar: Sie planen für die kommende Saison mit einem neuen Trainer. Nach sieben Jahren ist Schluss für „Batch“ beim SVP.

„Wir haben befunden, dass die Mannschaft einen neuen Impuls von extern benötigt.“

Martin Woytalla, Sportlicher Leiter beim SV Planegg.

Schade findet Budell das vor allem, weil er nach fünf Jahren als Coach der zweiten Mannschaft mit einem nahezu wöchentlich wechselnden Kader und einem Jahr als Co-Trainer von Manuel Eisgruber bei der Ersten in dieser Saison erstmals „mit einem Team arbeiten durfte, mit dem ich mich beweisen konnte – was ich, denke ich, auch getan habe“, wie er sagt. Und diese Arbeit habe er so richtig auch erst nach dem Winter beginnen können, nachdem Budell in der ersten Halbserie wegen des schweren Bandscheibenvorfalls von Eisgruber spontan vom Co- zum Cheftrainer aufgerückt war.

Die zunächst vorgesehene Rolle des Interimstrainers wurde mehr oder weniger stillschweigend auf die gesamte Saison ausgedehnt. Aber: „Wir haben immer gesagt, dass das erst mal nur eine Interimslösung ist“, stellt Woytalla klar. In der Analyse des Saisonverlaufs sei die Abteilungsleitung schließlich zum Schluss gekommen, dass nicht mehr daraus wird. „Das hat überhaupt nichts persönlich mit Batch zu tun“, betont Woytalla. „Wir haben befunden, dass die Mannschaft einen neuen Impuls von extern benötigt.“

SV Planegg-Krailling: Woytalle kündigt Änderungen im Kader an

Den soll ein 55-Jähriger geben: Pero Vidak, jahrelang Trainer des TSV Grünwald in Landesliga und Bezirksliga, übernimmt die erste Mannschaft des SVP zur neuen Saison. „Wir sind sehr froh, so einen erfahrenen Mann mit dem nötigen Know-how an Land gezogen zu haben“, sagt Woytalla, der sich von Vidak erhofft, dass dieser die Mannschaft weiterbringt. Auch der eine oder andere Spielertransfer soll so begünstigt werden. „Wir werden auch am Kader Änderungen vornehmen“, verkündet Woytalla.

Der Sportliche Leiter kennt den Trainer als Gegner noch aus seiner aktiven Spielerzeit beim SVP. Am Ende spielte dennoch der Zufall eine wichtige Rolle. Vidak, aktuell Coach des Kreisklasse-Topteams NK Dinamo München, war mit seiner Mannschaft zu Gast bei der Planegger Reserve und schaute sich anschließend noch das Spiel der Ersten an. Woytalla nahm anschließend Kontakt auf, und binnen kurzer Zeit waren sich beide Parteien einig, wie sie unisono berichten.

SV Planegg-Krailling sticht im Kampf um Trainer Pero Vidak anderen Verein aus

„Wir haben bewusst jemanden mit Erfahrung und der nötigen Distanz zum Team gesucht, ohne dabei unnahbar zu sein. Das hat auf alle Kandidaten zugetroffen, mit denen wir gesprochen haben“, erklärt Woytalla. „Es ging dann recht zügig, weil die Philosophie gepasst hat.“ Vidak ergänzt: „Nach dem ersten Kontakt waren wir uns schon einig darüber, was wir wollen. Der Verein und ich sind beide ambitioniert genug.“ Einen anderen Verein, der ebenfalls am 55-Jährigen Interesse gezeigt hatte, stachen die Planegger aus. Bewusst auf die Suche nach einem neuen Verein habe er sich nicht begeben, sagt Vidak. Für ihn habe nur festgestanden, dass er Dinamo im Sommer verlassen werde.

In einer anderen Rolle beim SVP weiterzumachen, wäre für Andreas Budell indessen nicht infrage gekommen. Dennoch verlässt er die Hofmarkstraße nach sieben Jahren im Guten. „Ich bin mit den Verantwortlichen seit vielen Jahren befreundet. Privat bleibt es freundschaftlich“, sagt der Noch-Trainer, der gerne weiter im Herrenbereich arbeiten würde – im Optimalfall schon ab dem Sommer. Noch habe es aber keine Gespräche mit anderen Vereinen gegeben. (Michael Grözinger)

Aufrufe: 04.5.2023, 08:04 Uhr
Michael GrözingerAutor