2025-12-03T05:51:34.672Z

Spielbericht
In Topform: Elias Wallbraun vom 1. FC Eichsfeld.
In Topform: Elias Wallbraun vom 1. FC Eichsfeld. – Foto: © Andreas Roith

Neuer Anlauf mit Formstärke & Durchblick

Eigentlich hätten sich der 1. FC Eichsfeld und der TSV Gera-Westvororte schon vor einigen Wochen duellieren sollen. Doch ein dichter Nebelteppich legte sich damals über den Platz und machte eine reguläre Austragung unmöglich.

Für Westvororte besonders bitter: Nach 2,5 Stunden Anreise mussten die Gäste unverrichteter Dinge umkehren. Diesmal hoffen alle Beteiligten auf klare Sicht – und ein Spiel, das den Umständen nicht erneut zum Opfer fällt.

Sportlich geht Eichsfeld mit viel Rückenwind in das Nachholspiel. Hauptgrund dafür: Elias Wallbraun, der aktuell wohl beste Formspieler des Teams. Mit zwei Doppelpack-Auftritten in Folge schaffte er es jeweils in die FuPa-Elf der Woche – ein eindrucksvoller Beleg seiner Entwicklung.

„Ich hätte nie gedacht, dass ich so viel spiele“

Der Weg des 22-Jährigen ist bemerkenswert. Vor rund anderthalb Jahren wechselte Wallbraun aus der Kreisoberliga vom BSV Blau-Weiß Lengenfeld unterm Stein nach Eichsfeld – damals mit der einfachen Hoffnung, sich Spielminuten in der Thüringenliga zu erarbeiten. „Ich bin sehr zufrieden mit meiner Entwicklung und hätte niemals gedacht, dass ich so viel spiele“, sagt er heute. „In fast jedem Spiel, in dem ich im Kader stand, war ich auch in der Startelf.“ Schon früh spürte er, dass er mithalten konnte: „In den ersten Spielen habe ich direkt gemerkt, dass ich in der Liga bestehen kann und mir einen Stammplatz erkämpfen konnte. Zu Beginn dieser Saison war mein Ziel, das zu bestätigen – und vor allem mehr Torbeteiligungen zu sammeln.“ Dass ihm das gelungen ist, zeigt ein Blick auf die Zahlen: Sechs Tore und fünf Vorlagen – und das bereits vor Ende der Hinrunde. Schon jetzt hat er seine Vorjahreswerte übertroffen.

Die größte Umstellung? „Ganz klar das Tempo“

Auf dem Weg dahin musste sich Wallbraun aber erst an das höhere Niveau gewöhnen. „Die größte Umstellung war ganz klar das Tempo – das habe ich schon im ersten Training gemerkt“, erzählt er. „Wir haben eine sehr hohe Trainingsqualität, jeder ist fit, jeder ist permanent unter Spannung. Auch im Spiel merkt man in jeder Aktion, dass der Gegner voll im Saft steht.“

Sein Trainer Dennis Erkner lobt ihn dafür umso mehr: „Elias’ Entwicklung in den letzten beiden Jahren ist wirklich beeindruckend. Er hat einen enormen Schritt gemacht und einen riesigen Anteil daran selbst, weil er sehr trainingsfleißig, ehrgeizig und gleichzeitig auch demütig ist. Er ist sich für nichts zu schade und ein toller Charakter.“ Erkner verweist auch auf Wallbrauns Vielseitigkeit: „Er spielt jetzt meist Linksaußen, in der ersten Saison kam er oft als Linksverteidiger – und eigentlich ist er gelernter Stürmer.“

Zwei Doppelpack-Spiele – und das nächste?

In den vergangenen beiden Partien traf Wallbraun jeweils doppelt. Er erinnert sich gut daran: „In beiden Spielen war es so, dass ich recht früh ein Tor gemacht habe. Das hat mir extrem geholfen. Gegen Arnstadt fliegt mir der Ball genau vor die Füße, und das erste Tor gibt mir das Selbstvertrauen, beim zweiten einfach abzuziehen.“ Und gegen Saalfeld? „Da hatte ich nach drei Toren in den letzten Spielen das Selbstvertrauen für das Kopfballtor – das ist eigentlich nicht meine Spezialität“, sagt er lachend. Dennoch bleibt er kritisch: „In beiden Spielen hätten es auch ein, zwei mehr sein müssen.“

Ob nun der dritte Doppelpack in Folge folgt, ist für ihn zweitrangig: „Natürlich würde ich mich riesig freuen, aber am Ende ist es mir egal, solange wir gewinnen. Wir sind alle Kumpels in der Mannschaft, und ich freue mich für jeden, der trifft.“

„Westvororte wird tief stehen – wir müssen bei uns bleiben“

Den Gegner hat Wallbraun klar vor Augen: „Ich denke, Westvororte wird tief stehen und auf Konter lauern. Wir werden das Spiel machen müssen.“ Worauf es ankommt? „Wichtig ist, dass wir bei uns bleiben und das Spiel ernst nehmen. Damit haben wir bisher fast alle Spiele gewonnen – auch gegen starke Teams. Wenn wir keine wilden Sachen machen und 100 Prozent Einsatz bringen, dann habe ich keine Angst, dass wir nicht gewinnen.“

Aufrufe: 012.12.2025, 16:50 Uhr
André HofmannAutor