2024-05-10T08:19:16.237Z

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Die neuen Zahlen zum Thema Gewalt und Diskriminierung wurden veröffentlicht, und es bedarf an zeitnaher Verbesserung.
Die neuen Zahlen zum Thema Gewalt und Diskriminierung wurden veröffentlicht, und es bedarf an zeitnaher Verbesserung. – Foto: Eichholz

Neue Zahlen zu Gewalt und Diskriminierung im Amateurfußball

Der DFB hat die neuen Zahlen zum Thema Gewalt und Diskriminierung im Amateurfußball veröffentlicht. Im neunten Lagebild bleiben die Nummern weiterhin erschreckend hoch.

Der Deutsche Fußball-Bund hat die neuen Zahlen zur Gewalt und Diskriminierung im Amateurfußball veröffentlicht. DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann spricht dabei von einer "nicht zufriedenstellenden Zahl".

Mittlerweile seit knapp über neun Jahren verfasst der DFB ein sogenanntes Lagebild des Amateurfußballs. Auf Grundlage der Spielberichtsbögen der Unparteiischen wird so jedes Jahr eine Zahl ermittelt, wie es denn in Deutschland um den Amateurfußball mit Blick auf Gewalt und Diskriminierung steht.

In der vergangenen Spielzeit sind es demnach DFB-weit 961 Spiele gewesen, die abgebrochen werden mussten. Zumindest ist das keine Steigerung zum Vorjahr, weiterhin werden 0,08 Prozent aller Spiele frühzeitig und unverhofft beendet. Doch dass von diesen 961 Spielen gleich 126 Mal ein Spiel in der F-/E- oder D-Jugend betroffen war, wirkt nochmal erschütternder. DFB-Vizepräsident Ronny Zimmermann spricht davon, "die Bemühungen zu verstärken", denn es gebe "weiterhin zuviele geschädigte Menschen".

Besonders berührend ist dabei ein Fall eines 15-Jährigen Berliner Jungen, Spieler des JFC Berlin, welcher bei einem Jugendturnier in Frankfurt am Main attackiert wurde, und kurze Zeit später seinen Hirnverletzungen erlegen war. “Der Tod Pauls hat uns zutiefst erschüttert und macht uns alle bis heute betroffen. Fußball ist und bleibt dennoch vor allem ein Ort der Begegnung und ein Platz des friedlichen und respektvollen Miteinanders", schildert der Vizepräsident des DFB.

In 6.224 Spielen (0,5 Prozent) kam es in der letzten Saison dabei zu irgendwelchen Vorkommnissen. Gleich 4.116 Mal wurde ein Spieler beschuldigt, 1.191 weitere Vorkommnisse gehen auf Kosten der Trainerbank. Bei 2.200 Vorfällen waren es dann die Zuschauer, welche entweder zu einer Gewalthandlung oder Diskriminierung gegenüber anderen geneigt haben. Die Geschädigten waren dabei größtenteils die Schiedsrichter. Auf die zunehmende Zahl der Vorfälle, die von außen in die Spiele hereingetragen werden, war auch vor der Saison vermehrt bei Kreisarbeitstagungen am Niederrhein hingewiesen worden.

Eine Zahl, die sich definitiv verändern muss. Bestes Beispiel dafür ist der schockierende Fall des 15-jährigen Paul in Berlin. Deswegen wurden nun in den einzelnen Landesverbänden Maßnahmen ergriffen, um die Situation möglichst schnell zu verbessern. Es gehe darum, möglichen negativen Entwicklungen entgegen zu wirken, so Zimmermann.

Aufrufe: 029.8.2023, 12:15 Uhr
David HausmannsAutor