2025-03-13T06:55:50.022Z

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Neue Themen rund um den KFC Uerdingen.
Neue Themen rund um den KFC Uerdingen. – Foto: Ralph Görtz

Neue Vorstandsbeschlüsse beim KFC Uerdingen?

Beim KFC Uerdingen geht es hinter den Kulissen auch trotz eines Insolvenzverwalters drunter und drüber. So sind nun angebliche Vorstandsbeschlüsse aufgetaucht, deren Inhalte nicht zum Vorgehen der vergangenen Wochen passen.

Der KFC Uerdingen kommt auch mit einem Insolvenzverwalter im Hintergrund nicht zur Ruhe. Denn es werden im Hintergrund offenbar weiterhin Dinge vorangetrieben, die darauf hindeuten, dass nicht alle Personen im Vorstand an einem Strang ziehen.

So erreichte unsere Redaktion am Montag ein Schriftstück, das vom Vorstand des KFC Uerdingen stammen soll. Und dieses hat es in sich: Demnach sollen in einem Vorstandsbeschluss viele Punkte festgehalten worden sein, die sich grundsätzlich gegen die Ausrichtung der vergangenen Wochen stellen. Weder vom derzeit noch offiziellen Vorstandsvorsitzenden Thomas Platzer noch von den anderen beiden Mitgliedern Peter Kahstein und Dirk Röthig sind die Beschlüsse allerdings unterschrieben.

So soll etwa ein Transferstopp rückwirkend zum 1. Januar 2025 geltend gemacht werden. Ebenso soll auch das ehemalige Vorstandsmitglied Andreas Scholten wieder als Spieltagsorganisator eingesetzt werden, zuletzt wurde die Aufgabe unter anderem von Dmitry Voronov übernommen. Dieser soll laut der Beschlüsse gleich sämtliche Tätigkeiten einstellen, da er „keine offizielle Funktion im Verein“ bekleide und somit nicht befugt sei.

Daneben soll auch der Vertrag mit Mehmet Esers Berater-Agentur M-Soccermanagement wegen „nicht erfüllter vertraglicher Verpflichtungen (...) mit sofortiger Wirkung beendet“ werden. Auch sollen sämtliche Einnahmen aus den beiden vergangenen Heimspielen gegen Schalke II und Rödinghausen auf das Konto des Insolvenzverwalters überwiesen werden.

Strafanzeige gestellt?

Es ist allerdings fraglich, ob die beiden Heimspiele nicht bereits in Abstimmung mit dem Insolvenzverwalter Thomas Ellrich durchgeführt worden sind. Schwerer dürfte hier wiegen, dass der Vorstand „Strafanzeige wegen Untreue bei der zuständigen Staatsanwaltschaft eingereicht“ habe, weil die Einnahmen des Heimspiels gegen Schalke II nicht auffindbar seien. Auch dies wäre jedoch nur schwer zu glauben, wenn der Insolvenzverwalter sämtliche Ein- und Ausgänge überwacht.

Des Weiteren sollen „sämtliche Schlüssel und sonstige Zugangsberechtigungen“ eingezogen werden – auch hier wird namentlich Dmitry Voronov genannt, neben dem ehemaligen Vorstandsmitglied Adalet Güner. Besonders fragwürdig wird das Schriftstück aber dort, wo der Punkt auftaucht, in dem es um eine nachträgliche Kaderbegrenzung von 22 Akteuren geht. Aktuell führt der Kader des KFC 28 Spieler. Laut dem Vorstandsbeschluss müssten den Verein demnach umgehend sechs Spieler verlassen. Dies ist jedoch außerhalb des Transferfensters nur über Abfindungen möglich, wofür der Verein derzeit keine Mittel haben dürfte.

Zu guter Letzt soll die Mitgliederversammlung erneut abgesagt und erst durchgeführt werden, wenn „die Insolvenz des Vereins offiziell eröffnet und ein Insolvenzverwalter bestellt wurde“, wie es heißt. Dies solle frühestens im April stattfinden, die „ursprünglich angesetzte ordentliche Mitgliederversammlung wird in diesem Zusammenhang abberufen“. Ob die Versammlung ebenfalls ohne Zustimmung des Vorstandsvorsitzenden so einfach abzusagen ist, ist ebenfalls fraglich.

Aufrufe: 011.2.2025, 23:00 Uhr
Marc FischerAutor