Denn der junge Trainer verlässt die SpVgg Geratal in der Winterpause und schließt sich den TSV Großbardorf an und geht damit die nächste Herausforderung in seiner Laufbahn als Trainer an. Dabei wird der 34-Jährige zukünftig den Cheftrainerposten beim Team aus der Landesliga Nordwest in Bayern übernehmen und ist damit der neue „Häuptling“ der Grabfeld-Gallier.
Dabei hat der TSV Großbardorf sicher schon bessere fußballerische Zeiten gesehen. Nach vielen Jahren in der Bayernliga mit zwischenzeitlichen Ambitionen auch mal in die Regionalliga aufzusteigen, kickt der TSV Großbardorf nunmehr die zweite Spielzeit in der Landesliga Nordwest – Bayern. Aktuell liegt der Verein auf einen grauen Mittelfeldplatz – der Zug nach vorne ist schon abgefahren. Nun geht es für Robin Keiner darum die Mannschaft kennenzulernen und in einem halben Jahr die Weichen für die nächste Saison zu stellen. „Ich möchte die Komfortzone verlassen, um mich selber zu fördern und zu fordern. Deshalb musste ich diese Entscheidung für mich treffen. Mit diesem Schritt sehe ich die größtmöglichen Chancen mit zu entwickeln und zu verbessern. Ich war selber als junger Erwachsener als Spieler in Großbardorf. Somit gab es immer noch Reibungspunkte und ich habe verfolgt, wie es sich entwickelt. Als vor wenigen Wochen der Trainer zurückgetreten ist. Ich habe mit dem aktuellen Interimstrainer Manuel Leicht noch zusammengespielt. So ist auch der Kontakt entstanden und am Ende final die Zusage“, sagt der 34-Jährige zu seinem Wechsel nach Unterfranken.
FuPa Thüringen: Wie kam der Wechsel zu Stande?
Robin Keiner: Der Wechsel ging komplett von meiner Seite aus. Unterschwellig haben sich bei mir Gründe aufgetan, um einen Wechsel zu forcieren. Wie auch schon als Spieler will ich höchstmöglich und so erfolgreich wie möglich trainieren. Für mich ist es eine Megachance in einem Verein wie Großbardorf mit dem Umfeld und der Geschichte zu trainieren. Das ist eine Riesenbestätigung meiner Arbeit der letzten Jahre. Wenn so eine Mannschaft anklopft, hört man sich dies natürlich an.“
FuPa Thüringen: Wie hat die Spielvereinigung auf deinen Abschied reagiert?
Robin: Natürlich ist der Wechsel zu diesem Zeitpunkt nicht smart, das kann ich verstehen. Ich selber mag es auch lieber eine Saison zu Ende zu bringen. Aber Großbardorf hat einen Trainer für den Winter gesucht und diese Chance wollte ich ergreifen. Natürlich ist es für Geraberg wie auch für mich sehr kurzfristig. Der Gedanke den Verein zu verlassen, entstand sehr kurzfristig. Unser Sportlicher Leiter Hannes Wollenschläger weiß seit Beginn der Gespräche Bescheid. Das ist jetzt gut zwei Wochen her. Anschließend haben wir den Vorstand und die Mannschaft informiert – das passierte letzte Woche.
FuPa Thüringen: Mit welchem Gefühl verlässt du jetzt die Spielvereinigung?
Robin: Ich war jetzt 14 Jahre in Geraberg und ist meine fußballerische Heimat geworden. Ich habe dem Verein und den Leuten so viel zu verdanken. Demzufolge tut es auch weh den Verein zu verlassen. Es ist nicht alltäglich, dass ein Verein wie Geratal einen so jungen Trainer das Vertrauen schenkt und ihm gleich die erste Mannschaft mit den Zielen anvertraut. Das weiß ich zu schätzen und habe auch immer versucht das Vertrauen mit 100 Prozent ehrgeizige Arbeit und Leidenschaft zurückzuzahlen. Geratal hat mir somit den Weg zum Trainersein geebnet, wofür ich immer dankbar sein werde. Nach vier Jahren Abstiegskampf hatte ich jetzt aber einfach das Gefühl mich in gewisser Weise abzuarbeiten, was nach ein paar Jahren auch ein normaler Prozess sein kann. Keine Frage ist es für einen kleinen Ort wie Geraberg immer ein Erfolg, wenn man in Thüringens höchster Liga bleibt. Erst Recht, wenn man sieht, was andere Vereine und Städte für Möglichkeiten haben. Ich habe für mich aber entschieden, dass ich mal eine andere Zielstellung wie den Klassenerhalt haben möchte.