Spielbericht: TSV Neu-Ulm vs. SV Ringingen (4:0)
Am 20.10.2024 rollte der Ball auf dem heimischen Kunstrasen des TSV Neu-Ulm gegen den SV Ringingen. Das Spiel endete zwar mit einem klaren 4:0 für die Gastgeber, doch das Ergebnis hätte durchaus noch höher ausfallen können, wenn nicht Ringingens Torwart einen Sahnetag erwischt hätte und sein Team lange Zeit im Spiel hielt. Zahlreiche Pfosten- und Lattentreffer verhinderten zusätzlich, dass Neu-Ulm das Ergebnis noch deutlicher gestalten konnte. Ohne seine Glanzparaden wäre das Resultat sicher deutlicher ausgefallen. Aber der Reihe nach.
Von Beginn an zeichnete sich ab, dass der TSV Neu-Ulm hier das Spiel bestimmen würde. Der SV Ringingen zog sich mit allen Mann tief in die eigene Hälfte zurück und konzentrierte sich fast ausschließlich auf die Verteidigung. Neu-Ulm drückte und ließ Ball und Gegner laufen. Die wenigen Entlastungsangriffe der Ringinger verpufften meist im Mittelfeld, da Neu-Ulm zu präsent und zweikampfstark agierte.
Das erste Tor für Neu-Ulm fiel in der 5. Minute auf kuriose Weise. Der Ringinger Torwart kam weit aus seinem Strafraum heraus, um Benjamin Klingen entgegenzutreten, vergaß jedoch, dass er sich bereits außerhalb des 16-Meter-Raums befand. Er warf sich in den Ball und wurde an der Hand angeschossen. Den schnell ausgeführten Freistoß nutzte Patrick Hanisch gekonnt und souverän, als er ins fast freie Tor traf – keine Chance für den zu spät kommenden Keeper. Bitter für Ringingen, denn bis dahin hatte der Keeper einige tolle Paraden gezeigt. Aber so ein Fehler bringt eben das 1:0.
Das 2:0 folgte in der 11. Minute und war erneut das Ergebnis eines Handspiels im Strafraum. Dieses Mal wurde ein Ringinger Verteidiger von einem frechen Lupfer von Patrick Hanisch an der Hand getroffen – klare Sache, der Schiedsrichter zeigte sofort auf den Punkt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Benjamin Klingen sicher und ließ dem Keeper keine Chance. So ging es mit 2:0 in die Pause.
In der zweiten Halbzeit ging das Spiel genauso weiter. Neu-Ulm machte Druck, Ringingen verteidigte. Es ist beeindruckend, wie viel der Ringinger Torwart abwehren konnte. Doch der TSV blieb geduldig, und in der 61. Minute fiel das 3:0. Lucas Torres Consiglio, der zur Halbzeit für Oliver Schlotter ins Spiel kam, traf nach einer sauberen Hereingabe auf den völlig freistehenden Torres, der mit einem wuchtigen Schuss das Ding ins lange Eck zimmerte.
Die Tore fielen übrigens in die Netze, die auf der Neu-Ulmer Seite gerade noch mit unzähligen Kabelbindern zusammengehalten wurden. Ein etwas kurioser Anblick auf einem so modernen Kunstrasenplatz, aber solange das Netz hält, scheint sich niemand daran zu stören.
Kurz nach dem dritten Treffer erhöhte Neu-Ulm weiter. In der 65. Minute erzielte Felix Hörger das 4:0. Unten links schnappte sich Hörger einfach den Ball, zog ab, und der Ball flog ungehindert ins linke untere Eck – keine Chance für den Keeper, der zu spät kam. Der vierte Treffer war definitiv die Entscheidung, auch wenn das Spiel ohnehin zu keinem Zeitpunkt wirklich auf der Kippe stand.
Ringingens Torwart zeigte bis zum Schluss eine bärenstarke Leistung und hielt seine Mannschaft vor einer größeren Klatsche fern. Trotz der vier Gegentreffer waren nicht nur er, sondern auch die elf Feldspieler, die unermüdlich verteidigten, maßgeblich dafür verantwortlich, dass das Ergebnis nicht noch deutlicher ausfiel. Die gesamte Defensive kämpfte leidenschaftlich, um Neu-Ulm in Schach zu halten. Gefühlt waren hundert Füße auf der Linie der Ringinger, die sich mit allem, was sie hatten, gegen die Angriffe stemmten. Ohne diese geschlossene Verteidigungsleistung hätten sie wohl mit fünf, sechs oder gar sieben Toren die Heimreise antreten müssen.
Das Trainer-Duo Baierl und Staiger vom TSV Neu-Ulm warf in der Schlussphase nochmal alles an Offensivkraft ins Spiel, um die Tordifferenz noch deutlicher zu gestalten. Doch das Ringinger Bollwerk aus elf Verteidigern machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Trotz aller Bemühungen und zahlreicher Pfosten- und Lattentreffer gelang es Neu-Ulm nicht, die Defensive der Gäste weiter zu knacken. Der Keeper und seine Abwehrreihe stemmten sich gegen jeden Angriff, sodass am Ende das 4:0 Bestand hatte.
Am Ende geht Neu-Ulm mit einem souveränen Sieg vom Platz. Klar, es hätten mehr Tore fallen können, aber mit dem 4:0 kann man zufrieden sein. Dennoch bleibt die Situation an der Tabellenspitze äußerst angespannt. Der angestrebte Führungswechsel wurde durch das Ergebnis von Staig erneut vertagt, und der Rückstand bleibt bei nur einem Punkt. Neu-Ulm erhöht den Druck weiter und hat die Tordifferenz ausgebaut. Die Verfolger sitzen Staig im Nacken, und die Anspannung ist deutlich spürbar. Jetzt heißt es dranbleiben, die Konkurrenz weiter unter Druck setzen und jeden Punkt mitnehmen, um die Spitze zu erobern.
Nun gilt es, sich auf die nächsten Aufgaben zu konzentrieren. Eines steht fest: In dieser Saison wird es ein heißes Rennen um die Spitze.