2024-05-10T08:19:16.237Z

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Voller Tatendrang: Die Frauen des SV Hohenfurch (mit Trainer Albert Berchtold, hinten links, und den Co-Trainern Markus Wöhnl und Marco Friebel, hinten rechts) wollen 2024 den Punktspielbetrieb aufnehmen.
Voller Tatendrang: Die Frauen des SV Hohenfurch (mit Trainer Albert Berchtold, hinten links, und den Co-Trainern Markus Wöhnl und Marco Friebel, hinten rechts) wollen 2024 den Punktspielbetrieb aufnehmen. – Foto: Dietmar Friebel

Nächstes Ziel A-Klasse: Hohenfurcher Fußball-Frauen starten offiziellen Spielbetrieb

„Für unsere Fußball-Abteilung sind die Damen auf alle Fälle ein Gewinn.“

Die Frauen-Mannschaft des SV Hohenfurch hat sich über Jahre entwickelt. Nun möchten die Spielerinnen den nächsten Schritt gehen.

Hohenfurch – In Peiting, Böbing, Bernbeuren und noch einigen weiteren Orten im Landkreis Weilheim-Schongau unterhalten die Vereine bei den Frauen einen Fußball-Spielbetrieb in ihren Ligen. Weniger bekannt ist, dass auch in Hohenfurch die Frauen und Mädchen dem runden Leder nachjagen. In einer Freizeitliga spielen die Fußballerinnen aus der Schönachgemeinde in einer Punktspielrunde und nehmen für ihre Einsätze weite Fahrten bis München und Vaterstetten in Kauf.

Aus Mädchen wurden Frauen: Was vor vielen Jahren mit einer Nachwuchs-Mannschaft begann, setzt sich mittlerweile im Erwachsenenbereich fort. „Schnell waren es mehrere Mädchen, die bei uns in Hohenfurch Fußball spielen wollten. Da konnte ich mich nicht mehr verschließen“, sagt Albert Berchtold. Der übernahm 2013 nicht nur den ganzen Papierkram, sondern stellte sich auch als Trainer zur Verfügung. Gemeinsam mit Jürgen Fischer kurbelte der gebürtige Hohenpeißenberger Heizungsbaumeister den Spielbetrieb an.

Der Kader des Teams umfasst 23 Spielerinnen

Los ging’s mit neun Mädchen in der E-Jugend, gegen lauter Buben-Mannschaften. „Damals gab es in unserem Kreis noch keine näheren Ligen für Mädchen in so jungen Jahren“, erinnert sich Berchtold. Ihren ersten Aufritt gegen ein reines Mädchenteam hatte Hohenfurchs Mannschaft beim Merkur CUP, der inzwischen auch für Mädchen ausgetragen wird. „Damals sind wir in Fuchstal sogar eine Runde weitergekommen“, berichtet Berchtold stolz. Danach spielten die Hohenfurcherinnen bei den D-Juniorinnen und behaupteten in ihrer ersten Saison den dritten Platz. „Das war für uns auf jeden Fall ein Riesenerfolg“, erinnert er sich.

Weite Fahrten bis zum Chiemsee und hinter München

Dass sich die Mannschaft für die Saison 2020/21 für die Frauen-Freizeitliga meldete, war dem Umstand geschuldet, dass bei diesem Wettbewerb die Mädchen schon ab 14 Jahren mitspielen dürfen und nicht erst ab 16 Jahren. Dafür nehmen die Fußballerinnen weite Fahrten bis hinter München und sogar nach Prien am Chiemsee in Kauf. Meist fahren sie mit dem Vereinsbus sowie einem von Hohenfurchs Vorsitzender Ute Fichtl-Lankes zur Verfügung gestellten Kleinbus.

Nächstgelegener Gegner ist die Spielgemeinschaft Hofstetten/Finning/Greifenberg. „Das ist unser einziges Lokalderby“, so Berchtold. Er bedauert, dass es in der Umgebung nicht mehr Freizeitligen gibt. Von der B-Jugend bis zu den Damen sind bei Hohenfurch die Jahrgänge 1999 bis 2009 versammelt. Spielführerin und Torjägerin Alina Blauensteiner, Patrizia Berchtold, Anna Pfaffenberger und Jasmin Götz sind die vier Spielerinnen der ersten Stunde, die alle Altersstufen mitmachten und noch im Einsatz sind. „Der Zulauf auch außerhalb unserer Gemeinde ist inzwischen riesengroß“, so Berchtold.

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In Hohenfurch kicken inzwischen Frauen und Mädchen aus Denklingen, Schongau, Apfeldorf, Schwabniederhofen, Altenstadt und Schwabbruck. 23 Spielerinnen umfasst der Kader. „Der ist aber nötig, denn in dem Bereich gibt es immer viele Ausfälle“, führt der 45-Jährige Beruf, Schule, Studium und Verletzungen seiner Schützlinge ins Feld. Unterstützt wird Albert Berchtold in seiner Trainerarbeit von Markus Wöhnl (seit 2018) und Marco Friebel. Jeden Montag und Donnerstag wird trainiert, die Heimspiele sind immer sonntags.

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Das Trainergespann nimmt sich auch viel vor. „Ab der Saison 2024/25 wollen wir in der A-Klasse antreten“, sagt Berchtold. Bis dahin dürfen nahezu alle Mädchen bei den Damen ran, bei denen ein offizieller Spielbetrieb erst ab 18 Jahren möglich ist und mit Sondergenehmigung ab 16 gekickt werden darf.

Dass Albert Berchtold als Trainer bei Hohenfurchs Damen bleibt, ist für ihn selbstverständlich, wenngleich er als Hohenfurcher Gemeinderat, Ausschuss-Mitglied und Plattler im Trachtenverein Hohenpeißenberg sowie als Hofmarschall bei Hohenfurchs Minigarde weitere Aufgaben hat. „Das passt“, sagt er lapidar, Selbst hat der 45-Jährige allerdings noch nie aktiv Fußball gespielt – die Eltern waren dagegen.

Auch Hohenfurchs Fußball-Abteilungsleiter Matthias Zeidlmaier sieht den Aufschwung im Frauenfußball positiv. „Es ist schön, dass wir die Damen haben. Die sind mit vollem Eifer dabei und sogar im Winter in der Halle aktiv“, lobt er. „Für unsere Fußball-Abteilung sind die Damen auf alle Fälle ein Gewinn.“ Ihr erstes offizielles Heimspiel nach der Winterpause haben Hohenfurchs Fußballerinnen, die momentan mit 10 Punkten und 22:23 Toren nach acht Spielen Platz vier belegen und punktgleich mit der SG Baldham-Vaterstetten II sind, am kommenden Sonntag, 16. April, um 17 Uhr gegen die zweitplatzierte SG Hofstetten. „Das ist unser einziges Derby“, freuen sich Albert Berchtold und das Team schon auf den Einsatz. Text: Dietmar Friebel

Aufrufe: 014.4.2023, 09:45 Uhr
Redaktion SchongauAutor