2024-05-02T16:12:49.858Z

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Mit Überzeugung in jeder Aktion: RWO Alzey um Tim Malkmus und Max Höflich (hinten) steht vor einem weiteren wegweisenden Duell in der Landesliga.	Foto: Axel Schmitz/pakalski-press
Mit Überzeugung in jeder Aktion: RWO Alzey um Tim Malkmus und Max Höflich (hinten) steht vor einem weiteren wegweisenden Duell in der Landesliga. Foto: Axel Schmitz/pakalski-press

Nächstes Sechs-Punkte-Spiel für RWO Alzey

Landesligist nach Knittelsheim-Desaster nun gegen SV Geinsheim +++ Spielertrainer fordert Abstiegs-Mentalität

Alzey. Am Dienstagabend wurde Tacheles geredet bei RWO Alzey. Das war alternativlos nach der 3:9-Klatsche in Knittelsheim, beim direkten Mitbewerber um den Klassenerhalt in der Landesliga. Es folgt das nächste Sechs-Punkte-Spiel. Samstag (16 Uhr) tritt der SV Geinsheim in Gau-Heppenheim an. Die Kunstrasen-Zeiten in Spiesheim sind einstweilen vorüber. Die Zeit, Fußball zu arbeiten, ist angebrochen.

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„Wir sind nicht in der Lage, Tiki-Taka zu spielen“

„Ich habe meinen Jungs gesagt, dass wir im Moment nicht in der Lage sind, Tiki-Taka zu spielen“, sagt Spielertrainer Enes Sovtic, „die Jungs sind einfach zu verspielt. Es geht jetzt darum, um jeden Zentimeter zu ackern. Ich bin auch kein Fan davon, aber so geht Abstiegskampf. Ich erwarte eine deutliche Reaktion meiner Mannschaft.“ Zwischen Spielern und Trainerteam kam am Dienstag alles auf den Tisch, von der konkreten Spielanalyse bis zur Einstellung. Sovtic brachte die ausgedruckte Tabelle mit, um den Ernst der Lage noch einmal ganz konkret zu veranschaulichen. „Spätestens jetzt sollte jedem klar sein, was Sache ist“, sagt Kapitän Damian Szymkow. „Nur wer Samstag gewinnt, dürfte das rettende Ufer noch erreichen können.“

Ganz so sehr möchte Sovtic die Situation nicht zuspitzen. Der 38-Jährige spricht vom Klassenkampf bis zum letzten Spieltag. Oder hofft zumindest darauf, dass RWO bis zuletzt eine Chance hat, nicht in die Bezirksliga abzurutschen, so wie letztmals vor 20 Jahren. Es gilt, sagt Sovtic, die gravierende Zahl individueller Fehler abzustellen. Und um die viel beschriebenen Grundtugenden. „Ich habe den Jungs gesagt, dass wir die ganze Woche nur an unseren Zweikämpfen arbeiten.“ Einige personelle Änderungen plant das Trainer-Team. „Wir hoffen alle, dass das in Knittelsheim nur ein Ausrutscher war.“

Sechs Spiele, vier Punkte, 21 Gegentore – nur vorne, mit zwei Treffern im Schnitt, wurden die Zahlen besser als in der Hinrunde. Von fehlendem Matchglück kann man bei dem ein oder anderen Spiel sprechen. Wesentlich wichtiger scheint die personelle Lage zu sein. Im Winter abgewanderte Leistungsträger konnten bislang nicht gleichwertig ersetzt werden. Neuzugang Fabien Spreitzer machte einen guten Eindruck, mühte sich aber in Knittelsheim leicht fiebrig aufs Feld, ließ sich von der Fehler-Flut mitreißen, musste früh runter und liegt seither flach.

Es gibt Hoffnungsschimmer im RWO-Kader

Burak Tasci kam mit viel höherklassiger Erfahrung in der Vita aus Bingen – und einer Sperre. Nun will der 32-Jährige aus privaten Gründen gar nicht mehr Fußball spielen, wie Sovtic berichtet. Co-Spielertrainer Vllaznim Dautaj wird, was man angesichts seiner Verletzungsgeschichte befürchten musste, diese Saison wohl keine Rolle spielen. Von den drei Torhütern, von denen bald keine Spur mehr war, ganz zu schweigen. Das Gute: Tim Malkmus konnte wieder trainieren, Junpei Hotta soll trotz der ersten Meldung eines Knöchelbruchs Mitte April wieder einsteigen. Hoffnungsschimmer in einem teils aus der Personalnot geborenen Kader, der eigentlich nicht viele Ausfälle verkraftet.

„Wir sind jetzt gefordert, mit dem unbedingten Willen und Einsatz die Spiele auf unsere Seite zu ziehen“, sagt Kapitän Szymkow. „Samstag müssen wir ein komplett anderes Gesicht zeigen.“ Dass nicht mehr auf dem durchaus lieb gewonnenen Kunstrasen in Spiesheim gespielt wird, soll nicht als Ausrede gelten – den einzigen Dreier in der Sovtic-Ära gab es auf Naturgeläuf in Billigheim.



Aufrufe: 04.4.2024, 10:17 Uhr
Torben SchröderAutor