Reisach spielt in der Relegation gegen Fischbachau. SV Bad Tölz fand gegen SG Baiernrain nicht in die Partie. Deisenhofen III reist nicht mit der Top-Mannschaft an. Reisach spielt Relegation.
Hochsommerliche Temperaturen machten es beiden Mannschaften nicht einfach, richtig Schwung aufzunehmen. Tölz hatte mehr Ballbesitz, Chancen sprangen allerdings nicht heraus. Konsequent erledigte die SG-Hintermannschaft um Benedikt Eichner und Andreas Kirmair ihre Aufgabe. Einzige SV-Möglichkeit war ein Weitschuss von Erdem Cakir, der knapp am Pfosten vorbeistrich. Die Hausherren versuchten, über Konter vor den Kasten von Jan Scheffel zu kommen, was nicht so recht gelingen wollte.
Konstantin Krüger versuchte es mit einem Weitschuss, der Keeper stand zu weit vor der Linie – 1:0. Das gab den Gastgebern Sicherheit, jetzt wurde mehr riskiert und der Lohn blieb nicht aus. Krüger bediente Seppi Kirmair, und der baute den Vorsprung aus. Doch die Gelb-Schwarzen steckten nicht auf. Mit einem schönen Freistoßtor gelang Simon Essendorfer in der Nachspielzeit des ersten Abschnitts der Anschluss. Bei den Gästen keimte Hoffnung auf, doch nach Wiederbeginn fehlte es an Ideen.
SV-Coach Thomas Gärner: „Man hat bei einigen Spielern Spuren unserer Jubiläumsfeier bemerkt. Konzentration und Kraft haben nachgelassen.“ Drei Fehler der Tölzer haben den Platzherren zu einem deutlichen Ergebnis verholfen. Simon Christof, Peter Kanzler und Florian Pertold erhöhten innerhalb einer Viertelstunde auf 5:1.
„Abhaken und den Blick nach vorne richten. Wichtig sind die nächsten beiden Spiele.“
SVBT-Trainer Thomas Gärner
Gärner nahm die Niederlage gelassen: „Abhaken und den Blick nach vorne richten. Wichtig sind die nächsten beiden Spiele.“ In der Relegation bekommen es die Tölzer mit den SF Egling-Straßlach (Zweiter der A-Klasse 3) zu tun. „Da werden die Karten neu gemischt, und mein Team wird ein anderes Gesicht zeigen.“
Ein Sieg, der die Saison zu einem fast noch versöhnlichen Ende führt: Relegation vermieden, mit blauem Auge davongekommen, Rot-Weiß Bad Tölz kann eine nicht befriedigende Saison abhaken. „Nach Feiern ist mir trotzdem nicht zumute“, sagt Trainer Adrian Ackermann. Dazu habe ihn sein Team zu oft enttäuscht, sei hinter seinen Leistungen zurückgeblieben, wichtige Spiele verloren und so die angepeilten Top-Fünf deutlich verpasst.
Auch das Spiel gegen die bereits als Meister fest stehende dritte Mannschaft des FC Deisenhofen war ein wenig symptomatisch für die ganze Saison: „Wir hätten dem Sack viel früher zumachen können, haben zu viele Chancen liegen lassen“, moniert Ackermann. Deisenhofen trat nicht mit der besten Aufstellung an.
„Ich bin froh, dass die Saison zuende ist, die nächste wird allerdings kaum einfacher.“
Rot-Weiß-Trainer Adrian Ackermann
Und Gazi Tokmak hatte nach seinem Führungstreffer per Elfmeter gleich die nächste dicke Chance. „Der hätte vier Häusel in der ersten Halbzeit machen können“, meint der Rot-Weiß-Coach. Doch es brauchte einen Lattentreffer der Gäste, viel unnötige Spannung und viele vergebene Möglichkeiten der Tölzer, bis Tokmak mit seinem zweiten Treffer (78.) und Jonas Fottner (90.+2) mit dem Schlusspfiff den Deckel drauf machten. Ackermann: „Ich bin froh, dass die Saison zuende ist, die nächste wird allerdings kaum einfacher.“
Martin Schmidt hadert ein wenig mit dem Ergebnis des Parallelspiels bei Rot-Weiß Tölz. „Eigentlich eine Frechheit, mit welcher Mannschaft Deisenhofen beim 0:3 angetreten ist“, schimpft der Reisacher Trainer. „Mit Fair-Play hat das wenig zu tun.“ Die Gastgeber haben mit dem Sieg gegen Grünwald ihren Teil erfüllt, um vielleicht doch der Relegation zu entgehen.
Doch dazu hätte es einen Sieg des Spitzenreiters in Tölz gebraucht. Jetzt müssen sich die Reisacher eben auf die Relegation gegen Fischbachau, den Zweiten der A-Klasse 4, vorbereiten. Dann stehen der SG auch wieder die Spieler zur Verfügung, die gegen Grünwald gefehlt haben. So wurde das Spiel gegen den Tabellennachbarn außerhalb der Relegationszone ein Hin und Her mit Chancen auf beiden Seiten.
„Wir haben nach hinten gut dicht gehalten.“
Martin Schmidt über das Spiel
Torhüter Michael Mangold parierte einen Schuss aus dem 16er stark, Tobias Bebber scheiterte aus der gleichen Position auf der Gegenseite ebenfalls am Keeper. „Wir haben nach hinten gut dicht gehalten“, meint Schmidt. Und Florian Kappelsberger (84.) gelang schließlich der Siegtreffer. Schmidt: „Immerhin verschafft uns der Erfolg Selbstvertrauen für die Relegation.“
Ein Karriereende – zumindest als Spieler – ganz nach der Vorstellung von SG-Coach Thomas Angermeier. Der Sieg für seine Mannschaft gegen die Elf vom Tegernsee war hochverdient, zudem hat der Spielertrainer zum Abschied noch einmal selbst die Fußballschuhe geschnürt und zur zwischenzeitlichen 2:0-Führung traf. Die Gästeabwehr stand nahezu über die gesamte Spielzeit sehr hoch, immer wieder gelang es den Hausherren hinter deren letzte Reihe zu kommen.
„Wir hätten sogar höher gewinnen können. Gute Möglichkeiten waren da.“
SG-Coach Thomas Angermeier
Michael Lugmair (21.) markierte den ersten Treffer. Nach dem Anschlusstor von Samet Yilmazer (32.) stellte Michael Sigl (45.+1) den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Spannung kam auf, als Marinus Trettenhann (67.) noch einmal verkürzte. Michael Sigl (72.) und Peter Söllner (89.) machten jedoch den Deckel drauf. Angermeier: „Wir hätten sogar höher gewinnen können. Gute Möglichkeiten waren da.“