Die Fußballer des SVA Palzing starten als Außenseiter ins Toto-Pokal-Halbfinale gegen Altenerding. Der Coach hat großen Respekt vor dem Gegner.
Palzing – „Lebbe geht weider.“ Diesen Spruch prägte Kult-Trainer Dragoslav Stepanovic, seinerzeit Coach der Frankfurter Eintracht, in den 1990er Jahren. Das ist allerdings leicht gesagt, wenn es nur um Fußball geht.
Denn am vergangenen Wochenende ereignete sich ein schier unvorstellbarer Schicksalsschlag: Martin Ball, ehemaliger und langjähriger Kommandant der Palzinger Feuerwehr sowie Mitglied beim SVA Palzing, ist durch ein tragisches Unglück ums Leben gekommen. Das Derby in Kirchdorf wurde freilich abgesagt. Doch das Toto-Pokal-Halbfinale am Donnerstag (15 Uhr) zu Hause gegen die SpVgg Altenerding wollen die Palzinger Kreisliga-Fußballer unbedingt spielen.
„Es muss weitergehen“, sagt SVA-Vorsitzender Michael Mitterweger. Viel wird in Palzing geredet, auch darüber, ob man gegen den Ost-Bezirksligisten antreten soll. „Wir wollen aber spielen“, bestätigt Trainer Enes Mehmedovic. Dem 43-Jährigen stockt die Stimme, als er sich an Martin Ball erinnert. Er habe eine persönliche Verbindung zu ihm gehabt, er habe ihn gut gekannt, erzählt der Trainer. „Wir haben nebeneinander gewohnt, als ich damals in Palzing gelebt habe.“ Das Ampertal wurde für Enes Mehmedovic nach seiner Ankunft in Deutschland zur neuen Heimat. Er fand dort viele Freunde und kehrte nun im Sommer in offizieller Funktion zurück.
Für das Halbfinalspiel im Toto-Pokal Donau/Isar hegen die Grün-Weißen keine ganz großen Ambitionen. Bezirksligist SpVgg Altenerding ist natürlich Favorit. Und Mehmedovic hat einen Wunsch: Nicht wieder so vorgeführt zu werden, als es zuletzt gegen ein Team aus der höheren Liga ging. In der Sommervorbereitung testete der SVA gegen den SE Freising und sah am Ende kein Land. „Wir haben uns jedoch weiterentwickelt“, so der SVA-Coach. „Das ist eine gute Möglichkeit, um zu sehen, wo wir stehen.“
Allerdings schätzt er die Semptstädter – für die Winterpause haben beide Clubs übrigens bereits ein Testspiel ausgemacht – als sehr stark sein. „Die hatten schon eine gute Mannschaft und haben sich super verstärkt.“ Ansonsten gilt in Palzing: Das Leben muss weitergehen. Vielleicht kann ja ein Fußballspiel dabei helfen. Matthias Spanrad