2025-03-13T06:55:50.022Z

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Der SV 22 Zwiesel und Tobias Friedl beenden ihre harmonische Zusammenarbeit in Kürze
Der SV 22 Zwiesel und Tobias Friedl beenden ihre harmonische Zusammenarbeit in Kürze – Foto: Thomas Gierl

Nach achteinhalb Jahren: Friedl-Ära beim SV 22 Zwiesel endet im Sommer

Der frühere Bezirksoberliga-Kicker ist nur noch bis zum Saisonende Coach des Kreisklassisten +++ Co-Spielertrainer Mutzl hat Klub verlassen

Beim SV 22 Zwiesel wird es in ein paar Monaten zu einem Trainerwechsel kommen. Tobias Friedl, der seit Anfang 2017 auf der Kommandobrücke der Rotwald-Kicker steht, nimmt seinen Hut. Wer auf den 42-Jährigen folgen wird, steht noch nicht fest.


Neben dem in der Winterpause zum SC Zwiesel abgewanderten Torjäger Daniel Grauthoff wird auch Jonas Mutzl, der beim Kreisklassen-Neuling als Co-Spielertrainer fungierte, im Saisonendspurt nicht mehr zur Verfügung stehen. Der Ex-Kirchdorfer hat sich dem FC Langdorf angeschlossen, bei dem er allerdings nur in der zweiten Mannschaft eingesetzt werden kann, da er von seinem Ex-Klub keine Freigabe erhalten hat.

"Umgangssprachlich ist es eine Entscheidung, die sich beschissen und eigentlich auch nicht zu 100 Prozent richtig anfühlt", fasst der sportliche Leiter Tobias Simmeth das bevorstehende Trainer-Aus von Tobias Friedl zusammen. Unter dem langjährigen Mittelfeld-Motor des SC Zwiesel entwickelten sich die Rotwald-Kicker zu einem Spitzenteam der A-Klasse, das mehrmals knapp den Sprung in die Kreisklasse verpasste. In der vergangenen Spielzeit klappt es dann endlich mit dem lange ersehnten Aufstieg. In der Kreisklasse haben die Glasstädter allerdings einen harten Stand und gehen als Tabellenvorletzter mit einer denkbar ungünstigen Ausgangsposition in die verbleibenden neun Matches.



"Tobi hat uns 2017 sein Vertrauen geschenkt. Damals hatten wir als Verein eine extrem schwierige Zeit, bei der sogar die sportliche Existenz auf dem Spiel stand. Acht Jahre später steht der Verein in allen Belangen besser da. Daran hat er als Trainer, Spieler und vor allem auch als Mensch einen sehr großen Anteil. Natürlich gab es in diesem langen Zeitraum auch etwas schwierigere Phasen. Allerdings überwiegt in der Gesamtbewertung eindeutig das Positive und für die gemeinsame Zeit kann sich der SV 22 nur herzlichst bei ihm bedanken", betont Simmeth. Unabhängig vom Saisonausgang wird es also zu einem Trainerwechsel kommen.


„Poldi (Anm. d. Red.: Spitzname von Spartenleiter Simmeth) und ich haben uns im Januar zum Gespräch getroffen und gemeinsam entschieden, dass es nach dann achteinhalb Jahren Zeit ist, eine Veränderung vorzunehmen. Wir haben sehr viele schöne und erfolgreiche Momente erlebt, mit dem Kreisklassen-Aufstieg als Höhepunkt. Die Mannschaft und der gesamte Verein haben sich diesen Erfolg absolut verdient. Auch in etwas schlechteren Phasen wurde ich nie in Frage gestellt. Der Verein ist hervorragend geführt und hat mit Poldi als Spartenleiter einen absoluten Fachmann. Ich wünsche dem SV 22 für die Zukunft nur das Allerbeste und hoffe, dass die Mannschaft zusammenbleibt und in der Breite noch etwas besser aufgestellt wird. Klappt das, dann ist auch in Zukunft noch sehr viel möglich. Jetzt gilt es aber in der aktuellen Saison nochmal alles zu geben, um im Mai den Klassenerhalt feiern zu können", lässt Tobias Friedl verlauten.


Jonas Mutzl hat sich im Winter überraschend verabschiedet
Jonas Mutzl hat sich im Winter überraschend verabschiedet – Foto: Verein





Trotz der Winter-Neuzugänge Kevin Dombois, Niklas Drexler und Maximilian Koksch wird das Unterfangen Klassenerhalt äußerst schwierig. Neben dem langzeitverletzten Maximilian Schöpper haben die Zwieseler nämlich auch zwei schwerwiegende Winter-Abgänge zu beklagen. Schon seit Längerem steht der Wechsel von Daniel Grauthoff zum Stadtrivalen SC Zwiesel fest. "Dani hatte im Sommer bereits Abwanderungsgedanken. Er hatte uns deshalb nur bis zum Winter seine Zusage gegeben und deshalb nun die Freigabe erhalten", verrät Simmeth. Seit Ende Dezember müssen die Verantwortlichen auch ohne den bisherigen Co-Spielertrainer Jonas Mutzl planen. "Dazu möchte wir uns in der Öffentlichkeit nicht groß äußern. Bei uns im Verein und in der Mannschaft gibt es zu diesem Vorgang keine zwei Meinungen. Das sagt eigentlich alles“, meint Simmeth und hofft auf eine Trotzreaktion: "Sportlich schmerzen die Abgänge natürlich. Wir sind jedoch davon überzeugt, dass uns das in unserer Situation noch mehr zusammenschweißt. Der Verein und die Mannschaft muss wieder an erster Stelle stehen - nicht persönliche Interessen.“



Wie es zur kommenden Spielzeit auf der Kommandobrücke des SV 22 Zwiesel weitergehen wird, steht noch ein den Sternen. "Eine Nachfolgelösung ist noch nicht in Sicht. Wir sind uns bewusst, dass eine frühe Verkündung von Vorteil wäre, jedoch sollte die Lösung schon auch zu 100 Prozent passen. Dementsprechend setzen wir uns kein Zeitlimit", erklärt der Spartenboss, der sich ehrgeizige Ziele gesteckt hat. Sollte Gerl, Koller & Co. wirklich absteigen, soll es gleich in der Folgesaison wieder nach oben gehen. "Grundvoraussetzung um uns in der Kreisklasse etablieren zu können, ist, dass wir unseren bestehenden Kader komplett halten, eine passende Trainerlösung finden und mindestens zwei bis drei Verstärkungen an Land ziehen. Damit dieses Vorhaben gelingt, muss jeder, dem dieser Verein am Herzen liegt, viel Zeit, Kraft und Energie reinstecken. Ein gutes Nervenkostüm wäre auch von Vorteil", schmunzelt Simmeth.

Aufrufe: 010.2.2025, 16:35 Uhr
Thomas SeidlAutor