2024-03-28T15:56:44.387Z

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Blumen zum Abschied bekam Kerstin Schuster von Stefan Jocher, Zweiter Vorsitzender der Peitinger Fußball-Abteilung, überreicht.
Blumen zum Abschied bekam Kerstin Schuster von Stefan Jocher, Zweiter Vorsitzender der Peitinger Fußball-Abteilung, überreicht. – Foto: werner schmid

Nach 567 Spielen für den TSV Peiting: Kerstin Schuster sagt Servus - Tränen beim Abschied

„Eine Lücke, die nicht zu schließen sein wird“

„Egal, wie weit der Weg war“, Kerstin Schuster hat kaum ein Spiel für den TSV Peiting verpasst. Nach 28 Jahren beendet sie ihre lange Laufbahn.

Peiting – Kerstin Schuster, bis zum Ende der vergangenen Saison als Spielführerin der Fels in der Defensive der Zweiten Mannschaft des TSV Peiting, hängt nach 28 Jahren und 567 Einsätzen für den TSV ihre Fußballschuhe an den Nagel.

Ottmar „Joe“ Grübner, Gründer der Peitinger Frauen-Mannschaft und damals der Trainer, holte die heute Mittvierzigerin im zarten Alter von 16 Jahren ins Boot. Damals wohnte sie noch in Schwabbruck und wurde zweimal die Woche zum Training abgeholt. Diesen Gefallen, den ihr der Verein gemacht hat, „hat sie mittlerweile unzähligfach zurückgegeben“, so Peitings Sprecherin Theda Smith-Eberle. Egal, ob in den Anfangsjahren neben Schule, Studium und dann während ihrer Ausbildung bei der Polizei: Bei fast allen Spielen war sie dabei, „egal, wie weit der Weg war“, so Smith-Eberle.

Sie ist zwar mittlerweile in Peiting wohnhaft, doch pendelte sie von München aus, wo sie ein Zimmer hat, mehrmals die Woche zum Training und den Spielen. Auch wenn es ums Organisieren von Trainingslagern und andere Teambuilding-Maßnahmen ging, habe sie stets geholfen, so Smith-Eberle. „Sie lebt Fußball im Team und bringt die dafür nötige Fußballverrücktheit mit.“ Daher sei der Abschied für sie sehr bitter gewesen, allerdings auch irgendwie unumgänglich. Zum einen, weil ihr Körper nach so vielen Spielen. meiste über die volle Distanz, und nach einigen Bänderrissen „nicht mehr ganz so frisch ist“, so Smith-Eberle, zum anderen aus beruflichen Gründen ein regelmäßiges Training nicht mehr konsequent machbar sei. Denn für Kelly, wie sie genannt wird, galt schon immer der Grundsatz: Wenn, dann g’scheit, ganz oder gar nicht.

Der Abschied ging nicht ohne Tränen über die Bühne – für alle Beteiligten. Ihre langjährigen Fußballkameradinnen, ihr Team, der Trainer und nicht zuletzt sie selbst werden die Nummer „4“ vermissen, da ist sich Smith-Eberle sicher. „Das reißt ein Loch in jeder Beziehung und hinterlässt eine Lücke, die nicht zu schließen sein wird.“ Immerhin: Sollte es mit dem Personal bei Peitings Frauen mal knapp werden, hat Kerstin Schuster versprochen, dass sie aushilft. (ssc)

Aufrufe: 015.7.2022, 08:00 Uhr
Stefan SchnürerAutor