2024-04-25T14:35:39.956Z

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Dominik Czech hat beim TSV Natternberg nach nur neun Spielen die Reißleine gezogen.
Dominik Czech hat beim TSV Natternberg nach nur neun Spielen die Reißleine gezogen. – Foto: Harry Rindler

Nach 4:9-Debakel: Czech wirft in Natternberg das Handtuch

Der erst vor der Saison installierte Spielertrainer hat nach nur wenigen Monaten sein Amt beim Deggendorfer Kreisklassisten niedergelegt

Das irre Torspektakel in der Kreisklasse Deggendorf am Tag der Deutschen Einheit, in dem der SV Schöllnach den TSV Natternberg mit sage und schreibe 9:4 besiegte, ist nicht ohne Folgen geblieben. Unmittelbar nach der deftigen Klatsche hat TSV-Spielertrainer Dominik Czech (31) seinen sofortigen Rücktritt beim Tabellenvorletzten erklärt. Der Offensivakteur hatte erst zu Saisonbeginn das Zepter bei den Haidhof-Kickern übernommen, die die Erwartungen jedoch bis dato nicht erfüllen konnten.

"In den letzten Wochen ist viel vorgefallen. Eigentlich habe ich gedacht, dass nach dem Sieg gegen Bernried, mit dem eigentlich niemand gerechnet hat, ein positiver Ruck durch die Mannschaft geht. Aber leider war das nicht der Fall. Die Mannschaft und ich haben nicht mehr die gleiche Sprache gesprochen und somit bin für mich an einem Punkt angelangt, an dem ich der Meinung bin, dass ein neuer Impuls gesetzt werden muss. Mir ist meine Entscheidung wahrlich nicht leicht gefallen, aber vielleicht geht dadurch ein Ruck durch die Mannschaft. Ich wünsche dem Verein und den Spielern für den weiteren Saisonverlauf nur das Beste", gibt der 31-Jährige zu Protokoll.

Beim TSV Natternberg hat man die Entscheidung gefasst zur Kenntnis genommen. "Wir sind einer Meinung mit Dominik, dass der bisherige Saisonverlauf alles andere als zufriedenstellend für alle Beteiligten ist. Uns war klar, dass es keine leichte Saison werden wird, aber leider verläuft die Hinrunde schlechter als gedacht, was aber vor allem auch am urlaubs- bzw verletzungsbedingten Fehlen einiger Leistungsträger liegt. Domi hat bis zuletzt versucht, eine situationsbedingt einigermaßen konkurrenzfähige Mannschaft auf den Platz zu schicken, was aber immer schwieriger wurde. Das Ergebnis haben wir gegen Schöllnach gesehen", sagt Natternbergs zweiter Abteilungsleiter Alexander Pohl, der dem scheidenden Coach jedoch ein gutes Zeugnis ausstellt.

"Domi ist menschlich und fachlich ein toller Trainer, der am wenigsten für die Lage kann. Mit seinem Rücktritt will er ein Zeichen setzen und der Mannschaft einen Impuls geben, um zu signalisieren, dass es Fünf vor Zwölf ist und wir nun aufwachen und alle an einem Strang ziehen müssen, um nicht zukünftig eine Spielklasse tiefer spielen zu müssen. Wir danken Domi für seinen Einsatz und sein Engagement für den TSV und wünschen ihm sportlich sowie privat weiter alles Gute".

Wer das Team um Oldie Florian Grantner am kommenden Sonntag im Gastspiel bei der SpVgg Stephansposching betreut, soll in Kürze geklärt werden. "Wir werden uns schnellstmöglich eine Interimslösung überlegen und zeitnah eine neuer Trainerlösung präsentieren", so Pohl abschließend. Dominik Czech hat indes nicht vor, eine lange Auszeit einzulegen. "Ich bin gerne Trainer und wenn eine interessante Anfrage kommt, werde ich mich bestimmt damit beschäftigen. Jetzt freue ich mich aber erst mal auf die Zeit mit der Familie", betont der in Deggendorf wohnhafte B-Lizenz-Inhaber.

Aufrufe: 05.10.2023, 07:00 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor