Der Heeslinger SC lässt sich auf seinem Siegeszug auch nicht von HSC Hannover stoppen. In einem packenden Oberligaduell setzte sich die Elf von Malte Bösch vor 250 Zuschauern mit 4:2 gegen den Spitzenreiter aus der Landeshauptstadt durch.
Sogenannte Spitzenspiele halten längst nicht immer das, was sie eigentlich versprechen: packenden Fußball. Oft genug haben die Gegner viel zu viel Respekt voreinander, so dass sich dieser Anspruch nicht erfüllt. Das Topspiel der Oberliga zwischen dem Heeslinger SC und HSC Hannover trat aber den eindrucksvollen Beweis an, dass es auch anders geht. Beide Teams veranstalteten ein Fußballspektakel, über das die Fans noch lange reden werden.
Dass es dazu kam, lag in erster Linie an den Platzherren, die in den ersten Minuten der Partie ein regelrechtes Offensivfeuerwerk zündeten und Hannover bis weit in die eigene Hälfte zurückdrängten. Vergeblich versuchten die Gäste aus der Leine-Metropole so etwas wie Ordnung in ihr Spiel zu bringen und ebenso vergeblich versuchten sie, die Führung der Gastgeber zu verhindern.
Die Partie war gerade erst 16 Minuten alt, als Kevin Ansu erstmals hinter sich greifen musste. Bei einem Kopfball von Leon Arizanov nach Ecke Lennard Martens war Hannovers Keeper chancenlos. Heeslingen ließ nicht locker, machte weiterhin Druck und schlug nur drei Minuten später ein weiteres Mal zu. Der bestens aufgelegte Abdul Gafar spielte die Hannoveraner Abwehr schwindelig, zog aus 16 Metern ab und traf zum umjubelten 2:0 ins Netz.
Die Euphorie unter den Heeslinger Fans bekam aber nur drei Minuten später einen empfindlichen Dämpfer. Beim ersten guten Angriff der Gäste gelang es der Defensivabteilung der Gastgeber einfach nicht, die Aktion zu entschärfen, und so war Luc-Elias Fender der lachende Dritte, der zum 1:2 abstaubte.
Vom Gegentreffer unbeeindruckt, machten die Platzherren weiterhin Druck und wurden nach einer halben Stunde erneut belohnt. Nach einem herrlichen Zuspiel von Maxi Köhnken erzielte Terry Becker das 3:1 für sein Team (29.).
Und es ging weiterhin Schlag auf Schlag. Ganze 120 Sekunden später war Hannovers Torschütze zum 1:2 erneut zur Stelle und markierte das 2:3 (32.) für die Gäste, die in der Folgezeit die erhoffte Ordnung in ihr Spiel brachten und sich noch lange nicht geschlagen gaben.
Die besseren Chancen aber hatte weiterhin der Tabellenfünfte, der in der 43. Minute alles hätte klarmachen können. Nach einem herrlichen Zuspiel von Köhnken hatte Lennard Martens das 4:2 auf dem Fuß, doch er scheiterte an Hannovers Keeper.
Mit der denkbar knappen Führung wurden die Seiten gewechselt. Die Fans im Waldstadion waren sich einig, dass es ungemein schwer werden würde, die knappe Führung auszubauen oder über die Zeit zu retten. Zunächst schien es auch wirklich, als könne der Spitzenreiter das Ruder noch herumreißen, denn in den ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit bestimmte die Mannschaft von Vural Tasdehlen das Geschehen auf des Gegners Platz, doch mit jeder Minuten lösten sich die Platzherren mehr und mehr aus der Umklammerung und setzten mit ihren Kontern immer wieder gefährliche Nadelstiche.
Dennoch mussten die Zuschauer bis zur 88. Minute um ihren Heeslinger SC bangen, ehe Darvin Stüve sie endlich erlöste. Nach einem herrlichen Konter über Oliver Gerken ließ er den Keeper eiskalt aussteigen und erzielte den gefeierten 4:2-Siegtreffer in einem packenden Duell, das dem Anspruch an eine Spitzenspiel 95 Minuten lang in jeder Beziehung gerecht wurde.
"Ich bin sehr stolz auf unsere Mannschaft. Wenn du dem Spitzenreiter vier Tore einschenkst, dann will das schon etwas heißen", so Teammanager Steffen Lahde gegenüber der ZEVENER ZEITUNG.