Viel war im Vorfeld berichtet worden. Der 1. FC Düren hatte nach Eröffnung eines Insolvenzverfahrens und Kündigung der gesamten ersten Mannschaft für Schlagzeilen gesorgt, als mittels Casting neue Spieler gesucht wurde. Zehn wurden am Ende ausgewählt, einer davon stand gegen den MSV Duisburg dann in der Startelf. In der Regionalliga West ein hoffentlich einmaliger Fall. Spielerisch hatte Duisburg das Geschehen fest im Griff, tat sich gegen elf verteidigende Dürener aber über einige Zeit schwer. Am Ende gab es einen standesgemäßen Auswärtssieg auf dem Weg zur Meisterschaft.
Es war von Beginn das erwartete Spiel auf ein Tor. Duisburg kannte von Anpfiff an nur den Weg in Richtung des Dürener Tores, sah sich aber permanent mit mindestens zehn Dürenern hinter dem Ball konfrontiert. Die Hausherren konnte diese taktische Disziplin lange Zeit durchhalten, sodass es zur Pause nur 3:0 für die Zebras stand. Chancen gab es zwar einige, doch die MSV-Kicker benötigten eine gewisse Anlaufzeit. Alexander Hahn (4.), Maximilian Dittgen (11.) und Dustin Willms (15.) näherten sich langsam aber sicher dem gegnerischen Tor an.
Nach 20 Minuten zappelte die Kugel dann zum ersten Mal in den Maschen. Jonas Michelbrink sah die Lücke und spielte steil auf Dittgen. Der nahm Maß und schob ebenfalls flach an Arhan Kalayci vorbei ein. Auch in der Folge war es ein Spiel auf ein Tor. Thilo Töpken spielte Joshua Bitter frei, der aber zeigte, dass er kein Stürmer ist und an Kalayci scheiterte (24.). Kurz vor der Pause zog Duisburg noch einmal das Tempo an. Ein Abstauber kam direkt auf Töpken, der per Kopfball auf 2:0 stellte (41.), nach viel Gewusel im Dürener Strafraum stocherte Jakob Bookjans das Spielgerät wenig später zum 3:0-Pausenstand über die Linie (45.).
Auch nach dem Seitenwechsel änderte sich auf dem Rasen wenig. Duisburg attackierte, Düren verteidigte. Bookjans hatte drei Minuten nach Wiederanpfiff den vierten Treffer auf dem Fuß, wirkte aber überrascht, dass er so frei zum Abschluss kam und zögerte einen Moment zu lang, sodass der Keeper zur Stelle war. Nach 56 Minuten tauschte Dietmar Hirsch die Offensive aus und brachte Simon Symalla, Jannik Zahmel und Malek Fakhro für Dittgen, Töpken und Willms. Auch Steffen Meuer kam wenig später für Jonas Michelbrink auf das Feld und stand nur zwei Minuten genau richtig. Nach Freistoß von Can Coskun köpfte er zum 4:0 ein (64.). Auch der eingewechselte Zahmel netzte nach mehreren erfolglosen Abschlüssen und erhöhte auf 5:0 (66.).
Das Zusammenspiel zwischen Coskun und Meuer klappte auch wenig später bei einem Freistoß. Erneut fand Coskun den eingewechselten Angreifer, der dieses Mal aber mit dem Fuß den Ball über die Linie drückte 73.). Die Chance auf den nächsten Treffer vergab Fakhro, der im direkten Duell gegen den Schnapper scheiterte (82.). Kurz darauf war dann auch Schluss. Letztlich war es ein einseitiges Regionalliga-Spiel, was dem Wettbewerb in keinster Weise gerecht wurde. Duisburg führt mit zehn Punkten Vorsprung die Tabelle an und kann im besten Fall am kommenden Wochenende den Aufstieg eintüten - vorausgesetzt die U23 von Borussia Mönchengladbach und Rot-Weiß Oberhausen verlieren ihre Spiele.