
Im Halbfinale um den Niederrheinpokal standen sich der MSV Duisburg und Union Nettetal gegenüber. Die auf dem Papier eindeutige Sache zwischen dem Tabellenführer der Regionalliga West und dem Abstiegskandidaten aus der Oberliga Niederrhein war vor 10.745 Zuschauern bereits früh entschieden, denn die Hausherren führten schon nach elf Minuten mit drei Toren. Wie ernst Duisburgs Cheftrainer Dietmar Hirsch die Partie nahm, war bereits mit einem Blick auf die Aufstellung zu erkennen, die so auch durchaus in der Regionalliga auf dem Feld hätte stehen können. Am Ende zahlte sich das aus und der MSV zog mit einem klaren Sieg in das Finale ein. Dort treffen die Zebras auf Rot-Weiss Essen.
Die Ernsthaftigkeit, mit der Duisburg in die Partie ging, war von der ersten Sekunde an zu spüren. Nach elf Minuten führten die Hausherren bereits mit 3:0 und sorgten damit schon frühzeitig für die Entscheidung. Den Torreigen eröffnete Thilo Töpken nach sechs Minuten, als er nach einer Ecke das Spielgerät von einem Mitspieler zugeköpft bekam und aus kurzer Distanz zur MSV-Führung einschob. Zehn Minuten waren absolviert, als Jakob Bookjans auf 2:0 erhöhte. Zunächst passte Patrick Sussek von der linken Seite in die Mitte. Da stand Maximilian Dittgen genau richtig, scheiterte aber an Elvedin Kalkak, den Abpraller versenkte dann Bookjans. Und der dritte Streich folgte sogleich. Keine 60 Sekunden später kam der Ball erneut zu Dittgen, der im Nettetaler Strafraum komplett allein gelassen wurde. In aller Ruhe schob er die Kugel am Keeper vorbei.
Damit schien das Pulver nach einer furiosen Anfangsphase auch bereits verschossen. In den folgenden Minuten passierte auf dem Feld so gut wie nichts mehr. Nettetal hatte mehr Ballbesitz, kam allerdings nicht in die Gefahrenzone. Eine Einzelaktion von Bookjans weckte die Zuschauer dann wieder auf. Aus 16 Metern zog der Offensivmann ab und verfehlte den Kasten nur knapp (26.). Vor der Pause erhöhten die Zebras noch einmal die Gangart, kamen aber zu keiner weiteren zwingenden Torchance.
Auch nach der Pause gab es einen echten Blitzstart der Duisburger. Nach Zuspiel von Mert Göckan drehte sich Töpken einmal um die eigene Achse und versenkte den Ball dann von der Strafraumkante im rechten unteren Eck (48.). Kaltak streckte sich vergebens. Nach 57 Minuten wechselte Hirsch dann kräftig durch und brachte mit Can Coskun, Moritz Montag, Jesse Tugbenyo und Steffen Meuer frische Kräfte, die das Spiel sogleich weiter belebten. Die erste Aktion von Coskun war eine scharfe Hereingabe, die Nettetal in höchster Not zur Ecke klären konnte. Auch der Eckstoß sorgte für Gefahr, letztlich konnte der Schlussmann den Kopfball von Tugbenyo aber noch über den Querbalken lenken (60.). Weitere Großchancen vergaben Coskun (64.) und Meuer (68.).
Mit dem 5:0 für Duisburg ging es in die Schlussphase. Bookjans spielte vor dem Strafraum quer auf Meuer, der nahm von der Kante Maß und schob sicher ein. Nach 78 Minuten betrat Jannik Zahmel zum ersten Mal in einem Pflichtspiel für den MSV Duisburg den Rasen. Zuvor gab es Strafstoß für die Hausherren. Bookjans übergab den Ball an Zahmel, der ausführen durfte. Sicher versenkte er die Kugel im linken oberen Eck und feierte damit den perfekten Einstand mit dem wohl schnellsten Treffer bei einem Debüt in der Geschichte (79.). Mit einem Traumtor machte Coskun schließlich den Deckel drauf. Aus rund 20 Metern zirkelte er eine Freistoß direkt in den Winkel (85.).
Zuvor hat sich bereits Rot-Weiss Essen gegen Rot-Weiß Oberhausen im zweiten Halbfinale durchgesetzt und den Finaleinzug eingetütet. Gelang es Moritz Stoppelkamp zunächst noch, die Oberhausener in Führung zu bringen, so drehten die Gäste nach der Pause die Partie. Lucas Brumme (61.) und Kaito Mizuta (63.) brauchten kaum drei Minuten, um den Spielverlauf auf den Kopf zu stellen. Damit kommt es im Finale um den Niederrheinpokal am 24. Mai zum Derby zwischen dem MSV Duisburg und Rot-Weiss Essen.
