MSV Düsseldorf korrigiert sein Saisonziel - Wiederaufstieg kein Thema

Waren die Verantwortlichen vor wenigen Wochen nach dem Abstieg aus der Oberliga noch fest gewillt, ein ernstes Wort um den direkten Wiederaufstieg mitreden zu wollen, so werden an der Heidelberger Straße nun etwas leisere Töne angeschlagen. „Ich denke nicht, dass es für uns in der kommenden Spielzeit für ganz oben reichen wird“, sagt Sportdirektor Giuseppe Montalto.

Kader verliert sein Gesicht

Die plötzliche Zurückhaltung hat einen triftigen Grund. Glaubte man beim MSV nach dem bitteren Abstieg zunächst noch, den Großteil des Kaders auch in der Landesliga halten zu können, so hat der Umbruch nun doch einen weitaus größeren Umfang angenommen. Mit Assani Lukimya (1. FC Monheim), Mohamed Benktib (TSV Meerbusch), Amin Bouzraa (VfB Hilden), Robert Molango (Mülheimer FC), King Manu (Fortuna U23), Rafu Numakunai, Ibuki Noguchi, Jaehyuk Lee und Felix Burdzik (alle Ziel unbekannt) verließen gleich neun Stammkräfte den Klub.

Nicht nur der schnelle Abschied des erst im Winter aus St. Tönis gekommenen und rasch zur Nummer eins aufgestiegenen Torhüters Burdzik überraschte Montalto. „Ich kann verstehen, wenn Spieler ihr Glück in einer höheren Klasse versuchen wollen. Aber dass man innerhalb der Landesliga wechselt, wundert mich dann doch“, sagt Montalto wohl auch in Anspielung auf Ex-Profi Assani Lukimya.

Botan Melik hat viel zu tun

Zu den wenigen Kickern, die dem MSV auch nach dem Abstieg die Treue halten, zählen Samir Azirar, Max Nadidai sowie Ahmet und Nihat Tepegöz. „Uns haben viele Jungs verlassen, aber die Seele des MSV bleibt erhalten“, sagt Montalto über diese Akteure. Um sie herum muss der neue Trainer Botan Melik in kurzer Zeit nun eine funktionierende Einheit zu formen. Insgesamt 15 Zugänge gilt es Stand jetzt zu integrieren. Weiterer Kaderzuwachs könnte folgen. „Wir haben schon jetzt eine gute Mischung aus gestandenen Spielern und Talenten, die jetzt noch keiner auf der Rechnung hat, beisammen. Aber wir sind auch noch in guten Gesprächen mit potenziellen Verstärkungen“, sagt Montalto.

Große Hoffnungen ruhen in Eller auf Ali Daour (32 Jahre) und Wiren Bhaskar (29), die im Doppelpack vom Oberligisten Sportfreunde Baumberg verpflichtet werden konnten. Zumindest vom Alter her ähnliche Erfahrung bringen noch die beiden Keeper Christian Cyrys (30) und Dominik Zimmer (30) mit. Ansonsten geht es beim MSV wieder „jung und wild“ zu. Talente wie Ebenezer Amoah (TSV Meerbusch U19), Frederik Brünen (Eintracht Rheine U19) oder Alexander Beloshapkin (SG Unterrath) haben Entwicklungspotenzial. Aber auch sie werden Zeit brauchen, um im Seniorenbereich Fuß zu fassen. Daher ist es nur vernünftig, die Saisonziele etwas herunterzuschrauben.