2024-05-08T14:46:11.570Z

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Das Team des MSV Düsseldorf.
Das Team des MSV Düsseldorf. – Foto: Giuseppe Montalto

MSV Düsseldorf holt bei Trainer-Einstand Punkt gegen TuRU

Für den 47-jährigen Bektas Bilgilisoy ist es beim Landesligisten die erste Station im Seniorenfußball. Vorher arbeitete er für den Nachwuchs bei Fortuna und beim KFC.

Die Würfel sind gefallen. Der MSV Düsseldorf hat die Trainersuche am Dienstagabend offiziell für beendet erklärt. Mit Bektas Bilgilisoy hoffen die Verantwortlichen auf Seiten des Landesligisten nun den Mann gefunden zu haben, der wieder für Kontinuität auf dem Trainerstuhl an der Heidelberger Straße sorgt.

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TuRU Düsseldorf hat beim Einstand von Bektas Bilgilisoy einen Zähler vom MSV Düsseldorf entführt, der mit neun Punkten vor der Abstiegszone bleibt. Das sieht beim Traditionsverein anders aus, denn die TuRU bleibt mit fünf Punkten der Vorletzte der Landesliga Niederrhein, Gruppe 1.

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MSV Düsseldorf – TuRU Düsseldorf 0:0
MSV Düsseldorf: Ayato Sato, Ryota Nakaoka, Wiren Bhaskar, Antonio Angelov (10. Samir Azirar), Mohamed Aaross (84. Ahmed El Morabiti), Anas El Morabiti, Frederik Brünen, Omar Boudoudou, Yassir Sadki, Yeontaek Hong - Trainer: Bektas Bilgilisoy
TuRU Düsseldorf: Johannes Kultscher, Lukas Reitz, Daniel Rey-Alonso, Christos Liampos, Malik Tchalawou (79. Heesang Yang), Keita Taguchi, Shoma Nishino, Amin Saouti (46. Taoufiq Naciri), Selcuk Yavuz, Niclas Hoppe (59. Koya Shirahata) - Trainer: Francisco Carrasco
Schiedsrichter: Emircan Kandemir (Duisburg ) - Zuschauer: 100

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„Er hat eine interessante Vita, hat bereits beweisen, dass er mit jungen Spielern arbeiten kann und uns darüber hinaus in den Gesprächen von seinem Sachverstand überzeugt“, sagt Giuseppe Montalto, der zuletzt als sportlicher Leiter und Interimstrainer in Personalunion für den MSV tätig war, über den neuen Mann.

Keine Senioren-Erfahrung

Bei allen genannten Vorzügen zogen die Elleraner mit Biligilisoy dennoch ein überraschendes Ass aus dem Ärmel. Denn das zuvor definierte Profil deckt der Neue nicht zwingend ab. Für den 47-Jährigen, der einige Zeit lang im Nachwuchsbereich der Fortuna Düsseldorf arbeitete und zuletzt die A-Junioren des KFC Uerdingen trainierte, ist es die erste Trainerstation im Seniorenbereich. Die Landesliga Niederrhein kennt Bilgilisoy demnach nur vom Zusehen.

Und auch den Nachweis, mit den erfahrenen Kickern wie Max Nadidai, Lutz Radojewski oder Gökan Lekesiz umgehen zu können, muss der Neue erst noch erbringen. Doch der B-Lizenzinhaber geht die Aufgabe guten Mutes an. „Mein erster Eindruck vom Team ist gut. Das ist ein interessanter Mix von jungen und erfahrenen Spielern. Ich freue mich auf die Herausforderung“, betont Bilgilisoy. Spannend zu sehen sein wird, wie der ehemalige Oberligakicker mit den besonderen Begebenheiten beim MSV umgeht.

Einstand direkt im Derby gegen TuRU Düsseldorf

Dass Spieler wie Max Nadidai bislang auch ohne Training spielten, hat der Coach bereits vernommen. In einem Nachwuchsleistungszentrum wäre so eine Konstellation nicht durchsetzbar. Hält er an diesen Prinzipien fest? Natürlich lässt sich Bilgilisoy diesbezüglich noch nicht in die Karten schauen. „Ich muss die Mannschaft auch erst einmal richtig kennenlernen und mir einen Eindruck verschaffen. Wichtig wird sein, dass wir nach den doch recht vielen Trainerwechseln in jüngerer Zeit Ruhe reinbekommen und uns in einem System einspielen“, erklärt der Linienchef.

Schon am Sonntag gibt es erste Aufschlüsse darüber, welche Art Fußball an der Heidelberger Straße künftig gespielt werden soll. Dann feiert Bilgilisoy im Derby gegen die Turu seinen Einstand auf der Trainerbank des MSV. „Das wird direkt ein heißer Tanz“, glaubt der Debütant, dem die bisherigen Assistenten um Co-Trainer Valyo Ismail weiterhin zur Seite stehen werden. Von ihnen fühlt sich Bilgilisoy im Übrigen genauso gut aufgenommen wie vom Vereinsvorstand. „Das Vertrauen, das man mir in den Gesprächen entgegen gebracht hat, möchte ich zurückzahlen.“

Wohin geht die Reise?

2022 holte der MSV Düsseldorf in der Landesliga Niederrhein mit Trainer Mohamed El Mimouni jr. die Meisterschaft und schaffte sonach den Aufstieg in die Oberliga Niederrhein. Dort spielten die Landeshauptstädter über längere Zeit eigentlich auch eine gute Rolle. So gab es sogar zwei Siege gegen den KFC Uerdingen und zwei Remis gegen den späteren Meister und Aufsteiger in die Regionalliga, SSVg Velbert. Doch eine Schwächephase im Februar und März, als der MSV fünfmal verlor, und in der Schlussphase Punktverluste gegen direkte Rivalen sorgten für den Abstieg, der zwar lange Zeit möglich schien, aber auch nicht so greifbar war.

Jetzt definiert sich der Verein nach dem Rücktritt von Botan Melik, der auf den ebenfalls zurückgetretenen El Mimouni jr gefolgt war, neu. Es gab einen großen Umbruch im Sommer und der Saisonstart war nicht allzu einfach. Hinzukommen die schweren Vorwürfe an den FC Remscheid und seine Fans nach der jüngsten 1:4-Niederlage. Doch mit einem Trainer in die Liga zu gehen, der vollkommen unbelastet ist, kann in dieser Situation genau das Richtige sein.

Aufrufe: 024.9.2023, 18:12 Uhr
RP / Marcus Giesenfeld / anüAutor